(Minghui.org)
In diesem Bericht erinnert sich eine Falun Gong Praktizierende an ihre Erlebnisse kurz vor und nach Beginn der Verfolgung. Sie ist eine aufrichtige und willensstarke Praktizierende, so dass die Beamten nicht wussten, was sie mit ihr machen sollten. Auch der enorme familiäre Druck konnte ihr Herz nicht ändern, doch mit der Zeit veränderte sie die Herzen einiger ihrer Verfolger.
Teil I: http://de.minghui.org/html/articles/2015/7/13/115764.html
Als ich aus dem Verwahrungszentrum freigelassen wurde und am 25. Januar 2000 nach Hause ging, brachte eine meiner Cousinen meine Schwiegermutter zu uns nach Hause, da mein Mann an der Reihe war, sich um sie zu kümmern.
Meine Schwiegermutter war gelähmt und bettlägerig. Ich sagte ihr, dass ich nicht daran glaubte, dass sie krank sei und dass sie einfach nicht genug essen würde. Ich las ihr aus dem Zhuan Falun vor und gab ihr regelmäßig zu essen. Innerhalb von drei Tagen konnte sie sich selbst versorgen und im Garten spazieren gehen.
In den ersten 10 Tagen während ihres Aufenthaltes bei uns, las ich ihr acht Lektionen aus dem Zhuan Falun vor und erklärte die Tatsachen über Falun Gong. Sie sagte: „Ich wusste nicht, dass Falun Gong wirklich gut ist. Es ist nicht so wie die im Fernsehen gesagt haben. Die haben Lügen erzählt.”
Meine Schwiegermutter verstarb, als ich nicht zu Hause war. Ich hatte ihr die neunte Lektion nicht zu Ende vorgelesen. Dies wurde zu einer lebenslangen Reue.
Ein junger Polizist sagte einmal zu mir: „Die Beamten der Stadt können es nicht erwarten, dass Sie nach Peking gehen, um eine Petition für die freie Ausübung von Falun Gong einzureichen. Wenn Sie gehen, werden sie miteinander um die Gelegenheit wetteifern, wer zum Spaß nach Peking reisen kann. Es kostet sie keinen Pfennig. Die ganze Stadt wird gezwungen ihre Auslagen zu bezahlen. Sie nehmen unser aller Geld für ihren Genuss, für Essen und Getränke und reisen auf Kosten anderer, um gute Menschen zu verfolgen.” Sie tun es auch nicht für die Kommunistische Regierung - nur für sich selbst, um an ihren offiziellen Posten festzuhalten.”
Vor dem chinesischen Neujahr, las ich spät abends die Falun Gong-Bücher, als der Parteisekretär und Polizisten an meine Tür schlugen. Sie sagten mir, dass sie sich Sorgen machen würden, dass ich nach Peking gehen würde.
Meine Angst kam hoch, mein Herz schlug bis zum Hals und meine Knie waren weich und zitterten. Ich schlug auf mein Bein und sagte: „Zittere nicht! Du willst nicht, dass ich nach Peking gehe, aber jetzt wo du dich so aufspielst, bin ich noch entschlossener! Ich muss meine Angst loswerden!” Meine Beine hörten auf zu zittern und bald danach gingen die Beamten wieder weg. Ich nahm mein Fa-Lernen wieder auf.
Einige Tage nach Beginn der Feierlichkeiten zum chinesischen Neujahr brachte mich die Polizei in ein Untersuchungsgefängnis, weil ich mich geweigert hatte eine Verzichtserklärung zu unterzeichnen. Also eine Garantieerklärung, dass ich das Praktizieren von Falun Gong aufgeben würde.
Yang, der Chef der Polizeiabteilung sagte: „Seit Generationen hat meine Familie darauf gehofft, dass einer von uns eines Tages Beamter werden würde. Es war für mich nicht einfach, diese Position zu erhalten. Es wird mich meinen Posten kosten, wenn Sie nach Peking gehen. Können Sie nicht darauf verzichten?” Ich sagte nichts. Mein Gedanke war: „Ich werde gehen. Ich werde ihnen einfach nicht erzählen, wo ich herkomme.”
Im Untersuchungsgefängnis sprach ich mit allen über Falun Gong. In der 27. Nacht hatte ich einen Traum. Ein Mitpraktizierender konnte eine Tür nicht öffnen. Dann nahm ich die Schlüssel und öffnete problemlos die Tür.
Am nächsten Tag verließ ich das Untersuchungsgefängnis.
Mein Mann und ich gingen am Geburtstag von Meister Li (13.5. 2000) nach Peking, um für Gerechtigkeit für Falun Gong zu appellieren. Wir wurden verhaftet und zu der Polizeistation des Platzes des Himmlischen Friedens gebracht.
Ich weigerte mich, meine Adresse anzugeben. Die Beamten legten uns in Handschellen und schlugen uns mit langen Holzstöcken. Die Schmerzen waren kaum auszuhalten, aber ich nahm mir vor, sie zu ertragen. Als es zu viel wurde, bat ich den Meister: „Deine Schülerin kann es nicht mehr ertragen...”
Kurze Zeit später nahmen sie mir die Handschellen ab und hörten mit dem Schlagen auf.
Im Verbindungsbüro von Peking erkannten mich Beamte aus unserer Provinz. Unser Stadtchef kam, um uns zurückzuholen und brachte meinen Mann in ein Verwahrungszentrum. Dort trat mein Mann in einen fünftägigen Hungerstreik und wurde kurz darauf entlassen. Ich wurde in ein Untersuchungsgefängnis gebracht und trat ebenfalls in Hungerstreik, sechs Tage später wurde ich entlassen.
Yang kam, um mich zu besuchen. Ich erzählte ihm, wie die Beamten mich gefoltert hatten. Er fragte mich, warum ich so dumm gewesen sei, ihnen nicht zu sagen, was sie wissen wollten. Sie hätten dann mit der Folter aufgehört.
Ich antwortete: „Sie haben mir gesagt, dass man in Ihrer Familie Generation für Generation darauf gewartet hätte, dass einer Beamter wird, und dass es für Sie nicht einfach gewesen sei, diese Position zu bekommen. Deshalb habe ich nichts gesagt, damit Ihre Karriere nicht beeinträchtigt wird. Wir haben Ihretwegen die Folter ertragen."
Er war berührt. „Wie viele von uns haben denn ihren Posten verloren, haben Sie welche gesehen?“, fragte er. „Ich habe das doch nur gesagt, um Sie davon abzuhalten nach Peking zu gehen. Sie haben all die Schläge nur für mich ertragen.”
Ich sagte: „Ich habe Sie beim Wort genommen und gedacht, wenn die mich nicht erkennen, dann werde ich ihnen nicht sagen, woher ich komme."
Die lokale Polizei verhaftete meinen Mann und mich. Am 1. Januar 2001 brachten sie mich ins Untersuchungsgefängnis. Nach einem 14-tägigen Hungerstreik wurde ich entlassen. Mein Mann wurde in ein Verwahrungszentrum gebracht und später nach einem siebentägigen Hungerstreik entlassen.
Ich war gerade beim Kochen, als sieben oder acht Polizisten zu uns nach Hause kamen und meinen Mann und mich verhafteten. Sie brachten uns in eine Gehirnwäsche-Einrichtung, die an einem getarnten Ort in einem Pflegeheim versteckt war. Alle Praktizierenden aus unserer Stadt waren an verschiedene Orte gebracht worden, weil die Beamten befürchteten, dass ich sie beeinflussen würde.
Ich rief während des Fahrens „Die Kommunistische Partei Chinas verfolgt gute Menschen! Die Kommunistische Partei begeht Verbrechen!”
Als wir im Pflegeheim ankamen, weigerte ich mich auszusteigen und rief weiter. Das Enkelkind der Direktorin des Pflegeheims begann zu weinen. Die Direktorin sagte zu ihm: „Weine nicht, weine nicht. Falun Gong bringt Menschen um!” Ich hörte auf zu schreiben, als ich das hörte.
Ich sprach mit der Direktorin und erzählte ihr von Falun Gong und der Verfolgung. Sie sagte mir, dass Praktizierende ihren Schwager zu Tode geprügelt hätten. Sie gab mir seinen Namen und seine Adresse und ich erkannte ihn als einen der Mitpraktizierenden. Ich sagte zu ihr: „Sie wurden von der Regierung getäuscht. Sie ist gut darin, Gerüchte zu verbreiten, Lügen zu erzählen und Hass zu schüren. Ich kannte Ihren Schwager.”
Ich erzählte ihr, dass wir im gleichen Untersuchungsgefängnis gewesen seien und dass wir alle einen Hungerstreik begonnen hätten. Sie hätten uns mit salzigem Maismehlbrei zwangsernährt. Ihm sei bei der Zwangsernährung ein halber Bottich von salzigem Maismehlbrei eingeflößt worden, ein Teil davon sei auch in seine Lungen geraten. Er habe nichts mehr essen können, so habe man ihn ins Krankenhaus gebracht. Er sei tatsächlich gestorben - aber aufgrund der Zwangsernährung durch die Polizei.
„Sie haben uns gesagt, dass er von Praktizierenden auf dem Weg nach Peking zu Tode geprügelt worden sei, weil er zu spät angekommen sei. Das ist unglaublich. Alles, was sie uns erzählt haben, waren Lügen!”, sagte sie
Ich sagte dem Chef des Büros 610, ich bräuchte Kleider von mir zu Hause. Er verlangte, dass mich jemand überwachen solle, doch alle weigerten sich. Die Direktorin des Frauenverbandes der Stadt lieh mir ihr Fahrrad und ich fuhr nach Hause.
Ich fasste den Entschluss zusammen mit meinem Mann von Zuhause fortzugehen und sagte dies meinem Sohn und meinem Nachbarn, der sich bereit erklärte, für meinen Sohn zu sorgen. Mein Sohn hielt das Fahrrad; ich stieg auf und fuhr fort, ohne zurückzublicken, obschon ich ihn weinen hörte.
Als ich im Pflegeheim ankam begegnete ich dem Chef des Büros 610, der uns gesagte hatte, dass wir „umerzogen” werden sollten und eine „Garantie-Erklärung” abgeben müssten, ansonsten würden wir ins Gefängnis kommen. Ich sagte zu ihm: „Lassen Sie mich Ihnen eine Wahrheit sagen - was auch immer Sie sagen, zählt nicht. Mein Meister hat das letzte Wort.”
Mein Mann und ich verließen 10 Minuten später das Pflegeheim und wurden zu Heimatlosen.
Nachdem wir das Pflegeheim verlassen hatten, gingen wir zu einem Mitpraktizierenden in einer Nachbarstadt und kamen dort gegen Mitternacht an. Da es schon spät war, wollten wir ihn nicht mehr stören und blieben bis zur Morgendämmerung in der Hütte einer Obstplantage, dann gingen wir zu seinem Haus.
Dieser Mitpraktizierende und seine Frau waren nach ihrer Rückkehr aus Peking auch belästigt und auf eine schwarze Liste gesetzt worden. Deshalb trauten sie sich nicht, uns aufzunehmen. Wir hatten sonst niemanden, wo wir hätten hingehen können und so gingen wir planlos umher. Irgendwann begegneten wir einem Mitpraktizierenden, und er lud uns zu sich nach Hause ein, wo wir die Nacht verbringen könnten. Aber auch sie machten sich Sorgen um unsere Sicherheit, sie konnten nicht schlafen und diskutierten die ganze Nacht über unsere Situation.
Schließlich entschieden sie, dass wir bei ihnen im Keller wohnen könnten. Wir hielten uns tagsüber im Keller auf und gingen hoch, wenn es dunkel war.
In dem Keller war es eng und feucht. Mit der Zeit kamen meine menschlichen Gesinnungen hoch. Vor allem machte ich mir Sorgen um meinen Sohn. Meine Mitpraktizierenden lasen mir das Fa vor und tauschten ihre Erkenntnisse mit mir aus, aber es half nicht viel. Dann rief ich eine Mitpraktizierende meiner Stadt von einem öffentlichen Telefon aus an. Sie sagte mir, dass Praktizierende sich um meinen Sohn kümmern würden. Mit der Zeit ließ dieser Eigensinn bei mir nach.
Doch wie auch immer, das Leben in dem feuchten und kalten Keller hatte es in sich, und mein Mann verlor an Gewicht. Wir fragten unsere Gastgeber, ob es möglich sei, dass wir einen Holzofen und etwas Mehl bekommen könnten, damit wir uns etwas Kochen könnten. Sie hatten nichts dagegen und erfüllten alle unsere Wünsche.
Eines Morgens sah ich wie blauer Rauch im Keller schwebte. Der Rauch bewegte sich nicht. Es war ein unheimliches Gefühl, aber ich konnte nicht sagen, was nicht richtig war. Der Rauch verhielt sich nicht so wie gewöhnlicher Rauch.
Während des Kochens konnte ich plötzlich nicht mehr atmen und verlor das Bewusstsein. Mein Mann trug mich nach oben und legte mich ins Bett. Sie baten den Meister um Hilfe und ich erlangte bald darauf das Bewusstsein wieder.
Ich schaffte es, ins Bad zu gehen, doch meine Beine waren sehr schwach. Ich musste erbrechen und hatte Durchfall. Langsam kam meine Kraft zurück. Ich sagte den Praktizierenden, dass sie sich nicht zu sorgen bräuchten. „Ich habe dem Bösen eine Lücke gelassen”, sagte ich.
Ich beschrieb ihnen die Situation. Als mich die Polizisten zur Gehirnwäsche bringen wollten, hatte ich zu den Polizisten gesagt, dass ich eher sterben würde als zu kooperieren. Sie antworteten, dass Tod durch Suizid ein Verbrechen sei. Darauf hatte ich geantwortet: „Auch wenn ich wegen dieser Sünde in der Hölle ende, werde ich trotzdem nicht mit ihnen kooperieren!”
Bereits am ersten Tag im Keller erkannte ich, dass das, was ich zu den Polizisten gesagt hatte, falsch war. Es war nicht in Einklang mit dem Fa. Obschon ich nicht in die Hölle gegangen war, befand ich mich in einem Keller und wäre fast gestorben.
Alles in allem denke ich, dass mein Gedanke, nicht mit der Polizei zu kooperieren, den Anforderungen von Falun Gong entsprach. Aber die alten Mächte hatten versucht, mir das Leben zu nehmen, weil ich nicht so aufrichtig gesprochen und gehandelt hatte, wie ich es hätte tun sollen. Der Meister hatte ein weiteres Mal mein Leben gerettet. Ich danke Ihnen, Meister!