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Ehemann einer Praktizierenden erstattet Strafanzeige gegen Chinas Ex-Staatschef

13. Januar 2016 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der Provinz Jilin, China

(Minghui.org) „Als meine Frau im Herbst 1998 mit dem Praktizieren von Falun Gong begann, glaubte ich, dass die Schwierigkeiten vorüber wären und Friede in meine Familie eingekehrt sei”, sagte Han Shangdong, nicht-praktizierender Ehemann einer Falun Gong-Praktizierenden aus Shulan, Provinz Jilin.

Er betonte die Vorteile, die seine Familie erlebte, weil seine Frau Falun Gong praktizierte.

„Sie wurde wieder gesund”, sagte er. „Sie hörte auf, Mahjong zu spielen, was sie zuvor den ganzen Tag lang spielte und übernahm den größten Teil der Hausarbeit.“

Er fuhr fort: „Sie sagte zu mir, dass sie zu selbstsüchtig gewesen sei und sich immer über alles beschwert habe, doch nun wolle sie versuchen, eine gute Frau und Mutter zu sein und sich um die Familie kümmern. Obwohl wir bereits viele Jahre verheiratet waren, spürte ich zum ersten Mal die Wärme einer Familie.“

„Doch hielt das Glück meiner Familie nicht lange an. Denn ein Jahr später begann Jiang Zemin im ganzen Land die Praktik zu verbieten. Friede und Glück wurden wieder von meiner Familie weggenommen“, sagte er.

Nach Beginn der Strafanzeigenwelle Ende Mai 2015, erstattete auch Herr Han am 8. Oktober 2015 eine Strafanzeige gegen Jiang Zemin bei der Obersten Staatsanwaltschaft und dem Obersten Volksgericht. Das ehemalige Oberhaupt der Kommunistischen Partei Chinas hatte im Juli 1999 die Verfolgung von Falun Gong eingeleitet. Herr Han zeigt Jiang an wegen der wiederholten Festnahmen und Inhaftierungen seiner Frau und anderen Familienangehörigen.

Ausschnitte der Strafanzeige

Wiederholte Festnahmen, Überwachung und Belästigung

Im Jahr 1999 wurde meine Frau auf die schwarze Liste gesetzt, weil sie vor dem Beschwerdebüro in Peking, das gegenüber von „Zhongnanhai“, der Zentralregierung des kommunistischen Regimes Chinas liegt, friedlich für das Recht appellierte, Falun Gong zu praktizieren. Sie wurde in den vergangenen 16 Jahren sechs Mal festgenommen und in Gehirnwäsche-Einrichtungen gebracht. Sie hatte solche Angst und sie hatte einmal eine Herzattacke, als die Polizei sie festnehmen wollte.

Wenn ich in einer anderen Stadt arbeitete, kamen oft Polizisten zu ihr und verhafteten oder schikanierten sie. Der seelische Druck der ständigen Festnahmen, Überwachungen und Belästigungen war schrecklich für unsere ganze Familie.

Familie geschlagen, festgenommen und zu Zwangsarbeit verurteilt

Am 5. März 2012 brachen mehrere Polizisten in meine Wohnung ein, um meine Frau festzunehmen. Während mein Schwager mit den Polizisten an der Vordertür stritt, konnte meine Frau durch die Hintertür entkommen.

Während ich sprach, schlug mir ein Schurke, der die Polizei begleitet hatte, ins Gesicht.

Ich sagte: „Warum haben Sie mich geschlagen? Sie sind zu weit gegangen mit der ganzen Verfolgung in den vergangenen Jahren!“ Ich war äußerst wütend.

Mehrere Polizisten umringten meinen Schwager, Sohn und mich. Sie schlugen uns, bis wir überall an unseren Körpern Verletzungen hatten. Die Situation wurde so erbittert, dass ein Polizist vier Mal mit seiner Pistole in Richtung Decke schoss. Als meine Schwiegertochter herauskam, um nachzusehen, was los war, wurde auch sie geschlagen.

Die Polizisten nahmen uns vier fest und mein kleiner Enkel wurde alleine zu Hause zurück gelassen.

In der Polizeistation fuhren die Polizisten fort uns zu schlagen. Später an diesem Tag brachten sie uns in die Haftanstalt Nanshan. Mein Bruder, mein Sohn und ich wurden zu sieben Monaten Zwangsarbeit verurteilt. Meine Schwiegertochter bekam ein Jahr Strafaussetzung, musste jedoch jeden Monat an einem Gehirnwäscheverfahren teilnehmen, das von der Polizei arrangiert worden war.

Dies war eine große Tortur für meine Familie. Da alle Männer in einem Arbeitslager eingesperrt waren, war es nicht leicht für meine ca. 20-jährige Schwiegertochter, sich um ihren einjährigen Sohn zu kümmern.

Die Polizei fuhr fort, nach meiner Frau zu suchen. Deshalb musste sie von Ort zu Ort gehen, um zu vermeiden, dass sie festgenommen wird. Es war wirklich eine schwierige Zeit für uns.

Während der sieben Monate langen Haft im Arbeitslager bekam ich eine Entzündung meiner Prostatadrüse und mein Haar wurde grau. Mein Sohn bekam Vitiligo (Weißfleckenkrankheit), wodurch sich große weiße Flecken auf der Haut bilden.

Der finanzielle Verlust für unsere und die Familie meines Schwagers war um die 70.000 Yuan (ca. 9.762Euro) [1] beziehungsweise 30.000 Yuan (ca. 4.183 Euro) [1].

Meine Frau kehrte nach Hause zurück, als wir alle freigelassen worden waren. Doch wurde sie im Jahr 2013 wieder festgenommen, als ich in einer anderen Stadt arbeitete.

Hintergrund

Jiang Zemin begann im Alleingang die Verfolgung von Falun Gong im Jahr 1999. Trotz Widerspruch der übrigen Mitglieder des Ständigen Komitees des Politbüros nutzte er seine damalige Position als Chef der Kommunistischen Partei Chinas und zwang ihnen seinen Willen auf, um die Verfolgung zu beginnen.

Die Verfolgung hat in den vergangenen 16 Jahren zum Tod vieler Falun Gong- Praktizierender geführt. Unzählige wurden gefoltert und sogar wegen ihrer Organe getötet. Jiang Zemin und seine Gefolgschaft sind direkt für den Beginn, die Weiterführung und Aufrechterhaltung der Verfolgung verantwortlich.

Unter Jiangs persönlicher Anleitung gründete die Kommunistische Partei Chinas am 10. Juni 1999 ein illegales Sicherheitsorgan auf Parteibasis, das Büro 610 genannt wird. Es agiert außerhalb des chinesischen Gesetzes und führt die Verfolgungspolitik direkt durch. Mit dem Aufruf: „Zerstört ihren Ruf, ruiniert sie finanziell und vernichtet sie physisch!“ wies der damalige Präsident Chinas, Jiang Zemin, die Handlanger der Verfolgung an, vor keiner Grausamkeit zurückzuschrecken.

Das chinesische Gesetz erlaubt seinen Bürgern, Strafanzeigen zu erstatten. Viele Falun Gong-Praktizierende üben nun dieses ihnen zustehende Recht aus und zeigen das frühere Staatsoberhaupt an.

[1] Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters in den chinesischen Städten beträgt monatlich umgerechnet 300,- €.