(Minghui.org) Ein Tanz der Shen Yun-Show 2015 handelt von einem Mönch, der von einem Himmelswächter eine Schale Fleisch bekam. Normalerweise fühlte er sich unwohl, wenn er Fleisch nur roch. Weil er dem Himmelswächter vertraute, überwand er seine Übelkeit und aß davon, obwohl er als Mönch eigentlich kein Fleisch essen durfte. Dadurch erlangte er unbesiegbare Fertigkeiten in der Kampfkunst. Nach meinem Verständnis stellt diese Erzählung eine gewisse Ähnlichkeit mit der Situation der Dafa-Jünger dar. Eigentlich wollen wir uns von der menschlichen Gesellschaft fernhalten und uns mit ruhigem Herzen kultivieren. Doch weil wir an den Meister glauben und alle Lebewesen erretten wollen, halten wir die Gesellschaft der alltäglichen Menschen aus. So können wir zum Schluss zu höheren Ebenen durchbrechen.
Vor drei Jahren fing ich an, in der Marketing-Abteilung von Epoch Times zu arbeiten. Ich dachte, dass die Menschen dort voller aufrichtiger Gedanken sein müssten, da die Zeitung doch ein Mittel zur Fa-Bestätigung war. Als ich dort ankam, erlebte ich gleich eine große Prüfung. In der Abteilung arbeiteten auch alltägliche Menschen, die die Dinge natürlich aus dem Blickwinkel der alltäglichen Menschen betrachteten. Ein Kollege war der Meinung, dass das Ziel der Arbeit eben darin liege, Geld zu verdienen und die eigenen Fähigkeiten zu verbessern. Er meinte, dass eine Firma ihre Vorschriften haben müsse, und beschwerte sich oft, dass die Vorschriften der Firma nicht gut seien, wir zu wenig professionell seien usw. Dabei fühlte ich mich sehr unwohl. Durch das Fa-Lernen verstand ich allmählich, dass alles sein Arrangement hat. Dieser Kollege hatte in „normalen“ Firmen viel Erfahrung gesammelt, und durch Schicksalsverbindung war er nun zu uns gekommen, um den Praktizierenden zu helfen. Er machte Vorschläge aus der Sicht eines alltäglichen Menschen, auf die wir sonst vielleicht nicht gekommen wären. Auf diese Weise wurden wir immer professioneller. Außerdem half er uns dabei, eine funktionierende Ordnung für die Unternehmensführung zu erstellen. So kamen wir der Anforderung des Meisters, in der Gesellschaft Fuß zu fassen, immer näher.
Durch die tägliche Arbeit mit Nicht-Praktizierenden legte ich meine Ablehnung mit der Zeit ab. Ich lernte, wie ich meine Anliegen vorbringen konnte, damit die alltäglichen Menschen sie verstehen konnten. So erfuhr ich außerdem von den aktuellen Trends in der Gesellschaft und konnte sie bei meiner Arbeit im Marketing besser umsetzen. Ich wusste einfach, wofür andere sich interessierten, und konnte dementsprechend gut schreiben und organisieren. Auch konnte ich mit den alltäglichen Menschen plaudern, obwohl ich früher immer eine Trennung zwischen ihnen und mir verspürt hatte. Vielleicht hatte meine frühere ablehnende Haltung an noch vorhandenen Anschauungen aus der Religion oder an dem Gedanken gelegen, dass mein Herz unbewegt bleiben und ich nicht durch die Gedanken der alltäglichen Menschen verschmutzt werden sollte. Vielleicht hatte es auch damit zu tun, dass ich die alltäglichen Menschen verachtet hatte und ich deshalb nicht mit ihnen hatte sprechen wollen. Seit meiner Arbeit im Marketing fand ich nach und nach Gesprächsthemen mit alten Bekannten. Ich wusste, worüber ich mit ihnen reden konnte und was ihnen am Herzen lag. Manchmal konnte ich mit ihnen lachen und ihnen dabei die wahren Umstände erklären. Ich verstand, dass die Kultivierung eine ernste Sache ist, dass man bei der Erklärung der wahren Umstände aber nicht unbedingt ernst sein muss. Solange wir aufrichtige Gedanken haben und an andere denken, können wir auch fröhlich die wahren Umständen erklären und die Menschen erretten.
Im vorletzten Jahr traf ich bei der Promotion für Shen Yun einen Menschen, der mich zu einem Verein der höheren Gesellschaftsschicht einlud. Mir war klar, dass das ein Arrangement des Meisters war. Weil Shen Yun die Oberschicht ansprechen soll, brauchen wir Zugang zu ihr. Für mich war das eine große Herausforderung. Höflichkeit, Erscheinungsbild, Sprache und Verhalten müssen dem Standard dieser Schicht entsprechen. Anfangs war ich bei solchen Treffen oft nervös, da ich fürchtete, dass Kleidung oder Make-up nicht richtig seien oder dass ich etwas Unpassendes sagen würde. Die Interessen dieser Leute drehten sich um Ruhm, Reichtum und Erotik. Sie machten sich Gedanken darüber, wie sie mehr Geld verdienen und wohin sie noch reisen könnten. Selbst Wohltätigkeitsveranstaltungen organisierten sie nicht reinen Herzens für andere, sondern innerlich unbeteiligt und aus Geltungssucht. Das kann nicht mit Dafa-Jüngern verglichen werden, die selbstlos die wahren Umstände erklären und Lebewesen erretten. Allerdings verschaffen sich diese Gruppen ein hohes Ansehen, so dass die alltäglichen Menschen sie akzeptieren. Ich begann zu überlegen: Wenn Dafa-Jünger bei der Erklärung der wahren Umstände besser vorgehen und dadurch ein höheres Ansehen erlangen, welch großen Einfluss könnten wir durch unser reines Herz gewinnen! Ich betrachtete jedes dieser Treffen als Lektion, die der Meister arrangiert hat, um die höhere Gesellschaftsschicht besser zu verstehen. Während ich mit den Menschen Kontakt aufnahm, lernte ich, wie ich mithilfe dieser Erfahrungen die wahren Umstände weise erklären konnte.
Im Mai dieses Jahres besuchte ich zum ersten Mal die Fa-Konferenz in New York. Ich hörte die Berichte über die Shen Yun-Promotion in verschiedenen Ländern und war sehr überrascht, dass in manchen Städten mit weniger als fünf Praktizierenden mehrere tausend Tickets verkauft worden waren. Wie hatten sie das geschafft? Meiner Meinung nach lag es an der professionellen Werbung. Trotz der kulturellen Unterschiede der verschiedenen Länder gehen sie aber in Bezug auf professionelle Werbung ganz ähnlich vor. Der Meister sagt:
„Ich sage euch, wenn wirklich alle Menschen gleich durch eine geschaltete Anzeige kommen werden, werde ich euch nicht zusammenrufen, um die Tickets zu verkaufen.“ (Li Hongzhi, Die Fa-Erklärung zum 20. Jahrestag, 13.05.2012)
Früher verstand ich diesen Abschnitt so, dass eines Tages mit einer Werbung alle Tickets ausverkauft sein würden und dass wir jetzt noch die Chance, selbst Tickets zu verkaufen, nutzen sollten. Durch die Fa-Konferenz veränderte sich mein Verständnis: Bei der Promotion für Shen Yun sollten wir die Werbung so professionell machen, dass die Menschen danach selbst zu uns kommen und Tickets kaufen möchten.
In diesem Jahr wurde in Taiwan im Internet ein Shen Yun-Fanclub ins Leben gerufen. Glücklicherweise durfte ich eine der Autoren sein. Weil ich meine Fähigkeiten verbessern wollte, nahm ich durch den Falun Dafa Verein Kontakt zu japanischen Mitpraktizierenden auf. Durch den Austausch mit ihnen erkannte ich ihren Vorsprung in der Kultivierung. Ihre geduldige Vorgehensweise zeigte ihr Verantwortungsbewusstsein bei ihrer Mission und ihr reines Herz. Ich erkannte, dass Professionalität nicht nur mit Begabung zu tun hat. Sie zeigt auch die Verantwortung der Dafa-Jünger gegenüber ihrer eigenen Kultivierung und ihrer Mission, Menschen zu erretten.
Im Rückblick auf meine Kultivierung sah ich: Am Anfang wollte ich mich von der Gesellschaft fernhalten. Später erkannte ich, dass ich, um Menschen erretten zu können, in die Gesellschaft der alltäglichen Menschen hineingehen musste. So lernte ich ihre Marketingmethoden und den Markt kennen. Ich versuchte, ihre Eigensinne zu nutzen, um sie zu erretten. Auf diesem Weg ertrug ich viel Leid. Zum Beispiel verachtete ich Themen wie Essen und Trinken und litt darunter. Auch die Vergnügungssucht der alltäglichen Menschen gefiel mir nicht. Manchmal verstärkte der zu häufige Kontakt mit den Menschen meine Eigensinne, sodass ich vergaß, weshalb ich mich kultivierte und wofür ich lebte. Später wurde ich wieder wach. Auch das war eine Art von Leid. Es war ein schwieriger Weg. Meine Bequemlichkeit war ebenfalls eine große Prüfung. In Zukunft möchte ich meine aufrichtigen Gedanken verstärken, bei der Arbeit noch professioneller werden und auf dem Weg der Kultivierung fleißig vorankommen.