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Peking: Vielfach verfolgte Frau erstattet Strafanzeige gegen Chinas ehemaligen Staatschef

3. Januar 2016 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in Peking, China

(Minghui.org) Frau Chen Junjie wurde sieben Mal festgenommen und über drei Jahre lang in einem Frauengefängnis in Peking eingesperrt, weil sie Falun Gong praktiziert. Man unterzog sie einer Blutprobe und anderen Untersuchungen. Sie befürchtet, dass die Untersuchungen in Verbindung mit dem Organraub an Falun Gong-Praktizierenden standen. Dieser Organraub wird durch das kommunistische Regime Chinas gefördert.

Der Ehemann und Sohn von Frau Chen, die nicht Falun Gong praktizieren, wurden ebenfalls festgenommen und eingesperrt. Der Sohn wurde über einen Monat lang eingesperrt; der Ehemann kam für zwei Jahre in ein Zwangsarbeitslager.

Um weiterer Verfolgung zu entgehen, lebt Frau Chen seit April 2015 nicht mehr zu Hause.

Im August 2015 erstattete Frau Chen eine Strafanzeige gegen den ehemaligen Staatschef Chinas, Jiang Zemin, der im Juli 1999 die gewalttätige Unterdrückung von Falun Gong eingeleitet hatte.

Wiederholte Festnahmen und Haft zwingen Frau Chen, ihr Zuhause zu verlassen

Frau Chen musste früher Schmerztabletten einnehmen, da sie unter Arthritis in ihrer Wirbelsäule und ihren Gelenken und auch unter Herzproblemen litt. Als sie jedoch im Jahr 1995 mit dem Praktizieren von Falun Gong begann, wurde sie wieder vollkommen gesund und sie brauchte in den seitdem vergangenen 19 Jahren keine einzige Tablette mehr.

Da sie der Praktik ihre Gesundheit verdankte, setzte sich Frau Chen für Falun Gong ein, als 1999 das kommunistische Regime mit der Verfolgung begann. Am 21. Juli 1999 reichte sie beim nationalen Appellamt eine Petition ein. Sie wurde festgenommen und einen Tag eingesperrt. Am nächsten Tag ging sie zu diesem Amt zurück und wurde wieder festgenommen und einen Tag lang eingesperrt.

Als Frau Chen im September 2000 auf dem Platz des Himmlischen Friedens gegen die Verfolgung von Falun Gong protestierte, wurde sie zum dritten Mal festgenommen. Sie wurde einen Tag lang eingesperrt. Sechs Monate später kam die örtliche Polizei zu ihr und drohted ihr, sie in eine Gehirnwäsche-Einrichtung zu bringen.

Frau Chen verließ ihr Zuhause und ging von Ort zu Ort, wurde jedoch im April 2002 wieder festgenommen und 45 Tage in einer Haftanstalt festgehalten. Polizisten brachten sie danach in eine Gehirnwäsche-Einrichtung, von der sie neun Tage später entfliehen konnte. Zu der Zeit war sie bereits 50 Tage in einem Hungerstreik und war zwangsernährt worden.

Während Frau Chen weiterhin nicht Zuhause lebte, wurde sie am 27. September 2003 von Polizisten verhaftet und eingesperrt. Sie musste auf einem kleinen Hocker sitzen und wurde in Einzelhaft gesperrt, um sie dazu zu bringen, Falun Gong aufzugeben.

Frau Chen wurde danach zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Die meiste Zeit davon verbrachte sie im Frauengefängnis in Peking. 2006 kam sie wieder frei.

Am 21. Juli 2010 brachen Polizisten in die Wohnung von Frau Chen ein und verhafteten sie wieder. Sie wurde über fünf Monate in Haftanstalten festgehalten, bevor sie zu zweieinhalb Jahren Zwangsarbeit verurteilt wurde. Doch zu der Zeit hatte sie kein Arbeitslager aufgenommen, da ihre Gesundheit sehr angegriffen war. Deshalb wurde sie zur Behandlung freigelassen. Am 29. Juni 2011 hat die Polizei sie wieder in ihrer Wohnung festgenommen und für 55 Tage eingesperrt.

Am 21. April 2015 versuchte die Polizei, Frau Chen erneut festzunehmen, doch ohne Erfolg. Sie war nicht zu Hause. Um weiterer Verfolgung zu entgehen, musste sie seitdem wieder ihrem Zuhause fern bleiben.

Blutproben im Frauengefängnis in Peking

Nachdem Frau Chen zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden war, hatte man sie im April 2005 in eine Polizeistation gebracht. Dort wurden alle Falun Gong-Praktizierenden zwangsweise einer Untersuchung unterzogen, unter anderem einer Blutprobe und einem Elektrokardiogramm. Danach wurden sie ihren Gefängnisabteilungen zugewiesen.

Frau Chen wurde im Frauengefängnis in Peking genaueren Untersuchungen unterzogen. Zusätzlich zu der Blutprobe und dem Elektrokardiogramm hatte man ihre Brust geröntgt und sie gynäkologisch untersucht. Ihr wurden die Ergebnisse dieser Untersuchungen nicht mitgeteilt.

Die gleichen Untersuchungen wurden an jeder Falun Gong-Praktizierenden im Gefängnis durchgeführt. Die Ergebnisse wurden nicht mitgeteilt.

Zur gleichen Zeit wurden die Praktizierenden im Gefängnis gefoltert und mussten schwere Arbeiten ausführen. Frau Chen musste Pullover stricken, Einweg-Essstäbchen verpacken und Geschenkschachteln zusammenfügen.

Ehemann und Sohn eingesperrt

Als Frau Chen 2002 nicht zu Hause wohnte, weigerte sich ihr Mann, den Behörden ihren Aufenthaltsort zu nennen. Nach ihrer Festnahme im Jahr 2003 wurde ihr Mann und ihr Sohn, der noch im Schulalter war, auch festgenommen. Ihr Sohn wurde über einen Monat eingesperrt und ihr Mann wurde zu zwei Jahren „Umerziehung durch Zwangsarbeit“ verurteilt.

Polizisten zwangen ihren Mann und ihren Sohn, sie unter Druck zu setzen, damit sie Falun Gong aufgibt. Die Polizisten wurden gegen Mann und Sohn tätlich. Sie erhielten bei kaltem Wetter nur dünne Kleidung. Ihr Mann konnte die Folter nicht aushalten und versuchte Selbstmord zu begehen, indem er seinen Kopf gegen eine Wand schlug. Er blieb am Leben und hatte Kopfverletzungen davongetragen.

Nach seiner Entlassung aus dem Arbeitslager wurde dem Mann von Frau Chen der Arbeitsplatz gekündigt. Er fand eine andere Arbeit, um sich und seinen Sohn zu ernähren. Vor den Olympischen Spielen 2008 in Peking schikanierte die Polizei seinen neuen Arbeitgeber und er verlor wieder seinen Arbeitsplatz.

Als die Polizei im Juli 2010 Frau Chen wieder einmal zu Hause verhaftete, wurden ihr Mann und ihr Sohn wieder mit festgenommen.

Hintergrund

Jiang Zemin begann im Alleingang die Verfolgung von Falun Gong im Jahr 1999. Trotz Widerspruch der übrigen Mitglieder des Ständigen Komitees des Politbüros nutzte er seine damalige Position als Chef der Kommunistischen Partei Chinas und zwang ihnen seinen Willen auf, um die Verfolgung zu beginnen.

Die Verfolgung hat in den vergangenen 16 Jahren zum Tod vieler Falun Gong-Praktizierender geführt. Viele wurden gefoltert und sogar wegen ihrer Organe getötet. Jiang Zemin und seine Gefolgschaft sind direkt für den Beginn, die Weiterführung und Aufrechterhaltung der Verfolgung verantwortlich.

Unter Jiangs persönlicher Anleitung gründete die Kommunistische Partei Chinas am 10. Juni 1999 ein illegales Sicherheitsorgan auf Parteibasis, das Büro 610 genannt wird. Es agiert außerhalb des chinesischen Gesetzes und führt die Verfolgungspolitik direkt durch. Mit dem Aufruf: „Zerstört ihren Ruf, ruiniert sie finanziell und vernichtet sie physisch!“ wies der damalige Präsident Chinas, Jiang Zemin, die Handlanger der Verfolgung an, vor keiner Grausamkeit zurückzuschrecken.

Das chinesische Gesetz erlaubt seinen Bürgern, Strafanzeigen zu erstatten. Viele Falun Gong-Praktizierende üben nun dieses ihnen zustehende Recht aus und zeigen das frühere Staatsoberhaupt an.