(Minghui.org) Das Unterkomitee für Internationale Menschenrechte des Ständigen Komitees für Auswärtige Angelegenheiten und Internationale Entwicklung des kanadischen Parlaments traf sich am 3. November 2016 zu einer Beratung über die Anschuldigungen des Organraubs in China. Der Menschenrechtsanwalt David Matas und David Kilgour, ehemaliger kanadischer Staatssekretär (asiatisch-pazifisch), waren eingeladen, die Ergebnisse ihrer Ermittlungen vorzulegen. Seit zehn Jahren untersuchen sie die Existenz und das Ausmaß der Zwangsorganentnahmen bei lebenden Gefangenen aus Gewissensgründen durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh).
Die Darlegungen der Ermittler überzeugten die teilnehmenden Parlamentsabgeordneten (MPs). Die Abgeordnete Cheryl Hardcastle sagte anschließend in einem Interview: „Noch vor ein paar Jahren, als man davon hörte, [dachte man sich]: ‚Das kann nicht wahr sein. Das ist Schüren von Angst und Übertreibung.‘ Und jetzt wissen wir durch den Einsatz dieser sehr geschätzten Herren, die unermüdlich daran gearbeitet haben und hinter ihren Zahlen stehen, dass da etwas vor sich geht; dass wir irgendwie Transplantationen haben, die unerklärlich sind. Die Zahlen ergeben keinen Sinn.“
Hardcastle fuhr fort: „Wir sind bereit, für ein anderes Land im Zweifel für den Angeklagten zu sein, um unsere guten Beziehungen zu fördern. Gleichzeitig gibt es noch Dinge, die wir in diesem Land tun können: ‚nein‘ zu sagen zum Organraub, ‚ja‘ zu sagen für die Durchsetzung von Ermittlungen und ja zu sagen zu den internationalen Menschenrechten, damit niemand wahllos eingesperrt und hingerichtet werden kann.“
Das Unterkomitee für Internationale Menschenrechte des Ständigen Komitees für Auswärtige Angelegenheiten und Internationale Entwicklung des kanadischen Parlaments bespricht sich zu den Anschuldigungen des Organraubs in China
David Kilgour bei der Beratung über die gewaltsamen Organentnahmen in China im kanadischen Parlament (Einzelbild aus Videoaufnahme)
Kilgour berichtete von den Untersuchungen in den letzten zehn Jahren und gab die Schlussfolgerungen daraus bekannt. Diese setzen sich zusammen aus Analysen der erzielten Profite seitens der Krankenhäuser, der Anzahl der Betten, der Nutzungsrate, der Anzahl der Chirurgen, den Ausbildungsprojekten usw. Basierend auf ihren Ermittlungen reicht die Anzahl der Organtransplantationen in China von 60.000 bis 100.000, was sehr viel höher liegt als die offizielle Anzahl von 10.000.
Ein sehr großer Teil der Beweise deutet an, dass die Organtransplantationen von der Staatspolizei und der Hauptstadt koordiniert werden. Involviert sind Instanzen wie das chinesische Militär, die Polizei und das staatliche Gesundheitssystem.
David Matas spricht bei der Beratung (Einzelbild aus Videoaufnahme).
Matas sprach kurz über Falun Gong und die jahrelange Verfolgung der Falun Gong-Praktizierenden durch die KPCh. Falun Gong ist ein traditioneller, spiritueller Übungsweg mit den Prinzipien Wahrhaftigkeit-Barmherzigkeit-Nachsicht. Die Verleumdungen, die die KPCh gegen die Falun Gong-Praktizierenden verbreite, die Massenverhaftungen, die bestätigten Organentnahmen von Gefangenen durch die KPCh, die Knappheit an Mitteln in den Krankenhäusern und weitere Faktoren würden darauf hinweisen, dass Falun Gong-Praktizierende im großen Stil für ihre lebenswichtigen Organe getötet würden, sagte Matas. Inhaftierte Falun Gong-Praktizierende seien zur Quelle für Organe geworden, um Profite zu erzielen und einen enormen Organtransplantations-Tourismus zu bedienen.
Die beiden Ermittler wiesen darauf hin, dass der Mechanismus der Organtransplantationen, den die KPCh in einem industriellen Ausmaß durchführe, die internationale Gemeinschaft durchsetzt habe. Sie betonten, dass die kanadische Regierung Gesetze erlassen solle und zur Tat schreiten müsse, um Personen, Organisationen, das Gesundheitssystem, die Zollbehörden und die Tourismusindustrie zu kontrollieren, damit sie nicht an den Organtransplantationen im Ausland teilnehmen und damit sie sich dem illegalen Organhandel widersetzen. Ihrer Meinung nach solle die Regierung mit der internationalen Gemeinschaft zusammenarbeiten, um dieses massive Verbrechen an der Menschheit zu untersuchen.
Der ehemalige Justizminister und Generalbundesanwalt Irwin Cotler sagte in einem Interview nach der Beratung, dass die Beweise überzeugend seien. Sie würden den Massenorganraub durch die KPCh aufdecken. Cotler ist überzeugt, dass der staatlich geförderte Organraub an Falun Gong-Praktizierenden in China weitverbreitet ist und weiterhin stattfindet.
Der Parlamentsabgeordnete David Anderson betonte, dass der Organraub inakzeptabel sei. Mehrere Abgeordnete stimmten Matas und Kilgour zu und riefen die kanadische Regierung auf, mit der internationalen Gemeinschaft zusammenzuarbeiten und dieses Verbrechen gegen die Menschheit zu beenden.
Michael Levitt, der die Besprechung leitete, bekundete, dass er unbedingt wissen wolle, was Kanada tun könne, um mit anderen Ländern zu kooperieren. Im vergangenen Februar hatte das damalige Unterkomitee eine Entschließung erlassen, die den Organraub an lebenden Falun Gong-Praktizierenden und anderen Gefangenen aus Gewissensgründen durch die KPCh verurteilte.
Die Abgeordnete Hardcastle fand die Vorschläge der Ermittler inspirierend und wichtig. Sie meinte, dass Kanada Maßnahmen ergreifen könne wie Taiwan, Israel und Spanien, um den Bürgern zu verbieten, für Organtransplantationen nach China zu reisen.
Cotler sagte, dass Kanada einen Kodex brauche, um den Bürgern zu verbieten, sich am illegalen Organhandel in China zu beteiligen. Er hob auch hervor, dass es wichtig sei für Kanada, sich an weiteren Ermittlungen hinsichtlich Chinas Organraubverbrechen zu beteiligen.