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Pensionierte Lehrerin interniert: Die Tortur der Folter hält sie auf einem Stück Stoff fest

19. Januar 2016

(Minghui.org) Li Wenjun wurde im Mai 2012 verhaftet, weil sie Falun Gong praktiziert. Falun Gong – eine Meditationspraktik, die durch das kommunistische Regime Chinas verfolgt wird. Später verurteilte man sie zu fünf Jahren Haft. Derzeit ist sie immer noch in Haft, weil sie sich nicht zwingen lässt, Falun Gong aufzugeben.

Strafanzeige von Li Wenjun, einer 65-jährigen Falun Gong-Praktizierenden aus Harbin in der Provinz Heilongjiang

Viele Male beschwerte sie sich bei der Gefängnisleitung über Folterungen, erhielt jedoch nie eine Antwort. Danach schaffte sie es, ihre Beschwerde auf ein Stück Stoff zu schreiben und sie aus dem Gefängnis zu schmuggeln, damit die Öffentlichkeit davon erfuhr. In ihren Zeilen ruft sie zu einer Untersuchung der weit verbreiteten Misshandlungen und Folterungen von Falun Gong-Praktizierenden auf, die in staatlichen Hafteinrichtungen in ganz China festgehalten werden.

Das Folgende ist ein Auszug aus ihrem persönlichen Bericht über die Folterungen im Frauengefängnis Heilongjiang.

Schläge und Schlafentzug

Am 7. November 2012 brachte man mich in die Gruppe 4 der Abteilung 9 im Frauengefängnis der Provinz Heilongjiang. Dort waren 12 Menschen untergebracht. Die Wärter bestimmten zwei von ihnen, Chen Xuehui und Ren Wenxin, die mich abwechselnd überwachen sollten.

In der Nacht ließen sie mich nicht schlafen und zwangen mich, auf einem kleinen Stuhl zu sitzen. Sie beschimpften mich und schlugen mich, sobald ich einnickte. Chen benutzte einen harten Stock, um in meinen Nasenlöchern zu bohren. Ren öffnete meine Augenlider und kniff mir in die Lippen, um mich wach zu halten. Wenn ich mich ein klein wenig bewegte, sprang Ren auf und stampfte auf meine Zehen.

An einem Metallbett aufhängen

Zehn Tage später benutzten sie einen Ledergürtel, um mich damit an einem Metallbettrahmen aufzuhängen. Sie umwickelten meinen Körper mit einem Klebeband, weshalb ich kaum atmen konnte.

In der Nacht hatte ich das Gefühl zu ersticken und bat sie, das Band abzunehmen. Sie hörten nicht zu und schlugen mir auf die Brust, auf die Arme und den Kopf. Sie verklebten meinen Mund und schlugen und beschimpften mich die nächsten 12 Stunden.

Als „Sandsack“ missbraucht

Von dem Moment an, als ich an den Bettrahmen gehängt wurde, schlugen die 12 Insassen mich abwechselnd. Sie behandelten mich wie einen Sandsack. Sie beschimpften mich, rissen mich an den Haaren, schlugen mir ins Gesicht und gegen den Kopf, traten und schlugen mich und schütteten mir kaltes Wasser über den Kopf.

Tagsüber beobachteten sie mich gemeinsam. Sobald ich meine Augen schloss, versammelten sie sich um mich. In der Nacht wechselten sie sich bei meiner Überwachung ab.

Zwangsernährung und Verbot, die Toilette zu benutzen

Nachdem man mich aufgehängt hatte, durfte ich die Toilette nicht mehr benutzen. Am vierten Tag, dem 15. November, schmerzte meine Blase so sehr, als ob sie mit einem Messer geschnitten würde. Ich konnte nicht anders, als mich in die Hose zu erleichtern. Meine Baumwollhose war mit Urin getränkt.

An vier aufeinander folgenden Tage durfte ich nicht essen, nicht trinken, nicht schlafen oder die Toilette benutzen. Um mich zu foltern, zwangsernährten sie mich.

Sie behaupteten, mich human zu behandeln, weshalb sie mich nicht hungern lassen könnten. Danach begannen sie, mich gemeinsam zwangszuernähren. Einige von ihnen drückten mich nach unten, während andere mich an den Haaren zogen und meinen Kopf nach unten hielten. Eine Krankenschwester führte eine Plastiksonde in meine Nasenlöcher und beschimpfte mich dabei.

Ich fragte sie: „Was soll ich tun, wenn ihr mich nicht zur Toilette gehen lasst?“ Sie riefen: „Mach dir in die Hose!“

Alle Gefangenen in der Zelle beschimpften mich wegen meiner uringetränkten Hose. Am sechsten Tag hatte ich Halluzinationen und fühlte mich total schwach.

Auf einem kleinen Stuhl sitzen müssen und aufgehängt werden

Ende Februar 2013 brachte man mich von Gruppe 4 in die Gruppe 2 der Abteilung 9. Wieder begannen sie damit, mich auf einem kleinen Stuhl sitzen zu lassen. Sie schlugen mich und rissen mir sogar die Knöpfe ab, weil ich mich weigerte, ihren Befehlen zu folgen.

Wärter kamen und fesselten mich erneut an einen Bettrahmen. Die Handschellen unterbrachen meine Blutzirkulation. Als ich nach ihnen rief, dass sie die Fesseln lösen sollten, stopften sie mir Stoff in den Mund. Am selben Abend sperrten sie mich in eine Isolationszelle.

15 Tage später brachten sie mich zur Gruppe 11, wo die Folterprozedur die gleiche war. Ich musste erneut auf einem kleinen Stuhl sitzen und wurde an einen Bettrahmen gehängt.

In Isolationshaft gesteckt, gezwungen in einen kleinen Plastikbehälter zu urinieren

In der Isolationszelle gab es keine Heizung, weshalb ich fror.

Die Zelle hatte einen Zementfußboden mit Eisenketten und Ringen. Sie fesselten mich an die Ketten, die mit den Ringen am Boden verbunden waren. So war es mir unmöglich zu stehen oder zu knien.

Es gab ein kleines Pissoir darin, aber ich durfte es nicht benutzen. Stattdessen stellten sie mir einen kleinen Plastikbehälter auf den Boden als Toilette. Ich schaffte es fast nicht, ihn mit den Füßen auf meine Seite zu bringen. Bedenken Sie – ich konnte weder knien noch stehen und außerdem waren meine Hände gefesselt. Es war so schmerzhaft, mich in diesen Behälter zu erleichtern.

Mit Salzwasser und Knoblauchflocken zwangsernährt

Anfang Juli 2013 brachten sie mich erneut in eine kleine Isolationszelle. Sie zwangsernährten mich zwei Mal am Tag, einmal am Morgen und einmal am Nachmittag.

Die Gruppenleiterin Teng Xuejian sagte: „Wir geben Ihnen etwas Nahrung, weil Sie nichts essen.“ Sie tat konzentriertes Salzwasser in das Reiswasser, fügte Knoblauchflocken dazu und zwangsernährte mich dann.

Weil ich mehrere Tage im Hungerstreik war, konnte mein Magen den Knoblauch und das viele Salz nicht verarbeiten und die Mischung ergoss sich über ihre Kleidung. Sie stürzten sich auf mich und schlugen und traten mich gemeinsam. Teng schüttete mir das verbleibende Reiswasser über den Kopf.

Bei jeder Zwangsernährung trat mich die Leiterin mit ihren Stiefeln, während Teng mich an den Haaren zog. Die Insassen schlugen mich nieder und hielten mich fest. Dann wurden meine Hände gefesselt.

Zeugin grausamer Folterungen

Im Frauengefängnis der Provinz Heilongjiang foltern die Wärter die Falun Gong-Praktizierenden, um sie zum Schreiben der vier Erklärungen zu zwingen: eine Reueerklärung, eine um uns von Falun Gong loszusagen, eine Garantieerklärung, dass wir nicht mehr Falun Gong praktizieren, und eine weitere, um Falun Gong anzuprangern.

Die Abteilungen 9 und 11 wurden als Zentralen für die „Umerziehung“ von Praktizierenden benutzt. Das Gefängnis stellte zwei Teams zusammen, die uns foltern sollten: das „Angriffsteam“ und das „Stärkungsteam“.

Die Teammitglieder bestehen aus Wärtern und Insassen.

Das „Angriffsteam”

Sobald eine Praktizierende ins Gefängnis kam, stand sie unter dem Angriffsteam, wo Wärter und Insassen abwechselnd jede unserer Taten überwachten. Wir durften unsere Augen nicht schließen und nicht sprechen. Wir mussten aufrecht sitzen und unsere Hände auf die Knie legen. Wir saßen den ganzen Tag und die ganze Nacht. Wenn wir einnickten, wurden wir getreten und geschlagen.

Das „Stärkungsteam”

Das Stärkungsteam war dazu bestimmt, jene Praktizierenden, die die Folter nicht ertrugen und versprachen, ihren Glauben aufzugeben, einer Gehirnwäsche zu unterziehen. Denn die Gefängnisbeamten befürchteten, dass solche Praktizierenden das Praktizieren wieder aufnehmen würden.

Die Praktizierenden wurden durch dieses Team gezwungen, am Morgen Propaganda-Videos anzuschauen und am Nachmittag Sklavenarbeit zu verrichten.

Mehrere Beispiele von Folterungen anderer Praktizierender

Ich habe viele Fälle von Praktizierenden gesehen, die im Gefängnis gefoltert wurden.

An einem Tag Ende Februar 2013 verkündete Li Yaoguang, die durch Folter dazu gebracht worden war, Falun Gong aufzugeben, dass sie ihre Lossagung widerrufe. Die Wärter folterten sie von 20:00 Uhr bis 3:00 Uhr morgens. Ihre schmerzerfüllten Schreie waren deutlich zu hören. Sie wurde mit gespreizten Gliedern mit dicken Seilen an einen Metallbettrahmen gefesselt. Ihr Kopf hing herab und ihr Mund war mit Klebeband verschlossen.

Sun Wuhus Zehen waren gebrochen und ihr Rücken war aufgrund der Schläge gebogen und geschwollen.

Tan Guiying wurde viele Wochen lang aufgehängt. Als man sie runterließ, waren ihre Hände und Arme gefühllos.

Qi Yaru konnte nach den Folterungen keine Nahrung bei sich behalten.

Li Xuejung erlitt einen Schlaganfall und war gelähmt. Sie konnte sich nicht mehr selbst versorgen.

Gang Fengqing, in den 60ern, wurde über einen Monat lang an ein Bett gefesselt. Ihre Beine färbten sich blau und schwarz.

***

Viele der oben erwähnten Praktizierenden, darunter auch Li Wenjun, leiden immer noch regelmäßig unter Folterungen. Wir rufen die Menschen auf, die Nachricht über ihre Leiden zu verbreiten und drängen die Behörden, die Misshandlungen von Falun Gong-Praktizierenden in China zu untersuchen und zu beenden.