(Minghui.org) „Als wir hier in Los Angeles vor neun Jahren von dem Organraub an lebenden Menschen erfuhren, konnten wir es nicht glauben. Inzwischen wurden viele Beweise gesammelt und bestätigt. Es gibt nur noch wenige Menschen, die leugnen, dass es diese Brutalität gegen inhaftierte Falun Gong-Praktizierende tatsächlich gibt“, sagte Li Youfu am 8. August 2015 bei einer Kundgebung vor dem chinesischen Konsulat. Er ist Koordinator des Falun Dafa Vereins im Südwesten der USA und unterstützte mit seiner Rede die derzeitigen Bemühungen, rechtliche Schritte gegen den Hauptverantwortlichen der Verfolgung, Jiang Zemin, einzuleiten und vor Gericht zu bringen.
Pressekonferenz vor dem chinesischen Konsulat am 8. August 2015, bei der die Strafanzeigen gegen Jiang Zemin erörtert wurden.
Durch das kommunistische Regime in China wurden inhaftierte Falun Gong-Praktizierende auf verschiedene Weise misshandelt, dazu gehören sowohl physische als auch psychische Folter, und mussten Zwangsarbeit verrichten. Besondere Beachtung fanden die zahlreichen Beweise über die Grausamkeiten des Organraubs an lebenden Praktizierenden, über die im März 2006 zum ersten Mal in der Öffentlichkeit berichtet wurde.
„Die steigende Zahl von Zeugenaussagen, Untersuchungen von Drittpersonen und anderen Beweisen bestätigten die Existenz der erzwungenen Organentnahmen“, sagte Dana Churchill, Sprecherin der Organisation Ärzte gegen erzwungene Organentnahmen (DAFOH) an der Westküste.
Der neueste Bericht stammt von Ethan Gutmann. Nach seiner Einschätzung wurden in den Jahren 2000 - 2008 mindestens 65.000 Falun Gong-Praktizierende wegen ihrer Organe getötet. Der preisgekrönte China-Analytiker und Menschenrechtler dokumentierte seine persönlich durchgeführten Untersuchungen in dem Buch The Slaughter: Mass Killings, Organ Harvesting, and China's Secret Solution to Its Dissident Problem. (The Slaughter: Massenmord, Organraub und Chinas geheime Lösung für sein Dissidentenproblem).
Obwohl die Unterdrückung hauptsächlich in China stattfindet, sind auch Personen betroffen, die zwischenzeitlich im Ausland leben.
Unter den Familienangehörigen der Falun Gong-Praktizierenden, die in der Umgebung von Los Angeles leben, sind zehn infolge der Folter in Polizeigewahrsam in China verstorben. 18 Praktizierende waren bis zu 11 Jahren unrechtmäßig in Gefängnissen interniert, 39 wurden gefoltert, 38 in Zwangsarbeitslager gesteckt und 161 in Polizeistationen, Untersuchungsgefängnissen oder Gehirnwäsche-Einrichtungen festgehalten.
Drei Familienangehörige von Praktizierenden wurden in psychiatrische Anstalten gesperrt. Durch die massiven Belästigungen waren einige gezwungen, ihren Heimatort zu verlassen und bis zu 12 Jahren von ihren Familien getrennt zu leben.
Wer es wagte, für Falun Gong einzutreten, traf oft auf Vergeltungsmaßnahmen der chinesischen Behörden, auch außerhalb Chinas. So lehnte bspw. das chinesische Konsulat in Los Angeles bei mindestens acht Praktizierenden die Verlängerung ihres Reisepasses ab.
Als Folge haben jetzt 300 Personen in Los Angeles 70 Strafanzeigen gegen Jiang Zemin wegen der von ihm angeordneten Verfolgung von Falun Gong erstattet.
„Wir freuen uns, wenn noch mehr Menschen die Verbrechen von Jiang anzeigen“, sagte Li. „Je mehr Kläger und Beweise wir haben, desto schneller wird diese Brutalität beendet werden.“
Auf einem Spruchband bei der Kundgebung steht: „Hört auf, Falun Gong-Praktizierende wegen ihrer Organe zu töten“.
Drei Praktizierende berichteten während der Kundgebung über ihre persönliche Erlebnisse während der Verfolgung in China, die sie erleiden mussten.
Veteran Chen Jin war über acht Jahre eingesperrt, nur weil er Falun Gong-Praktizierender ist.
Chen Jin, ein 58-jähriger Veteran, wurde seit dem Jahr 2000 mehrere Male festgenommen und war für insgesamt mehr als acht Jahre inhaftiert. „Im Dezember 2001 legten mir die Polizisten in Fuzhou in der Provinz Fujian Handschellen an und hängten mich auf. Die Wärter wechselten sich dabei ab, mich mit Elektrostäben zu schocken und zu schlagen, und verhörten mich rund um die Uhr. Dieser Alptraum dauerte fünf Tage. Bei der Folter des Aufhängens mit Handschellen wurde mein Arm verletzt. Die Narbe ist auch nach 14 Jahren noch zu sehen.“
Im April 2001 weigerte sich Li Jun, ehemaliger Versicherungsvertreter aus der Provinz Jilin, in einem Zwangsarbeitslager in Shanghai zu arbeiten. Daraufhin wurde er von Beamten und vier Wärtern gefesselt und mit Elektrostäben gefoltert. „Sie schockten mich an den Achselhöhlen, Oberschenkeln, Brust, am Kopf und an anderen sensiblen Bereichen. Vier Wärter mit vier Elektrostäben traktierten mich gleichzeitig. Immer wenn ein Stab keinen Strom mehr hatte, holten sie einen neuen ...“
Die Wärter schlugen ihn auch oft in der Nacht oder zwangen ihn, für lange Zeit bewegungslos auf einem kleinen Hocker zu sitzen. Sein Gedächtnis war danach beeinträchtigt und sein Ohr entstellt.
Bis zum 6. August 2015 wurden über 134.000 Strafanzeigen gegen Jiang eingereicht. Der US-Kongress hat vor Kurzem die Haus Resolution 343 eingeleitet, die eine Beendigung des Organraubs in China fordert.
Der ehemalige Versicherungsvertreter Li Jun wurde während der Haftzeit gefoltert, sodass sein Gedächtnis nun beeinträchtigt und sein linkes Ohr verkrüppelt ist.