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„Es fühlte sich an wie zehntausend Messer in meinem Körper“

Warum Herr Shi Chunde Strafanzeige gegen Jiang Zemin erstattet

11. Juli 2015 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der Provinz Liaoning in China

(Minghui.org) Herr Shi Chunde erstattete Strafanzeige gegen den ehemaligen chinesischen Präsidenten Jiang Zemin, weil dieser 1999 die Verfolgung von Falun Gong begann. Im Zuge der Verfolgung wurde Herr Shi bis zur Invalidität gefoltert und seine Familie wurde überwacht.

Der 63-Jährige war in den Arbeitslagern schlimmer Folter, Schlägen, Zwangsernährung und Gehirnwäsche ausgesetzt.

Im Arbeitslager der Stadt Chaoyang wurde Herr Shi 2001 gezwungen, mehr als 14 Stunden auf einem Metallhocker zu sitzen, der speziell für körperliche Bestrafungen hergestellt worden war. Dadurch konnte er kaum noch laufen und bekam einen Bandscheibenvorfall, Rheumatismus, Arthritis und Bluthochdruck. Von den Folgen der Folter hat er sich nie richtig erholt.

2003 schickte man Herrn Shi für drei Jahre ins Zwangsarbeitslager. Er verfasste ein Bittschreiben, doch es wurde von den Wärtern entwendet. 2004 ging er aus Protest in den Hungerstreik und wurde dafür zwangsernährt und gefoltert.

Herrn Shi wurde der Schlaf entzogen und er wurde acht bis neun Mal unter dem Befehl der Wärter von Insassen geschlagen. Insassen, die sich dem verweigerten, wurden ebenfalls von den Wärtern geschlagen, denjenigen, die den Befehl ausführten, wurde die Haftzeit verkürzt.

Am 25. August 2004, nach 40 Tagen Hungerstreik, war Herr Shi abgemagert und konnte kaum noch laufen. Er wurde von drei Wärtern geschlagen und mit zwei Elektroschockern misshandelt. „Es fühlte sich wie „zehntausend Messer in meinem Körper“ an, erinnerte er sich später.

Die Wärter weigerten sich, ihn in medizinische Behandlung zu schicken, bis seine Familie mehrere hundert Yuan für seine Untersuchung bezahlt hatte. Die Diagnose lautete dann: „Bluthochdruck, Durchblutungsstörungen im Gehirn, geschwächte Sehkraft, Taubheit.“ Shi war entstellt und hatte 30 KG verloren.

Am 8. September 2005 wurde Herr Shi zur medizinischen Behandlung auf Kaution entlassen. Der Schaden war jedoch nicht wieder gut zu machen: Sein kompletter Unterkörper war taub und schmerzte. Er konnte nicht mehr laufen und hatte seine sexuellen Funktionen verloren.

Langzeitbelästigung, Überwachung

Am 24. April 2014 war Herr Shi auf dem Weg, um Einspruch zu erheben, als Dorfkader auf Motorrädern ihm befahlen, sofort nach Hause zurückzukehren. Er hörte nicht auf sie und ging in die Stadt.

Bevor er seine Sache beendet hatte, wurde er mehr als zehn Mal angerufen und ermahnt, nach Hause zu gehen. Der Bürgermeister, Polizei und Beamte vom Verwaltungsbüro für öffentliche Sicherheit – über zehn Leute – hatten sein Zuhause umstellt und die Familie bedroht. Dann wurde er von anderen Beamten zurückgebracht und unter Hausarrest gestellt. Für die nächsten vier Tage wurden sein Zuhause und sein Telefon überwacht.

Die Agenten, die ihn überwachten, sagte zu ihm: „Das ist ein Befehl vom Büro 610. Wir befolgen nur den Befehl und verdienen unseren Lebensunterhalt damit.“ Nach Herrn Shis Aussage, hat die illegale Überwachung mehr als 15 Jahre angedauert.

Die Agenten belästigten Herrn Shi und seine Familie fünf Mal im Monat. Bei einer durchschnittlichen Dauer von je 5 Tagen summiert sich die illegale Überwachung auf 300 Tage. Insgesamt waren dann mehrere hundert Leute und über hundert Polizeiautos bei seinem Haus gewesen.

„Ich lebe wie ein Gefangener in meinem eigenen Haus“, reflektiert Herr Shi.

Das Leiden der Familie

Shis Mutter, die über neunzig war, wurde extrem ängstlich gegenüber Polizei und Fremden und bei jedem Geräusch eines Autos geriet sie in Panik. Die wiederholten Verhaftungen ihres Sohnes und Enkels verursachten schlimme Traumata bei ihr. Sie weinte immer wieder und stand oft nachts auf, um Hilfe zu erbitten. Einmal fiel sie hin und war fast sechs Jahre lang gelähmt. Mehrere Male versuchte sie sich das Leben zu nehmen, doch wurde glücklicherweise von aufmerksamen Nachbarn abgehalten. Letztes Jahr starb sie.

Herrn Shis Frau war am 24. April 2014 (dem Tag, als ihr Mann festgenommen wurde) gerade aus dem Krankenhaus entlassen worden. Bei ihr waren verschiedene Krankheiten festgestellt worden. Bei den vielen Bedrohungen durch so viele Leute, wurde sie am nächsten Tag gleich wieder eingeliefert.

Nach so vielen Jahren der Verfolgung fühlt sie sich oft verzweifelt und hilflos. Sie sagte, sie würde am liebsten eine Nonne werden oder ihr Leben beenden, aber sie könne ja ihre Kinder nicht verlassen.

Die Karrieren und Ehen der Kinder von Herrn Shi sind ebenfalls betroffen. In ihren Bewerbungen müssen sie angeben, dass sie nicht Falun Gong praktizieren. Auf Grund der Gehirnwäsche durch die Kommunistische Partei Chinas halten sich potentielle Partner auch von ihnen zurück und vermeiden eine Beziehung zu einer „Falun Gong-Familie.“

Hintergrund

1999 überging Jiang Zemin, der Kopf der Kommunistischen Partei Chinas, andere Mitglieder des Politbüros und begann die gewaltsame Unterdrückung von Falun Gong.

Die Verfolgung führte in den letzten 16 Jahren zum Tode unzähliger Falun Gong-Praktizierender. Noch mehr wurden wegen ihres Glaubens gefoltert und sogar für ihre Organe getötet. Jiang Zemin ist der Verantwortliche für den Beginn und den Fortgang der brutalen Verfolgung.

Unter seiner persönlichen Leitung gründete die Kommunistische Partei Chinas am 10. Juni 1999 ein außerrechtlich agierendes Sicherheitsorgan, das „Büro 610“.Diese Organisation ist der Polizei und der Justiz bei der Durchführung von Jiangs Richtlinie bezüglich Falun Gong übergeordnet: um ihren Ruf zu zerstören, sie finanziell zu ruinieren und sie physisch zu vernichten.

Das chinesische Gesetz erlaubt seinen Bürgern, Strafanzeigen zu erstatten.Viele Falun Gong-Praktizierende üben nun dieses ihnen zustehende Recht ausund zeigen den ehemaligen Diktator an.