(Minghui.org) Ich habe ein verbreitetes Problem unter den Praktizierenden erkannt – nämlich dass sie keinen ruhigen Geist haben. Viele Praktizierende können nicht zur Ruhe kommen, während sie die Übungen machen, das Fa lernen und aufrichtige Gedanken aussenden. Nach meiner Beobachtung ist einer der Gründe dafür, dass Störungen unter den Praktizierenden nicht klar identifiziert und angesprochen werden.
Zum Beispiel fragt vielleicht jemand in der Gruppe: „Mein Ehemann hat mit mir geschimpft, was denkt ihr ist passiert?“ oder „Ich hatte einen Konflikt mit meinem Sohn. Bitte helft mir, den Grund herauszufinden.“ Oder „Mein Familienmitglied kultiviert sich nicht fleißig. Was soll ich tun?“ Alle diese Probleme müssen gelöst werden, indem man sich selbst mit dem Maßstab des Fa misst und nach innen schaut, anstatt auf andere zu schauen.
Ich kannte eine Praktizierende, die mich immer bat, ihr bei der Lösung ihrer Kultivierungsprobleme zu helfen. Jedes Mal, wenn wir uns unterhielten, musste ich mich mehrere Tage danach wieder in Ordnung bringen. Der Meister gab mir viele Hinweise, dass sie das Fa lernen und ihre eigenen Probleme selbst lösen soll. Ich konnte meine Gewohnheit jedoch nur schwer durchbrechen. Sie entwickelte eine Abhängigkeit von mir und ich hatte den Eigensinn des Prahlens. Das wurde zu einer großen Störung.
In der Tat ist dieses Problem sehr verbreitet. Ich habe mehrere sehr gute Mitpraktizierende getroffen, die in diese Falle, anderen Praktizierenden zu „helfen“, gegangen sind. Ihr Eigensinn des Prahlens und des Trachtens nach Ruhm sind stark gewachsen, das brachte sie in eine gefährliche Lage. Zwei von ihnen sind gestorben und ein anderer wurde zum Ziel der Agenten der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) als Teil der Verfolgung und wurde verhaftet.
Ich denke, dass es mehrere Gründe für diese Vorfälle gibt: Das alles sind Prüfungen, die jeder bestehen muss und es würde nicht zählen, wenn man stark auf die Hilfe von anderen angewiesen ist. Wenn das immer wieder passiert, denken die alten Mächte, dass man die Kultivierung eines anderen gestört hat. Das bringt die Praktizierenden in Gefahr, die gern die persönlichen Probleme anderer lösen.
Als ein Praktizierender können wir nicht genau ermitteln, welche Eigensinne andere haben, daher kann ein falsches Wort leicht Karma erzeugen und die eigene Kultivierung negativ beeinflussen. Wir sind keine neuen Praktizierenden mehr. Unterschiedliche Zeitabschnitte haben unterschiedliche Anforderungen. Wenn wir dieser Sache nicht genug Aufmerksamkeit schenken, wären viele gute Praktizierende hier gefangen.
Ich habe selbst Fehler in dieser Hinsicht gemacht. Ich habe das nun korrigiert und bin wieder zur Ruhe gekommen. Wenn ich das Fa gut lerne, spüre ich, dass meine aufrichtigen Gedanken sehr stark sind. Ich hoffe, dass alle Mitpraktizierenden wachsamer dieser Sache gegenüber sein können.
Manche Koordinatoren haben die Situation verschlimmert, indem sie nicht in Übereinstimmung mit dem Fa gehandelt haben. Ich habe dieses Problem in meinem Gebiet gesehen. Der Koordinator forderte von den örtlichen Praktizierenden, dass sie einem bestimmten Praktizierenden bei der Lösung eines persönlichen Problems helfen. Jeder diskutierte darüber, was er hätte tun sollen, worum es bei seinem Problem ging, usw. und dabei dachte jeder, dass er anderen helfen würde. Sie waren neugierig und begeistert und befriedigten so ihre menschlichen Eigensinne.
Unser Kultivierungsweg ist der große Weg ohne Form. Jeder hat seinen eigenen Weg. Genau genommen können sich die Mitpraktizierenden nicht gegenseitig helfen, weil die Ebene und Welt eines jeden anders ist. Man kann nicht genau sagen, welche Eigensinne die anderen haben. Wir sollten uns alle auf unseren eigenen Weg konzentrieren und miteinander kooperieren, wenn dies für die Bestätigung des Fa benötigt wird.
Wenn ein Praktizierender nicht fleißig genug ist, kann er oder sie an dem Fa-Lernen in der Gruppe teilnehmen und gemeinsam aufrichtige Gedanken aussenden. Wenn sein Herz bei der Kultivierung ist, kann er den Weg alleine gehen. Wenn das Herz eines Praktizierenden nicht bei der Kultivierung ist, ist es sinnlos, egal wie sehr wir versuchen ihm zu helfen. Das würde stattdessen unsere eigene Kultivierung stören. Uns gegenseitig daran zu erinnern, dass wir uns fleißig kultivieren und der Lehre des Meisters „Das Lernen vergleichen, Kultivieren vergleichen“ (Li Hongzhi, Solide kultivieren, 07.10.1994, in: Hong Yin I) folgen, ist der beste Rat, den wir anderen geben können.
Ich habe nicht die Absicht, meinen Mitpraktizierenden Vorwürfe zu machen. Ich spüre nur, dass dies ein ernsthaftes Problem in China geworden ist, über das ich berichten möchte. Ich hoffe, dass die Praktizierenden auf dieses Problem aufmerksam werden.
Das ist mein persönliches Verständnis. Ich bitte um Hinweise, falls etwas nicht richtig ist.