(Minghui.org) „Es war am Neujahrsabend, so gegen 22:00 Uhr, als die Polizei über unsere Hofmauer kletterte und in unser Heim einbrach. Plötzlich war ich umstellt. Vor den Augen meiner sieben Jahre alten Tochter schlugen und traten sie auf mich ein. Das Mädchen bebte vor Angst und schrie hysterisch auf“, erzählte Frau Xu Xiuying über den Versuch der Polizei, sie im Jahre 2001 zu verhaften.
Frau Xu, 47, ist eine Falun Gong-Praktizierende aus der Stadt Chaoyang. In den letzten 16 Jahren wurde Frau Xu widerrechtlich verhaftet, inhaftiert und mehrere Male wegen ihres Glaubens gefoltert. Zwei Jahre lang war sie im Zwangsarbeitslager Masanjia eingekerkert. Nachdem sie aus Masanjia dem Tode nahe herausgekommen war, verließ sie ihr Heim und zog vier Jahre lang von Ort zu Ort, um der Verfolgung zu entgehen. Daraufhin sperrte die Polizei sieben Mitglieder ihrer Familie und sogar Freunde ein, um sie aufzuspüren.
Frau Xu erhob kürzlich Strafanzeige gegen Jiang Zemin, den ehemaligen Führer der Kommunistischen Partei Chinas, wegen Beginns der gewalttätigen Unterdrückung von Falun Gong. Ihre Strafanzeige wurde am 11. Juni 2015 an die Oberste Volksstaatsanwaltschaft gemailt.
Frau Xu ging am 20. Juli 1999 nach Peking, um dort für das Recht von Falun Gong zu appellieren. Es war der Tag, an dem das kommunistische Regime offiziell die Unterdrückungskampagne gegen Falun Gong begonnen hatte. Frau Xu wurde verhaftet, wegen „Störung der sozialen Ordnung“ bestraft und 15 Tage in Untersuchungshaft gesperrt.
Einen Monat später versuchte Frau Xu erneut zu appellieren. Diesmal wurde sie in das Haftzentrum Changping gebracht, wo sie mit anderen Falun Gong-Praktizierenden in einen Hungerstreik trat, um gegen die ungesetzlichen Verhaftungen zu protestieren. Daraufhin zwang die Polizei die Praktizierenden, so lange unter der sengenden Sonne zu stehen, bis sie bewusstlos zusammenbrachen.
Nachdem sie in ihre Heimatstadt zurückgebracht worden war, kam sie zuerst in eine Gehirnwäsche-Einrichtung und anschließend für zwei Jahre in das berüchtigte Zwangsarbeitslager Masanjia, indem sie fürchterlich gefoltert wurde.
Frau Xu beschrieb ihre Erlebnisse in diesem verrufenen Zwangsarbeitslager, das dafür bekannt ist, Falun Gong-Praktizierende zu Tode zu foltern: „Man konnte jeden Tag die Schläge, das Summen der elektrischen Schlagstöcke und die Schreie in Masanjia hören. Praktizierende, die sich weigerten, ihren Glauben an Falun Gong aufzugeben, wurden von der Polizei in einen Raum neben der Folterkammer gebracht, sodass sie die entsetzlichen Schreie ihrer Mitpraktizierenden hören konnten. Einige erlitten dadurch einen Nervenzusammenbruch.“
„Um die Quote für die erfolgreiche Umerziehung von Praktizierenden, die Falun Gong aufgeben, zu erreichen, machten die Polizisten mit uns, was sie gerade wollten“ erzählte Frau Xu. Als sie in einen Hungerstreik trat, banden die Polizisten ihre Hände an einen Bettrahmen und führten eine Zwangsernährung durch. Als sie sich im September 2001 am Rande des Todes befand, wurde sie wegen medizinischer Gründe freigelassen.
Folternachstellung: Zwangsernährung
Im Jahre 2002 wurde Frau Xu erneut verhaftet, da sie anderen über die Verfolgung von Falun Gong erzählte. Die Polizei schlug wild auf sie ein und folterte sie 25 Tage lang, bis ihr Leben erneut in Gefahr war. Nachdem ihre Familie den Beamten 3.000 Yuan bezahlt hatte, wurde Frau Xu freigelassen.
Nachdem Frau Xu entlassen worden war, verließ sie ihr Heim und lebte in Mittellosigkeit, um weiteren Verhaftungen zu entgehen. Aufgrund dessen verhaftete die Polizei sieben Mitglieder ihrer Familie und sogar Freunde, um diese zu zwingen, den Verbleib von Frau Xu preiszugeben. Frau Xus Schwager wurde so lange geschlagen, bis sein Körper mit Blutergüssen übersät war. Vier der sieben Personen kamen in ein Haftzentrum.
Als Frau Xu zum ersten Mal in das Zwangsarbeitslager Masanjia gebracht wurde, war ihre Tochter gerade fünf Jahre alt. Das kleine Mädchen musste mit ansehen, wie die Polizei auf ihre Mutter einprügelte. Später sah sie mit an, wie auch ihre Tante weggebracht wurde; die einzige Person, die sich um sie kümmerte, wenn die Mutter unterwegs war.
Die Polizei setzte sogar die Grundschule unter Druck, um das Mädchen aus der Schule zu entfernen, und überwachte das Kind, um herauszufinden, wo sich ihre Mutter aufhält. Einmal kam das Mädchen von der Schule nach Hause und sah den leeren Hof und ein Schloss an der Wohnungstür. Zuerst schrie es vor Entsetzen auf, ging dann jedoch, nachdem es sich etwas gefangen hatte, zu ihrer Tante.
Vier Jahre lang lebte das Mädchen in beständiger Angst vor der Polizei. Wann immer es einen Polizeiwagen sah, rannte es nach Hause, um nachzusehen, ob jemand mitgenommen worden war. Während des APEC-Treffens 2014 versuchte die Polizei erneut, Frau Xu und ihren Mann in eine Gehirnwäsche-Einrichtung zu bringen. Eines Abends rannte die Tochter nach Hause und suchte in jedem Zimmer nach ihrer Mutter. Als sie sah, dass ihre Mutter sicher zu Hause war, sagte sie weinend: „Du bist zu Hause! Warum hast du nicht das Licht angemacht? Ich dachte, es wäre etwas passiert. Weißt du, wenn ich abends nach Hause gehe, schaue ich schon von weitem nach dem Licht bei uns. Ich habe so Angst, dass ich dich nicht mehr sehe, wenn ich nach Hause komme, …“
Im Jahre 1999 setzte sich Jiang Zemin als Führer der Kommunistischen Partei Chinas über die anderen Mitglieder des ständigen Komitees des Politbüros hinweg und begann die gewalttätige Unterdrückung von Falun Gong.
Die Verfolgung führte in den letzten 16 Jahren zum Tod vieler Falun Gong-Praktizierender. Noch wesentlich mehr wurden wegen ihres Glaubens gefoltert und sogar für ihre Organe ermordet. Jiang Zemin ist direkt verantwortlich für den Beginn und die Weiterführung dieser brutalen Verfolgung.
Unter seiner persönlichen Anleitung etablierte die Kommunistische Partei Chinas am 10. Juli 1999 die „Führungsgruppe zur Handhabung des Falun Gong-Falles“, dessen Hauptbüro „Büro 610“ genannt wurde. Die Führungsgruppe setzte sich sowohl über die Polizeigewalt als auch über das Justizsystem hinweg und führte Jiangs Direktive bezüglich Falun Gong aus: „Zerstört ihren Ruf, ruiniert sie finanziell und vernichtet sie körperlich.“
Das chinesische Gesetz erlaubt seinen Bürgern in Straffällen als Kläger aufzutreten; viele Praktizierende nutzen nun dieses Recht und erstatten Strafanzeige gegen den ehemaligen Diktator.