(Minghui.org) Mein Mann ist der stellvertretende Leiter des Petitionsbüros eines Landkreises. Nach dem Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 verlangte er von mir, dass ich aufhöre Falun Gong zu praktizieren. Als die Behörden vor Ort Druck auf ihn ausübten, wollte er sich von mir scheiden lassen.
Heute ist die Situation anders. Er liest regelmäßig Informationsmaterialien über Falun Gong und sagt, dass er Falun Gong lernen werde, wenn er in den Ruhestand gehe.
Er ermutigte mich auch, unser kleines Geschäft als Ort für Treffen und den Austausch unter Praktizierenden zu nutzen.
Mein Mann wurde in eine sehr arme Familie auf dem Land geboren. Er war herrisch und gewalttätig. Er kümmerte sich weder um unsere Kinder noch half er im Haushalt. Wenn ich es wagte mit ihm zu streiten, schlug und beschimpfte er mich.
Als meine Freunde zu Besuch kamen, wollte ich ihnen mit einem Hühnergericht aufwarten. Ich fing eines unserer Hühner ein, aber weil ich es nicht richtig fest gehalten hatte, lief es wieder weg. Als mein Mann dies sah, verpasste er mir vor allen anderen eine Ohrfeige.
Nach chinesischer Tradition wünschen sich manche Männer männlichen Nachwuchs, da sie den Familiennamen weitertragen. Als mein Mann im Krankenhaus erfuhr, dass unser zweites Kind auch eine Tochter ist, ging er weg ohne ein Wort zu sagen.
Mein Mann steuerte finanziell nichts zu unserem Lebensunterhalt bei und so mussten wir mit meinem geringen Einkommen haushalten. Als unser zweites Kind seinen Abschluss an der Universität machte, war ich entschlossen, mich von ihm scheiden zu lassen.
Ich fing im Februar 1999 an Falun Gong zu praktizieren. Als ich das Buch Zhuan Falun (Li Hongzhi) zu Ende gelesen hatte, spürte ich eine große Erleichterung, so, als ob ein schweres Gewicht von meinem Herzen genommen wäre. Ich war nicht mehr depressiv.
Durch das Lesen des Buches verstand ich, dass die Bindung zwischen Ehepartnern eine Schicksalsverbindung ist. Wir müssen sie schätzen, egal ob es eine gute oder schlechte karmische Verbindung ist.
Ich musste im Umgang mit meinem Mann friedlich und gelassen sein und die Dinge in Übereinstimmung mit den Prinzipien von Wahrhaftigkeit-Barmherzigkeit-Nachsicht regeln. Als Kultivierende konnte ich nicht zurückschlagen, wenn ich angegriffen wurde oder Widerworte geben, wenn ich beleidigt wurde.
Ich konnte während der Übungen ein drehendes Falun spüren und wie eine warme Strömung durch meinen Körper floss.
Ich war entschlossen mich zu erhöhen. Ich nahm meine 90 Jahre alte, halb gelähmte Schwiegermutter bei mir auf und kümmerte mich gewissenhaft um sie bis sie starb.
Mein Mann brachte oft Freunde mit nach Hause. Ich änderte meine Einstellung ihnen gegenüber, begrüßte sie mit einem Lächeln und kümmerte mich um sie, wenn sie zu Besuch da waren.
Wir hatten zwei Mädchen, aber mein Mann wollte sehr gern einen Jungen. Er beschwerte sich oft darüber, dass er keinen Jungen hatte. Als unsere Töchter Jungen zur Welt brachten, wollte mein Mann, dass ich mich um sie kümmere. Ich ließ die Tatsache los, dass ich erschöpft war und stimmte zu, sodass er Zeit mit seinen Enkeln verbringen konnte.
Mit der Zeit verbesserte sich die Einstellung meines Mannes. Einige unserer Verwandten und seiner Freunde lobten mich vor ihm, dass ich eine liebevolle Ehefrau sei. Er sagte mit einem Lächeln: „Meine Frau ist jetzt viel besser. Falun Gong hat ihr geholfen sich zu verbessern.“
Die Stellung meines Mannes bei seiner Arbeit war in ernster Gefahr, weil ich Falun Gong praktizierte. Einmal wurde ich in einer örtlichen Haftanstalt festgehalten, weil ich Informationsmaterialien über Falun Gong verteilt hatte.
Beamte vom Büro 610 und dem Komitee für Politik und Recht drohten ihm. Wegen des Drucks und aus Angst versuchte er mich vom Praktizieren von Falun Gong abzuhalten. Er schickte mir sogar einen Brief in die Haftanstalt, dass er sich von mir scheiden lassen wolle.
Ich antwortete aus der Haftanstalt auf den Brief. Ich zählte die Vorteile auf, die unsere Familie und ich von meiner Kultivierung von Falun Gong erhalten hatten und versicherte, dass ich meine Überzeugung nicht aufgeben werde.
Um meinen Mann nicht in Schwierigkeiten zu bringen, stimmte ich der Scheidung zu und schrieb, dass er unser Eigentum haben könne. Auch schrieb ich, dass ich hoffte, dass er eine neue Frau finden würde und wünschte ihm ein glückliches Leben.
Er war von meinem Brief tief bewegt, da ich selbst in Haft noch an Andere dachte. Er beschloss, sich nicht scheiden zu lassen und sagte, dass er den Rest seines Lebens bei mir bleiben und sich von den Drohungen der lokalen Behörden nicht beeinflussen lassen werde.
Mein Mann verstand durch das Lesen von Informationsmaterialien allmählich, was Falun Gong ist. Er erkannte, dass der frühere Sicherheitschef Zhou Yongkang und der hochrangige Beamte Bo Xilai an der Verfolgung beteiligt waren und erfuhr von der Gräueltat des Organraubs durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh). In kurzer Zeit änderte sich seine Einstellung gegenüber Falun Gong und seine aufrichtigen Gedanken wurden stärker.
Mein Schwager, der auch Falun Gong praktiziert und in einer anderen Stadt lebt, wurde von der Polizei vor Ort belästigt. Um einer Verhaftung zu entgehen, musste er später seinen Wohnort verlassen. Als mein Mann davon erfuhr, sagte er zu ihm: „Komm zu mir nach Hause. Hier ist es sicher und niemand wird es wagen, dich zu belästigen.“
Ende 2014 wurde die Schwiegermutter meiner Tochter krank und kam ins Krankenhaus. Mein Mann rief sie an. „Wieso lernst du nicht Falun Gong von meiner Frau? Du wirst gesund, wenn du die Übungen machst.“
Meine Tochter war dabei, ihr Geschäft schließen und suchte in einer anderen Stadt Arbeit. Als mein Mann davon erfuhr, sagte er zu mir: „Warum übernimmst du [das Geschäft] nicht? Es ist egal, wie viel Geld du dabei verdienst, nutze es einfach als einen Ort, an dem du mit anderen Praktizierenden Erfahrungen austauschen kannst. Es ist ein sicherer Ort.“
Als andere Praktizierende ihm dafür dankten, dass er ihnen das Geschäft zur Nutzung angeboten hatte, winkte er ab und sagte: „Ihr müsst mir nicht danken. Ich werde in meinem Ruhestand auch Falun Gong praktizieren.“