(Minghui.org) Früher dachte ich, dass es für Praktizierende außerhalb Chinas einfacher sei, Unterschriften für inhaftierte Falun-Gong-Praktizierende in Peking zu sammeln. Ich spürte, dass sie sich gut kultiviert und eine gute Umgebung erschaffen hatten, um die wahren Umstände zu erklären. Aber hier in Peking hatte ich Angst, der Verfolgung ins Gesicht zu sehen oder von Verwandten missbilligt zu werden. Als ich dann begonnen hatte, in Peking Unterschriften zu sammeln, änderte ich meine Meinung vollkommen. Im Folgenden nun meine Erfahrungen dazu.
Als ich die E-Mail über die Sammlung von Unterschriften zum ersten Mal las, resignierte ich sofort. Mein erster Gedanke war „kein Interesse“. Das ist typisch Chinesisch. Ich kämpfte mich durch meine Ängste und teilte der Praktizierenden mit, dass ich versuchen werde, an der Aktion teilzunehmen. Ich wollte der Angelegenheit eine Chance geben. Darauf teilte sie mir mit, dass der erste Schritt darin bestehe, Trainingsmaterial herunterzuladen.
Zum Glück stieß ich dabei auf einen Erfahrungsbericht einer Praktizierenden, die ihre Angst, Unterschriften zu sammeln, überwunden hatte. Die ganze Prozedur war gar nicht so schlimm! Fast hätten mich diese Ängste dazu gebracht, nicht voranzukommen.
Als ich mir dann überlegte, bei wem ich beginnen sollte, kam die Angst erneut zum Vorschein. Sollte ich mit meinen Verwandten beginnen? Könnten sie es akzeptieren? Alle möglichen menschlichen Ansichten tauchten auf. Ich bat den Meister, mich zu stärken und sandte zusätzlich aufrichtige Gedanken aus, um meine Anschauungen aufzulösen.
Dann beschloss ich, mit meiner Schwester zu beginnen, hatte aber Angst vor der Reaktion ihres Mannes. Ich vermutete, dass er dagegen sein könnte. Dennoch hielt ich durch und sprach sie bei meinem nächsten Besuch an. Ihr Mann hörte unser Gespräch mit an und meinte, er wolle auch unterzeichnen. Ich war schockiert!
Ich berichtete meinen Mitpraktizierenden von meiner ersten Erfahrung. Sie waren alle der Meinung, dass wir unsere Gedanken in Bezug auf unsere Verwandten mehr öffnen sollten.
Da ich zusammen mit meinen Kollegen in einem Wohnheim lebe, kam mir die Idee, sie um ihre Unterstützung zu bitten. Aber meine Angst kam wieder an die Oberfläche. Ich hatte Angst, dass keiner unterschreiben würde und selbst wenn: Was sollte ich tun, wenn sie mich verraten würden? Könnte ich wegen dieser Sache meine Arbeit verlieren? Ich stand unter großem Druck und verlor meine aufrichtigen Gedanken. Ich versuchte dann, ruhiger zu werden, schaffte es aber nicht.
Nach dem Frühstück am nächsten Morgen blieben noch zwei Kollegen sitzen. Ich erwähnte die Unterschriftensammlung und bat um ihre Unterstützung. Eine Kollegin unterschrieb und meinte, sie würde am liebsten zehnmal unterschreiben, wenn sie dürfte. Ihre Reaktion machte es leichter für mich!
Eine Mitpraktizierende fragte mich, wie es mir bei der Unterschriftensammlung ergangen wäre. Ich antwortete ihr, dass ich gerade erst begonnen hätte, aber da wären noch viele menschliche Gedanken, die mich störten. Im Grunde war es eine relativ einfache Angelegenheit, aber es gab viele Dinge, die die Sache verkomplizierten.
Eines Sonntags wandte ich mich an eine Kollegin. Sie stimmte der Unterzeichnung zu und sagte: „Falun Gong fügt niemandem Leid zu. Praktizierende tun nur Gutes. Wie wunderbar wäre unsere Gesellschaft, wenn alle Falun Gong praktizieren würden! Wenn die anderen hereinkommen, lass sie auch unterschreiben.“ Zwei weitere Kolleginnen unterzeichneten ebenfalls. Eine von ihnen las das Formular gründlich durch und bemerkte das Foto einer Praktizierenden. Sie meinte, dass sie barmherzig aussehe.
Kurz danach kam eine Mitarbeiterin mit ihrer Tochter. Sie fragte ihre Tochter, ob sie unterzeichnen wolle. Sie wollte dann wissen, ob sie auch für ihre Freunde unterzeichnen könne. Ich verneinte es. Danach änderte ich meine Einstellung ihr gegenüber grundlegend. Bisher hatte ich immer gedacht, dass sie immer nur mit anderen konkurriere und die Oberhand gewinnen wollte. Ich hätte nie gedacht, dass sie unterzeichnen würde und hatte angenommen, dass sie andere beeinflussen würde, unsere Angelegenheit nicht zu unterstützen. An diesem Nachmittag unterzeichneten noch drei weitere Personen.
Die gesamte Unterschriftensammlung lief glatt. Diese Erfahrung war phantastisch. Fast hätten mich meine menschlichen Vorstellungen davon abgehalten, diesen guten Menschen die Errettung anzubieten.
Ich weiß nun, wie schwer dieses Projekt für die Koordinatoren sein muss. Sie müssen den Druck der Praktizierenden aushalten, denen es an Zuversicht fehlt und die den Wert der lokalen Anstrengungen nicht richtig verstehen.
Aber unabhängig davon, wie sich die Praktizierenden in dieser Sache verhalten, ich muss die Angelegenheit aus der Perspektive des Fa betrachten und auf das Große schauen. Ich muss alles aus der Sichtweise der anderen betrachten, mich selbst loslassen und den einen Körper unterstützen.
Bitte zeigt mir Unpassendes auf.