(Minghui.org) Die Falun Gong-Praktizierende Frau Liu Hong aus der Stadt Wendeng in der Provinz Shandong wurde im Januar 2015 verhaftet und erinnert sich an ihre Erfahrungen mit Folter während der Haft.
Frau Tian Lisha und ich verteilten am 09. Januar 2015 Informationsmaterialien über Falun Gong. Jemand meldete uns bei der Polizei und wir wurden festgenommen und zur Staatssicherheitsabteilung des Gebietes gebracht. Wir wurden verhört und uns wurden Blutproben abgenommen. Wir wurden später an diesem Abend in die Haftanstalt Wendeng gebracht.
Ich trat in Hungerstreik und verlangte, sofort freigelassen zu werden. Frau Tian und ich weigerten uns, die Gefängnisuniformen zu tragen. Daher gaben die Wärter Frau Tian nichts zu essen. Sie wurde am fünften und ich am sechsten Tag in eine Haftanstalt gebracht. Ich wurde jedoch zuerst in das Krankenhaus der Stadt Wendeng zur Zwangsernährung gebracht.
Folternachstellung: Zwangsernährung
Ich wurde sofort nach meiner Ankunft in der Haftanstalt in eine Einzelzelle gebracht, weil ich laut über Falun Gong redete. In der Zelle gab es kein Licht, einen Metallring auf dem Boden und einen Eimer als Toilette.
Ich war sechs Tage im Hungerstreik. Die Behörden hatten Angst, die Verantwortung für irgendetwas zu übernehmen, daher brachten sie mich zwei Stunden später in eine normale Zelle. Ich weigerte mich weiter, die Gefängnisuniform zu tragen und blieb im Hungerstreik. Ich verlangte freigelassen zu werden, da ich kein Verbrechen begangen hatte und von der chinesischen Verfassung Religionsfreiheit garantiert wird.
Sie versuchten alles Erdenkliche, um mich zum Essen zu bewegen. Jede Zelle bekam am Tag drei Fässer warmes Wasser. Eines Morgens gaben sie während der morgendlichen Ansage bekannt, dass Zelle Nr. 7, in der ich festgehalten wurde, kein warmes Wasser bekäme. Sie versuchten die Insassen dazu zu bringen mich zu hassen. Mir gab jedoch niemand in der Zelle die Schuld und sie waren stattdessen von der Intrige, die sich die Beamten der Haftanstalt ausgedacht hatten, angewidert.
Liu Zhongxiao, der Leiter der Haftanstalt, war wütend und rief mich in sein Büro.
„Ich habe Frau und Kinder, um die ich mich kümmern muss.“ Er schlug auf den Tisch und verlangte, dass ich den Hungerstreik beendete. „Ihretwegen verliere ich womöglich noch meine Stelle und meine Familie gerät in finanzielle Schwierigkeiten!“
Ich erklärte ihm, dass ich keine Kriminelle bin. „Es ist meine Entscheidung, ob ich esse oder nicht“, fügte ich hinzu. „Sie sollten mich freilassen und wenn sie ihre Familie wirklich lieben, dann hören sie auf, gute Menschen zu verfolgen. Anderenfalls könnte ihr Verhalten auf sie zurück fallen, denn es ist ein Prinzip des Himmels, dass Gutes mit Gutem und Böses mit Bösem vergolten wird.“
Ich wurde drei oder vier Tage später in das Krankenhaus der Stadt Wendeng zur Zwangsernährung gebracht. Die beiden Schwestern im Krankenhaus verlangten dann, dass sie mich in der Haftanstalt vor meinen Zellengenossinnen zwangsernähren sollten.
Die Szene war abschreckend. Meine Schmerzensschreie hallten durch die Anstalt; eine Schwester behauptete jedoch, dass es einfach gewesen sei den Schlauch in meinen Magen einzuführen. Mir wurde erzählt, dass die Schwestern später Lin Zhihua, den Arzt der Haftanstalt, gefragt hätten, ob der Schlauch später in meinem Magen bleiben solle. Lin sagte nein und, dass er den Schwestern später den Grund dafür nennen würde.
„Steckt ihn rein und zieht in wieder raus und das immer wieder. Das ist, damit sie leidet“, sagten die Schwestern zueinander.
Ein Abteilungsleiter sagte, dass es in Ordnung sei, mich wegen des Hungerstreiks freizulassen. Falls nicht und irgendetwas unvorteilhaftes geschehen sollte, würden sie verantwortlich gemacht, das konnten sie nicht zulassen.
Ich wurde in das Krankenhaus der Stadt Wendeng gebracht, weil ich nach der zweiten Zwangsernährung in der Haftanstalt ins Koma gefallen war.
Mir wurden im Krankenhaus Fesseln angelegt. Zwei bewaffnete Polizisten und zwei weibliche Wärter überwachten mich und es gab jeden Tag zwei Schichten. Das Fenster des Zimmers in dem ich war, wurde abgedeckt, sodass die Leute mich nicht sehen konnten.
Ich habe versucht denjenigen, die mich überwachten die wahren Hintergründe von Falun Gong zu erklären. Manche wussten, dass die Praktizierenden gute Menschen sind. Sie befolgten jedoch weiter Befehle und wussten nichts von den schrecklichen Konsequenzen für die Beteiligung an der Verfolgung von Falun Gong durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh).
Ich hing Tag und Nach am Tropf. Da meine Blutgefäße eingefallen waren, war es schwierig eine Nadel einzustechen.
Nach 25 Tagen in Haft war ich extrem geschwächt und dem Tode nah. Die Beamten ließen mich schließlich aus medizinischen Gründen frei.