(Minghui.org) Die Gelegenheit ist endlich gekommen, um Jiang Zemin, den ehemaligen chinesischen Diktator, der die gewalttätige Unterdrückung von Falun Gong angeordnet hat, vor Gericht zu stellen. Ich habe mich entschieden, dass auch ich Anzeige gegen ihn erstatten werde.
Ich habe bemerkt, dass einige Mitpraktizierende noch zögern, daher möchte ich von meinen Erfahrungen berichten, als ich die Anklageschrift überbrachte.
Mein Ehemann wurde im Jahr 2010 verhaftet und vor Gericht gestellt. Ich wollte ihn verteidigen, doch das Gericht ließ es nicht zu. Ich habe 200 Kopien meiner Verteidigungsrede gemacht und diese in der Polizeiabteilung des Landkreises, der Staatsanwaltschaft, der Beschwerdestelle und dem Gerichtsgebäude verteilt. Ich lieferte meinen Brief an jedes Büro des Gerichtsgebäudes, vom Büro des Präsidenten im dritten Stock, bis zum Büro der Sachbearbeiter im ersten Stock.
Als ich meinen Brief dem Teamleiter des Sicherheitspersonals gab, war dieser erschüttert. Er sagte: „Schafft sie hier raus. Sie hat noch Kopien in ihrer Tasche.“
Der junge Polizeibeamte, der mich nach draußen eskortierte, sagte zu mir: „Wir wissen alle, was sie sagen wollen. Beeilen Sie sich und gehen Sie.“ Er brachte mich bis zum Tor des Gerichtsgebäudes.
Am nächsten Tag wollten sie mich nicht mehr hereinlassen, daher verteilte ich meinen Brief am Tor. Ein Mitarbeiter, der für die Verfahrensakten des Gerichts verantwortlich war, sah mich und nahm eine Kopie. Ich sagte: „Bitte nehmen Sie noch mehr und teilen Sie sie aus.“ Er sagte: „Eine reicht. Wir werden sie herumreichen und nacheinander lesen. Sie können den Rest anderen Leuten geben.“
Zwei Leute standen neben einem Auto und unterhielten sich. Ich ging hinüber und gab ihnen eine Kopie. Eine von ihnen meinte überrascht: „Sie hat selbst dem Gerichtspräsidenten einen gebracht.“ Als sie das hörte, nahm auch die andere Person eine Kopie.
Ich verteilte meine Strafanzeigenschrift und sprach mit den Menschen über die Verfolgung von Falun Gong. Viele Leute kritisierten die Kommunistische Partei Chinas (KPCh), einige erklärten ihren Austritt der Partei und deren Unterorganisationen. Niemand hielt mich auf.
Letztes Jahr wurde ich von der Eisenbahnpolizei verhaftet und 37 Tage lang inhaftiert. Als ich nach Hause kam, schrieb ich eine Strafanzeige, um die Eisenbahnpolizei zu verklagen. Zuerst holte ich den Rat eines örtlichen Anwalts ein und bat ihn, eine Strafanzeige für mich zu schreiben. Der Anwalt und seine Frau erfuhren beide die wahren Hintergründe von Falun Gong und traten aus der KPCh und den ihr angeschlossenen Organisationen aus.
Als ich zum Gericht ging, war der Sachbearbeiter überrascht, dass eine Falun Gong-Praktizierende Strafanzeige als Protest gegen die Verfolgung einreichen wollte. Als ich ihm die wahren Umstände erklärte, kamen einige Leute zu uns herüber und hörten zu. Sie stimmten mir alle zu. Der Sachbearbeiter sagte: „Ich werde ihre Strafanzeige annehmen, doch es liegt nicht in meiner Macht, ob ihr Fall zugelassen wird.“ Ich antwortete: „Das ist in Ordnung, solange Sie tun, was Sie können.“
Als ich zur Polizeiabteilung ging, waren die beiden Personen an der Rezeption überrascht, meine Anzeige zu lesen. Sie hatten nicht erwartet, dass eine Falun Gong-Praktizierende sich trauen würde, eine Anzeige wegen der Verfolgung einzureichen.
Ich zeigte ihnen den Artikel aus der Beijing Evening News, sodass sie sehen konnten, dass Falun Gong nicht auf der Liste der 14 [bösen] Kulte steht, die von Ministerium für öffentliche Sicherheit herausgegeben worden war. Ich erklärte ihnen die wahren Umstände.
Sie meldeten meinen Fall ihren Vorgesetzten, die ihn nicht annahmen, aber sagten: „Wir sind nicht für ihren Fall verantwortlich. Sie sollten zur Staatsanwaltschaft für die Eisenbahn gehen.“
Als ich mittags an der Beschwerdestelle des Bezirks ankam, war nur eine Person im Büro. Ich sprach mit ihm über die Verfolgung von Falun Gong. Er sagte mir, dass jeder zum Mittagessen nach Hause gegangen sei und ich am Nachmittag wiederkommen solle.
Im zweiten Stock befindet sich die Beschwerdestelle des Komitees für Politik und Recht. Ich ging an diesem Nachmittag zur Staatsanwaltschaft für die Eisenbahn. Die Wache teilte der Rezeption mit, dass eine Falun Gong-Praktizierende gekommen sei,um Anzeige zu erstatten. Es kamen zwei Männer herunter und nahmen meine Anzeige auf. Ich musste meinen Bus erwischen, um nach Hause zu kommen, daher schickte ich die übrigen Anzeigen per Einschreiben.
Als ich mit dem Verfassen meiner Strafanzeige gegen Jiang Zemin fertig war, ging ich in ein Computergeschäft, um zu fragen, ob sie sie für mich abtippen könnten. Die Angestellte war erschüttert, als sie erfuhr, dass die Strafanzeige gegen Jiang Zemin war und sagte, dass sie mir nicht helfen könne. Als ich sie fragte, ob sie Angst habe, sagte sie, dass sie ihr Kind abholen müsse. Ich sprach mit ihr über die Verfolgung von Falun Gong und sie trat aus der KPCh und den ihr angeschlossenen Organisationen aus. Sie sagte, dass sie einmal mehrere Absätze des Zhuan Falun abgetippt habe.
Am nächsten Tag ging ich in ein anderes Computergeschäft. Ein junger Mann stimmte zu, meine Strafanzeige abzutippen. Ich erklärte den Menschen in dem Geschäft die wahren Umstände. Eine schwangere Frau sagte: „Sie sollten ihn verklagen. Alle Falun Gong-Praktizierenden sollten ihn verklagen.“ Sie traten aus der KPCh und den ihr angeschlossenen Organisationen aus.
Ein Paar langjähriger Praktizierender hatte dazu ermutigt, die Strafanzeigen einzureichen. Immer wenn ich Schwierigkeiten begegne, sagen sie zu mir: „Alles wird gut.“ Immer wenn ich es machen wollte, bekam ich Angst, doch als ich es wirklich tat, erkannte ich, dass der Meister alles für mich arrangiert hatte.
Ich habe mittlerweile Belege erhalten, dass meine Strafanzeige zugestellt wurde. Ich weiß, dass die Oberste Volksstaatsanwaltschaft und der Oberste Volksgerichtshof meine Strafanzeige erhalten haben.