(Minghui.org) Herr Wan Shuqing ist Falun Gong-Praktizierender aus der Stadt Jiamusi, Provinz Heilongjiang. Er war in der Zeit vom 28. Juli bis 28. Oktober 2015 eingesperrt. Polizisten folterten ihn, während sie ihn verhörten.
Die Behörden haben seine Anwältin absichtlich von Informationen ferngehalten, die sich auf den Stand der Bearbeitung bezogen. Am 29. Oktober wurde die Anwältin erst über seinen Fall informiert. Zu diesem Zeitpunkt wurde Herrn Wan in die Staatsanwaltschaft Baoquanling gebracht. Herrn Wan soll vor Gericht gestellt werden.
Am 28. Juli 2015 gingen Herr Wan Shuqing und seine Schwester Wan Shulan zum Bauernhof Tangyuan. Sie verteilten Informationsmaterialien über die Strafanzeigen, die gegen Jiang Zemin erstattet worden waren. Jiang ist der ehemalige Staatschef des kommunistischen Regimes in China. Er hat die Verfolgung von Falun Gong eingeleitet. Beamte des zuständigen Polizeiamtes der Region nahmen beide fest.
Am Morgen des 29. Juli durchsuchten die gleichen Beamten die Wohnung der Mutter von Herrn Wan, Wang Guifang. Sie beschlagnahmten DVDs, Mobiltelefone, Kassetten und andere Gegenstände. Frau Wang fragte daraufhin die Polizisten, warum sie ihre Sachen beschlagnahmten. Die Beamten begründeten dies mit dem Besuch ihres Sohnes.
Die Polizei durchsuchte auch die Wohnung von Frau Wan Shulan. Sie beschlagnahmten einen Computer, Bücher, Mobiltelefone und Geräte zum Abspielen von Musik. Die Beamten hinterließen keine unterschriebene Liste von den Dingen, die sie beschlagnahmt hatten, obwohl es gesetzlich vorgeschrieben ist.
Sie nahmen auch die andere Schwester von Herrn Wan mit zur Polizeistation, doch wurde sie um 21:30 Uhr wieder freigelassen.
Das Polizeiamt, das für den Bauernhof in der Region Tangyuan verantwortlich ist, verlangte von der Familie von Herrn Wan Shuqing und Frau Wan Shulan „Haftgebühren“. Die Familie sollte der Haftanstalt Suibin 1300 Yuan (ca. 183 Euro) zahlen. Als ihre Strafzeit zu Ende war, wurde Frau Wan Shulan freigelassen, doch Herr Wan Shuqing wurde zur Haftanstalt Baoquanling gebracht.
Frau Wang ging zum Polizeiamt und forderte die Freilassung ihres Sohnes. Polizeichef Wang Yongli sagte ihr, dass er nur Befehlen gefolgt wäre. Er konnte ihr jedoch keinen Haftbefehl vorlegen.
Am 24. August gingen die Polizisten Deng Xinwen und Chen Xiaoping zur Wohnung von Frau Wang und verlangten, dass sie mehrere Dokumente unterschreibe. Sie sagte ihnen, dass sie nicht schreiben könne. Außerdem würde sie auch nicht verstehen, was sie genau von ihr verlangten. Deng unterschrieb dann einfach die Dokumente in ihrem Namen.
Die Familie von Frau Wan erhielt später eine Benachrichtigung von der Staatsanwaltschaft Baoquanling. Darin teilte man ihnen mit, dass die Festnahme vom Amt für öffentliche Sicherheit und dem Komitee für Politik und Recht angeordnet worden war. „Komitee für Politik und Recht“ ist ein anderer Name für das Büro 610, dass speziell zur Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden eingerichtet worden ist.
Am 23. September engagierte die Familie von Herrn Wan die Anwältin Sun Chunyan. Als sie am 24. September mit Herrn Wan sprach, erzählte er ihr, dass Beamte des Polizeiamtes der Region Tangyuan ihn am 8. August gefoltert hätten. Er erwähnte im Gespräch, dass er glaube, dass seine Trommelfelle durchlöchert sind.
Die Anwältin erkundigte sich dann bei einigen Beamten des Polizeiamtes über den Bearbeitungsstand seines Falles. Die Beamten behaupteten daraufhin, dass niemand im Büro sei, der für seinen Fall zuständig ist. Als Frau Sun mit dem Chef des Polizeiamtes sprechen wollte, wurde ihr auch gesagt, dass er nicht im Büro sei. Sie solle am 29. Oktober wiederkommen. Nachdem Frau Sun gegangen war, sah ein Verwandter von Herrn Wan den Polizeichef das Gebäude verlassen.
Am 29. September 2015 ging Frau Sun dann wie empfohlen zum Polizeiamt. Nachdem sie lange gewartet hatte, wurde ihr gesagt, dass der Fall von Herrn Wan der Staatsanwaltschaft Baoquanling übergeben worden sei.