(Minghui.de) Jedes Mal, wenn ich an einer Konferenz zum Erfahrungsaustausch teilnahm, schwankte ich in Gedanken hin und her, bevor ich mich entscheiden konnte, einen Artikel zu schreiben. Dieses Mal war mein erster Gedanke, dass ich meinen Erfahrungsbericht bereits bei der Fa-Konferenz im Mittleren Westen vorgelesen hatte. Das war vor weniger als einem Jahr – trotzdem musste es bei meiner Kultivierung etwas geben, was man mit den Mitpraktizierenden teilen sollte.
Als ich meinen Artikel fertig geschrieben hatte, stellte ich fest, dass ich in meiner Kultivierung passiv war, anstatt aktiv voranzugehen. Deshalb musste ich etwas finden, dass mir in der Kultivierung wieder den Impuls gab, mit einer schnelleren Geschwindigkeit voranzuschreiten.
Ich fragte mich, ob mein Fa-Verständnis immer noch auf einer Ebene wie zu Beginn der Kultivierung war, und ob meine unreinen Anschauungen mich daran hinderten, in der Kultivierung fleißig voranzuschreiten.
Nachdem ich vor vier Jahren von China in die USA ausgewandert war, ließ ich in der Kultivierung schrittweise nach und stagnierte. Eine Zeitlang dachte ich, dass mein Verständnis während des Erfahrungsaustauschs mit Mitpraktizierenden auf dem Fa basieren würde, aber jetzt erkannte ich, dass es auf menschlichen Gedanken basierte.
Als ich in den USA angekommen war, war ich irritiert, denn diese Lebensumgebung und auch die Kultivierungsumgebung waren nicht so, wie ich es von früher gewohnt war. Aber es war aufregend, den Meister oft sehen zu können. Deshalb tauchte ich in die Umgebung der Fa-Berichtigung ein. Leider begannen sich die äußeren Umstände zu wiederholen und die Kultivierungsumgebung wurde mir immer vertrauter. Schließlich wurde ich zu einem gelangweilten und einsamen Individuum.
Meine körperliche und psychische Erschöpfung hinderten mich daran, die Übungen so zu machen wie ich es eigentlich gewohnt war. Wenn ich das Zhuan Falun las, dachte ich dass ich nicht viel lernen würde. Ich hatte einige neue Erkenntnisse, als ich die letzten Jingwen des Meisters las, allerdings war es nichts Dauerhaftes. Ich erkannte, dass das Streben nach neuen Empfindungen im Leben ein starker Eigensinn von mir war und ich verwechselte das Streben nach neuen Dingen mit dem Voranschreiten auf dem Kultivierungsweg. Meine aufrichtigen Gedanken waren nicht stabil und ich schweifte in Gedanken oft ab. Ich konnte die Veränderung in mir nicht gleich erkennen.
Viele Gedanken gingen mir durch den Kopf, wie zum Beispiel einen Job im Bereich Architekturdesign zu finden, vor allem da unsere finanzielle Situation sehr schwierig war. Ich hatte Architekturdesign studiert, bevor ich nach Amerika kam.
Mein Herz war rastlos und mit starken Begierden angefüllt. Ein Gefühl, das schwer aufzugeben war. Aber ich wusste, dass ich dem Fa nicht gefolgt war. Diese Eigensinne waren stärker geworden, weil ich nicht fleißig war.
War ich ein Dafa-Praktizierender und ein Kultivierender? Der Meister hat die Körper der Praktizierenden gereinigt, also musste ich ein Kultivierender sein und meine Kultivierungsumgebung wurde vom Meister arrangiert. Allerdings handele ich in dieser Dimension manchmal nicht wie ein Kultivierender. Mein Hauptbewusstsein konnte meine Eigensinne nicht erkennen und ich konnte nicht zwischen meinen Eigensinnen und meinem wahren Selbst unterscheiden.
Kultivieren ist genauso wie gegen den Strom zu schwimmen. Wenn man nicht vorankommt, dann schwimmt man mit dem Strom der gewöhnlichen Menschen mit. Ich möchte meine Eigensinne wirklich offenlegen und sie beseitigen.
Seit ich mit der Kultivierung angefangen hatte, bemühte ich mich, meine Eigensinne auf Ruhm, Profit und Gefühle zu beseitigen. Einerseits nehme ich den Eigensinn auf Profit sehr wichtig, während ich andererseits die Ausrede habe, dass ich Geld zum Leben brauche. Wenn es um die Gefühle geht, finde ich es oft sehr schwierig, sie loszulassen, und habe die Ausrede, dass es lange Zeit benötigt, um sie zu beseitigen.
Ruhm ist nicht schwer loszulassen. Ich bin ein introvertierter Mensch. Im Studium habe ich die anderen die Auszeichnungen bekommen lassen. Auf meiner Arbeitsstelle kämpfte ich nie um eine Beförderung und versuchte immer, den anderen zu helfen. Andere, die um Ruhm kämpften, hatte ich immer verachtet. Jedoch bekam ich durch ein Ereignis neue Erkenntnisse.
Im letzten Jahr wurden die Shen Yun Werbematerialien für unser Gebiet alle von mir vorbereitet und ich führte auch alle Änderungen durch. Diese Arbeit beinhaltet, die Anpassung des Designs für die Flyer und die Anzeigen für Zeitungen, Magazine, Websites und Werbetafeln zu erstellen. Ich hatte alles sehr gut unter Kontrolle und konnte die festgelegten Termine immer einhalten.
Ich fühlte mich sehr zufrieden, weil ich meine Arbeit sehr gut organisieren konnte und die Ergebnisse pünktlich und fehlerfrei ablieferte. Ich war stolz, so eine Aufgabe gemeistert zu haben und hielt mich für außergewöhnlich.
Dann fand ein Praktizierender einen Fehler in unseren Programmheften des letzten Jahres und dieses Jahres. Verschiedene Gedanken gingen mir durch den Kopf, aber am Ende verstand ich, dass der Fehler einen negativen Einfluss auf das Image von Shen Yun hat, unabhängig davon, wer für den Fehler verantwortlich ist. Mein Herz fühlte sich sehr schwer an. Ich musste die volle Verantwortung für diesen Fehler übernehmen, egal welche Ausreden ich hatte.
Warum war das passiert? War es eine Störung? Wenn es eine Störung war, könnte die Sache barmherzig gelöst werden? Ich war besorgt, dass diejenigen, die sich für die Shen Yun Promotion einsetzten, oft als unprofessionell angesehen wurden. Ich schaute weiter nach innen. Schließlich bemerkte ich, dass ich mehr darüber besorgt war, dass der Fehler entdeckt werden würde und dass alle wüssten, dass ich diesen Fehler begangen hatte. Ich war besorgt, dass mein Ruf geschädigt werden würde und dass ich wegen dieses Fehlers nächstes Jahr nicht mehr bei der Design-Arbeit mitmachen könnte. Alle meine Gedanken drehten sich nur um mich.
Mein Streben nach Ruhm hatte einen Fehler in einem wichtigen Shen Yun Produkt verursacht und ich dachte nur daran, wie ich in den Augen der anderen dastehen und welche Auswirkungen dieser Fehler auf mich haben würde.
Ich dachte, dass ich keinen Eigensinn auf Ruhm hätte, da ich ein introvertierter Mensch war. Deshalb hatte sich dieser Eigensinn in all den Jahren nicht gezeigt. Er wurde verdeckt und meine Gedanken wurden durch diesen Eigensinn getäuscht.
Als ich mir das Wort mit dem Fehler genauer anschaute, sah ich dass ich das „r“ mit einem „u“ ersetzt hatte (Anmerkung der Redaktion: Der Buchstabe „u“ hat im Englischen genau die gleiche Aussprache wie das Wort „du“). Das war ein klares Zeichen für mich, dass ich mich selbst wichtiger nahm als die Kultivierung. Ich war auf mich selbst eigensinnig.
Jetzt fühle ich mich im Herzen ein wenig leichter, da der Eigensinn aufgedeckt wurde. Allerdings war der Verlust groß. Ich weiß genau, dass ich in Zukunft vorsichtiger sein muss.
Niemand machte mir Vorwürfe und ich hatte auch keine Gelegenheit, mich mit meinen Mitpraktizierenden auszutauschen. Deshalb möchte ich den Fehler hier zur Sprache bringen und mich zutiefst für diesen Fehler und für meine Nachlässigkeit entschuldigen. Ich möchte mich auch dafür entschuldigen, dass ich meinem Eigensinn nach Ruhm und meinem Egoismus freien Lauf gelassen habe.