(Minghui.org) Das Mittherbstfest ist ein wichtiger Feiertag, der von den Chinesen am 15. Tag des achten Monats im Mondkalender begangen wird. Es heißt, dass es die Nacht ist, wo der Mond – ein Symbol für die Einheit in der Familie – so hell und rund ist wie sonst nie.
Viele Falun Gong-Praktizierende und ihre Familien erinnert das Mittherbstfest allerdings in schmerzlicher Weise daran, dass sie von ihren Angehörigen getrennt sind – wegen der Verfolgung von Falun Gong durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh). Während einige Familien diesen Feiertag ohne ihre Angehörigen verbringen, wird bei anderen Familien genau an dem Tag ein Angehöriger entführt.
Ma Haiqing aus der Inneren Mongolei tauchte unter und zog innerhalb von drei Jahren 16-mal um, – um einer Verhaftung zu entgehen, so dachte er. „Als der Herbst nahte, wollte ich meine Familie sehen! Doch alles was ich tun konnte, war, dass ich mich in die Schule meines Sohns stahl und ihm ein paar Mondkuchen gab. Als mich mein Sohn sah, strahlte er über das ganze Gesicht. Es war ein inniges Lächeln, weil er wieder sah, wie sehr ihn sein Vater mochte. Dann musste er wieder gehen. Als er wegging und ich hinter ihm her schaute, brach mir das Herz…“ Ma war 2005 festgenommen und zu neun Jahren Gefängnis verurteilt worden.[1]
Am Mittherbstfest in der Provinz Shanxi im Jahr 2009 weinte die fünfjährige Yuanyuan in den Armen ihrer Mutter. Sie war traurig, weil sie ihren Vater seit sechs Monaten nicht gesehen hatte. „Mami hat überall nach Papa gesucht. Papa war im Gefängnis Qishan. Ich darf ihn nicht besuchen.“ Was die kleine Yuanyuan nicht wusste: ihr Vater Hu Hongke, ein Falun Gong-Praktizierender, war zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden und sie würde ihn mehrere Jahre nicht sehen.
Die Tochter von Praktizierenden beschrieb, wie viel Angst sie hatte und wie einsam sie war, als ihre Eltern verhaftet und weggebracht wurden. „Ich war die Einzige zuhause. Ich bekomme schnell Angst. Als meine Eltern weg waren, überkam mich Einsamkeit und Angst. Die meisten Ferientage war ich allein. Am Mittherbstfest hielt ich einen Mondkuchen in der Hand, schaute den Mond an und dachte an meine Eltern. Viele Nächte fragte ich mich selbst: ‚Haben wir etwas falsch gemacht? Wir haben doch einfach nur die Wahrheit gesagt. Und wir haben an einem echten Glauben festgehalten. Haben wir als Bürger nicht das Recht auf Religionsfreiheit? Falun Gong ist gut, warum wird es dann verfolgt?‘“
Yang Hong und seine Frau Jiang Yahui aus Tianjin wurden im März 2015 festgenommen. Am Tag des Mittherbstfestes war dieses junge Paar in demselben Untersuchungsgefängnis eingesperrt. Sie durften sich nur ansehen, aber nicht miteinander sprechen. Sie waren beide hinter Zäunen mehrere Meter voneinander entfernt. Das nächste Mal sahen sie sich sechs Monate später im Gerichtssaal, wo eine Verhandlung gegen sie stattfand [2].
Die Polizei hat sogar Praktizierende genau am Mittherbstfesttag festgenommen.
An jenem Tag im Jahr 1999 wurde Qi Shuying aus der Provinz Hebei festgenommen. Sie berichtet: „Meine Tochter war erst drei Monate alt. In den 15 Stunden, in denen ich eingesperrt war, weinte sie jedes Mal, wenn sie aufwachte. Als sie wirklich müde war, schlief sie ein. Als sie dann vom Hunger geweckt wurde, weinte sie, bis sie ganz erschöpft war. Meine Schwester versuchte alles Mögliche, doch sie hörte einfach nicht auf zu weinen“[3].
2001 kamen mehr als zehn Regierungsangestellte in der Provinz Shandong zu Fu Caixia. Sie brachen am Tag des Mittherbstfestes in ihr Haus ein, doch Fu konnte entkommen. Sie versteckte sich sechs Monate lang.
Am Tag des Mittherbstfestes 2003 kam die Polizei zu Li Yingxuan in der Provinz Liaoning. Um zu entkommen, sprang Li aus dem zweiten Stock. Sie verletzte sich selbst schwer und blutete an den Augen, dem Mund, den Ohren und der Nase. Die Polizisten suchten das Weite, weil sie Angst hatten, dass Li sterben würde. Ihre Familie gab für ihre Behandlung 20.000 Yuan (ungefähr 2.600 €) [4] aus. Als Li wiederhergestellt war, wurde sie 2004 festgenommen und in der Haft bis an den Rand des Todes gefoltert [5].
2004 wurde Bai Sanyuan aus der Provinz Gansu festgenommen und in Handschellen abgeführt. Die Polizisten lehnten sich auf die Handschellen, damit sie in Bais Handgelenke einschnitten. Bai wurde wiederholt verhaftet und eingesperrt. Einmal wurde er zu drei Jahren Gefängnis verurteilt und zweimal bis an den Rand des Todes gefoltert [6].
Am Mittherbstfest 2007 kam die Polizei, um Fu Lingjun in der Provinz Hubei zu verhaften. „Meine Frau war im achten Monat schwanger. Sie waren übertrieben gewaltsam und machten meiner Frau so viel Angst, dass die Geburtswehen verfrüht einsetzten.“
Die Verfolgung durch die KPCh hat die Leben von Falun Gong-Praktizierenden und ihren Angehörigen gleichermaßen zerstört. Li Yingxuans Mann sagte einmal zu ihr: „Was du durchmachst, ist körperliche Folter, was ich durchmache ist seelische Folter. Das ist nicht einfacher als dein Leiden!“ Später starb er aufgrund der wiederholten Schikanen durch die Behörden.
„Bringt meine Mama nicht fort! Komm zurück Mama!“, rief ein dreijähriger Junge in der Provinz Liaoning am Abend des Mittherbstfestes 2013, als acht Polizisten seine Mutter wegbrachten. Trotz der Bitten des Kindes nahmen die Polizisten seine Mutter Guo Hairong fest. In den nächsten drei Tagen ließ der kleine Junge niemanden aus der Familie aus dem Haus weggehen. Wenn sie weggehen wollten, rief er: „Komm zurück! Komm sofort zurück!“[7].