(Minghui.org) Ich bin ein hartnäckiger Mann. Als einziger Sohn verwöhnten mich meine Eltern sehr. Wenn mir etwas nicht gefiel, wurde ich rasend. Ich schlug meine älteren Schwestern bis sie weinten. Meine Mutter sagte, dass ich so störrisch sei wie ein Esel. Ich schlug mich oft mit anderen. Mein Vater bezahlte den geschlagenen Personen dann die Kosten für die medizinische Behandlung. Das war ich vor der Kultivierung.
Ich habe aber auch eine gutherzige Seite. Nach dem Fa-Lernen erfuhr ich, dass ich De verlieren würde, wenn ich die anderen schlug und beschimpfte. Darum versuchte ich, es zu erdulden. Wenn die anderen mich beschimpften, schwieg ich und ließ es über mich ergehen. Ich dachte, dass ich die De bewahren sollte. Erst wenn ich die De habe, kann mein Gong wachsen. Während meiner Arbeit musste ich manchmal in einer Rinne entlang laufen und am oberen Ende stand dann oft jemand mit gespreizten Beinen über der Rinne. Ich betrachtete es als nichts und kroch einfach zwischen seinen Beinen hindurch.
Aber nach der Verfolgung im Jahr 1999, als ich über die Verfolgung der Praktizierenden durch die bösartige Kommunistische Partei China (KPCh) erfuhr, war ich außerordentlich wütend. Ich konnte den Zorn nicht unterdrücken. Ich ging zum Petitionsbüro nach Peking, um ihnen die wahren Umstände über Falun Gong zu erklären. Deswegen rief mich auch das Büro 610 an. Ich ging dorthin, um die Tatsachen richtigzustellen. Ich erklärte es ihnen und ärgerte mich dabei immer mehr darüber und wurde auch immer lauter. Ich schlug sogar sehr heftig auf ihren Bürotisch. Als sie mich zur Tür führten, sagten sie, dass es klar für sie sei, dass wir alle gutherzige Menschen seien. Aber wegen des Drucks von oben hätten sie keine andere Wahl. Sie suchten mich seitdem aber nicht mehr auf.
Als ich mit anderen Praktizierenden zusammen die Dinge für die Fa-Bestätigung machte, schlug ich vier Praktizierende, weil ich sie nicht mehr ertragen konnte. Drunter sogar eine weibliche Praktizierende, die danach auch weinte. Ich beschimpfte noch weitere Praktizierende.
Der Meister sagte uns:
„Bei einigen wenigen Menschen ist es schon so weit gegangen, dass es gar nicht mehr angerührt werden darf. Sobald sie etwas, was sie nicht so gerne hören, zu Ohren bekommen, können sie es nicht mehr aushalten. Sobald ihr Eigensinn angetastet wird, explodieren sie. Dieses Ding ist schon sehr starr und sehr groß geworden. Sie sind nicht kritikfähig.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung in Manhattan, 26. März 2006)
Ich erkannte, dass ich nicht sofort explodieren sollte. Am Anfang konnte ich mich nicht beherrschen und stritt oft mit den Praktizierenden, ohne den Vorschlägen zuzuhören und mich zu korrigieren.
Aber der Meister sagte auch:
„In dem Moment will ich doch sehen, wie du damit umgehst. Wenn du in dem Moment mit ihm streitest, ist es nicht anders, als wenn du mit mir streitest.“(Li Hongzhi, Fa-Erklärung in Manhattan, 26. März 2006)
Ich dachte mir: „Wenn ich gegen andere Praktizierende vorgehe, ist es genauso respektlos, als wenn ich gegen den Meister vorginge. Das geht doch nicht, ich muss es berichtigen.“
Was für ein Problem hatte ich, wie konnte ich es berichtigen? Ich musste nach innen suchen. Ich fand Feindschaft gegen Polizisten, Kampfgeist und Gefühle gegenüber anderen Praktizierenden. Obwohl ich es gefunden hatte, wusste ich aber nicht, wie ich mich weiter kultivieren sollte. Ich konnte nichts anderes tun, als mehr das Fa zu lernen. Der Meister erklärt uns:
„Wenn die aufrichtigen Gedanken immer stärker werden, wenn du wirklich allen Wesen gegenüber barmherzig bist, dann werden die Gefühle dich nicht mehr stören.“ (Li Hongzhi, Erläuterung des Fa auf der Fa-Konferenz im Westen der USA zur Zeit des chinesischen Laternenfestes 2003)
Ich versuchte, die Lebewesen mit der Kraft der Barmherzigkeit zu behandeln, mehr die Stärken der anderen zu entdecken und mich selber etwas niedriger zu betrachten. Der Meister sagt, dass die Praktizierenden die Lebewesen erretten. Nach meinem Wissen waren alle Erleuchteten in der Vergangenheit sehr barmherzig. Ich bin ein Praktizierender und werde große Barmherzigkeit herauskultivieren können. Ich kontrollierte daraufhin mein schlechtes Temperament Schritt für Schritt.
Aber die Durchsetzung war für mich sehr schwierig. Wenn ich hörte, dass die anderen wieder über mich redeten, explodierte ich wiederholt. Aber sofort realisierte ich, dass das nicht mein wahres Ich war. So beruhigte ich mich auch wieder. Aber ich konnte es im Herzen dennoch nicht lassen, es nagte am Herzen. Zum Schluss reizte es mich doch wieder. Einmal sagte ein Koordinator, dass ich nicht im Fa sei. Er sprach sehr schlecht über mich und viele erfuhren es. Mehrmals wollte ich zu ihm nach Hause gehen und ihn schlagen. Dann dachte ich wieder, dass ich mein Herz vergrößern sollte. Somit ließ ich es los. Aber eine Trennung entstand in meinem Herzen und ich kontaktierte ihn nicht mehr.
Danach gab es eine neue Version des Betriebssystems für unsere Computer. Der Koordinator und die anderen schafften es nicht, damit umzugehen. Sie gaben anderen Praktizierenden einen Brief an mich mit, in dem sie mich um Hilfe baten. Ich dachte, sogar die weiblichen Praktizierenden können ihr Vorurteil loslassen, ich muss es jetzt auch loslassen. So kontaktierte ich Praktizierende, die gute technische Kenntnisse hatten. Gemeinsam erstellten wir ein sehr einfaches und nützliches ISO-Abbild. Dadurch wurden in allen Computern der Praktizierenden neue Updates installiert.
Aus Mangel an Kenntnissen brannte ein Praktizierender DVDs mit einem Virus. Als ich mit ihm austauschte, war meine Ausdrucksweise nicht so gutherzig. Er war gereizt und so wütend, dass er mich hinauswarf. Vor dem Abschied sagte ich dann aber ganz ruhig zu ihm: „Ich bitte um Entschuldigung. Es war mein Fehler, weil ich nicht genügend Barmherzigkeit hatte und nicht an Dich gedacht habe.“ Danach war der Praktizierende wieder beruhigt und wir arbeiten sehr gut zusammen.
Ein älterer Praktizierender, dessen Sehkraft nicht mehr so gut war, druckte die Dafa Bücher aus und bemerkte nicht, dass der Ausdruck unscharf war. Als ich zu dem Praktizierenden ging, der für die Buchbindung zuständig war, kritisierte er mich. „Du suchst einfach verantwortungslose Personen aus. Wenn jemand eine gute Beziehung zu Dir hat, dann gibst Du ihm den Auftrag.“ Ich hörte ganz ruhig zu und suchte nach innen, gleichzeitig versuchte ich, meinen aufkommenden Ärger unter Kontrolle zu bringen. Danach lernten wir gemeinsam das Fa. Nach dem Fa-Lernen fand ich mein Gefühl und den Eigensinn, Praktizierende unterschiedlich zu behandeln. Es war mein Fehler.
Im Umgang mit Praktizierenden ist es unvermeidlich, dass nach gewisser Zeit Gefühle unter uns entstehen. Einmal lernte ich das Fa in einer Gruppe. Als ein Praktizierender falsch vorlas, wies ich ihn darauf hin. Aber er antwortete sofort: „Wenn Du Fehler machst, korrigierst Du Dich jedoch nicht. Warum sollte ich mich korrigieren?“ Ich sagte daraufhin nichts mehr. Beim Austausch nach dem Fa-Lernen sagten mir andere Praktizierende, dass dieser Praktizierende Gefühle zu mir habe und von mir abhängig sei. Ich realisierte, dass mein Feld nicht so aufrichtig war. Das menschliche Gefühl sollte ich auf jeden Fall loslassen. Wegen der Kultivierung im Falun Dafa sind wir Praktizierende zusammengekommen. Ich dachte bei mir: Es ist doch wegen der Schicksalsverbindung mit dem Fa und nicht wegen der Gefühle so. Ich wünsche mir, dass alle sich im Fa befinden. Sonst ist es für andere Praktizierende, für uns selbst und für die Gesamtheit nicht gut. Ich bedanke mich sehr herzlich dafür, dass die Praktizierenden mich auf meine Fehler hingewiesen haben.
Ich möchte alle Praktizierenden, die ich verletzt habe, herzlich um Entschuldigung bitten: „Ich bitte euch um Entschuldigung!“