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Zwei Jahre Zwangsarbeit und Folter: Strafanzeige gegen Jiang Zemin

4. Oktober 2016 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der Provinz Heilongjiang in China

(Minghui.org) Seit dem Zeitpunkt, als das frühere chinesische Staatsoberhaupt Jiang Zemin im Juli 1999 die Verfolgung von Falun Gong angeordnet hatte, wurde Shi Zuosheng, 63, mehrmals inhaftiert. Einmal war er auch zwei Jahre lang im Zwangsarbeitslager Changlinzi. Grund für die Haft: Er hatte sich geweigert, seinen Glauben aufzugeben. Im Juni 2015 erstattete Shi Zuosheng dann Strafanzeige gegen Jiang Zemin.

Es folgt eine Zusammenfassung der Verfolgung, die Shi Zuosheng erlitten hat.

Mehrere Festnahmen und Inhaftierungen

Als ich am 4. November 2000 nach Peking fuhr, um für Falun Gong zu appellieren, wurde ich verhaftet. Man sperrte mich in der Polizeilnebenstelle des Tiananmenplatzes in einen Metallkäfig, bevor ich in das Verbindungsbüro Shuangcheng in Peking gebracht wurde. Vier Tage später wurde ich in die Stadt Shuangcheng zurückgebracht und in ein Untersuchungsgefängnis gesperrt.

Wärter Li Weixin stiftete die Häftlinge dazu an, täglich die Praktizierenden zu verprügeln. Sie schlugen auf mich so heftig ein, dass ich nicht mehr sitzen konnte und mich auch nicht mehr umdrehen konnte, wenn ich mich hinlegte. Sie tauchten außerdem meinen Kopf in eine Toilettenschüssel.

Eine andere Foltermaßnahme war zum Beispiel, dass sie mit der Sohle eines Plastikschuhs wiederholt auf meine Handrücken einschlugen. Das hatte eine extreme Schwellung zur Folge. Am darauffolgenden Tag trampelten sie auf meinen geschwollenen Händen herum, bis ich aufgrund der Schmerzen das Bewusstsein verlor. In jenen 19 Tagen meiner Haft wurde ich so sehr verprügelt, dass mein Körper überall mit dunklen Blutergüssen übersät war.

Am 15. Januar 2001 wurde ich erneut festgenommen und zwar in einem Bus, der in die Großgemeinde Zhoujia unterwegs war. Dong Fushan, der Dorfsekretär der kommunistischen Partei, zeigte mich bei der Polizei an. Zuerst wurde ich festgenommen. Als nächstes verhaftete die Polizei meine Frau Zhang Shufen, meinen Sohn Shi Xiangfeng und den Mitpraktizierenden Xia Yuanbo.

Da wir uns weigerten, eine sogenannte Garantieerklärung zur Aufgabe von Falun Gong zu schreiben, brachten sie uns in das Untersuchungsgefängnis Shuangcheng. Die Wärter dort wollten Geld von uns zu erpressen. Wir wurden 105 Tage eingesperrt, weil wir ihnen kein Geld gaben.

Die Polizisten aus der Großgemeinde Qingling durchsuchten meine Wohnung und nahmen meine Frau am 20. April 2002 fest. Unter den Polizisten waren unter anderen Bai Shenggang, der Leiter der Polizeiwache, und Dong Fushan, Ren Shuangku sowie Wu Wenzhi. Weil ich nicht zuhause war, hielten sie auch meinen Sohn im Untersuchungsgefängnis Harbin fest. Um einer Festnahme zu entgehen, hatte ich keine andere Wahl als meinen Heimatort zu verlassen und umherzuwandern.

Gefoltert im Zwangsarbeitslager Changlinzi

Als ich am 8. November 2004 einen Verwandten in der Stadt Harbin besuchte, wurde ich wieder verhaftet. Zunächst wurde ich in das Untersuchungsgefängnis im Bezirk Daowai gesperrt. Drei Tage später brachten sie mich in das Untersuchungsgefängnis Shuangcheng. Am 17. Dezember 2004 wurde ich zu zwei Jahre Haft im Zwangsarbeitslager Changlinzi verurteilt.

Zhao Shuang, der Leiter der Abteilung Nr. 5, bedrohte die Neuankömmlinge mit einem Elektrostab und sagte: „Mit einem Elektrostab geschockt zu werden, ist eine leichte Bestrafung. Wenn man sich weigert, die ‚drei Erklärungen‘ zur Aufgabe von Falun Gong zu schreiben, warten heftigere Strafen auf euch.“

Wir hatten für viele Stunden Zwangsarbeit zu machen. Wir mussten um 05:00 Uhr aufstehen und manchmal bis um 03:00 Uhr am nächsten Morgen arbeiten, um ihre täglichen Vorgaben zu erreichen. Nur dreimal am Tag durften wir die Toiletten aufsuchen und hatten weniger als eineinhalb Stunden Zeit für das Essen und den Toilettenbesuch.

Einmal wollte ich Zhao Shuang davon abraten, Falun Gong zu verleumden. Er wurde wütend und befahl Häftlingen, mich gegen eine Wand zu drücken und auf meine Brust einzuschlagen. Als ich nicht zu Boden fiel, zerrten sie mich in den Lagerraum und brachten mich zu einem Folterinstrument, das meine Arme verdrehte. Danach konnte ich meine Arme nicht mehr heben und hatte extreme Schmerzen.

Weil ich bei einer Versammlung am 1. Januar 2015 „Falun Dafa ist gut“ gerufen hatte, wurde ich von fünf Wärtern auf einem freien Feld herumgestoßen. Später brachten sie mich in eine Einzelzelle und machten mich 24 Stunden lang auf einem Metallstuhl fest.

Ein paar Tage später machte mich Wang Kai, der stellvertretende Leiter der Abteilung, mit Handschellen an einem Metallstuhl fest. Sie zogen mir alle Kleider aus und schockten mich mit drei Elektrostäben vom Hals bis zu den Schenkeln.

Mein ganzer Körper war verbrannt und meine Haut war dunkellila geworden. An manchen Stellen hatte ich keine Haut mehr.

Zhao Shuang zwickte heftig meine Hoden. Das verursachte äußerst starke Schmerzen, wenn ich urinierte. Ich wurde dann sieben Tage lang in Einzelhaft gesteckt.

Am Abend des 17. Januar 2016 rief ich wieder „Falun Dafa ist gut“. Sie ketteten mich mit Handschellen an einen Eisenstuhl und mehrere Häftlinge, darunter Chen Erlei, Yang Lei, Dong Hebin und Zhong Linwu, fuhren fort mich zu foltern.

Yang Lei schlug auf meine Kehle. Das verursachte Schmerzen beim Schlucken. Außerdem stachen sie Zahnstocher in meinen Scheitel und zerstachen meine Nasenlöcher mit Gras.

Dann schlugen sie eine Spindtür gegen meine Fußrücken, was eine tiefe Narbe hinterließ. Acht meiner Zehennägel wurden dunkellila. Ich brauchte eineinhalb Jahre, um mich von diesen Verletzungen zu erholen.

Außerdem verlor ich einen Zahn, als ich von Häftling Dong Hebin geschlagen wurde. Er war der Meinung, dass ich zu langsam arbeitete.

Einmal musste ich am Kopf genäht werden, nachdem ich von Zhao Shuang und seinen Schlägern verprügelt worden war. Danach banden sie mich für sieben Tage auf das Folterinstrument „Totenbett“[1].

Als ich entlassen wurde, war ich nicht in der Lage zu stehen und musste mich ständig übergeben. Am Tag darauf wurde ich ins Krankenhaus gebracht.

In diesen zwei Jahren im Zwangsarbeitslager lebte ich ständig in Angst und Schrecken. Jeder Tag schien wie ein Jahr zu sein!

Nur weil ich Falun Gong praktiziere, wurde ich eingesperrt und gefoltert. Der Schuldige für all dies ist Jiang Zemin, der die Verfolgung von Falun Gong in Gang gesetzt hatte.


[1] „Totenbett“: die Hände und Füße werden auseinandergezogen und an die Ecken eines Metalbettes gebunden. Dann werden dünne Nylonseile so eng von den Beinen aufwärts um den Körper und das Bett bis in Brusthöhe geschlungen, sodass der Praktizierende nur schwer Luft bekommt. Das führt häufig zur Bewußtlosigkeit.