(Minghui.org) Es war nicht das erste Mal, dass Pang Jihong, einer Einwohnerin der Stadt Guiyang, von der Polizei Blut abgenommen wurde. Als die Polizei ihr vor ein paar Jahren Blut abnahm, hatte Pang es geschehen lassen. Die Polizisten behaupteten damals, dass die Regierung eine umfangreiche Datenbank mit Blutproben aller chinesischen Bürger aufbauen würde, was der polizeilichen Untersuchung von Strafsachen diene.
Frau Pang fand bald heraus, dass nur Falun Gong-Praktizierenden befohlen wurde, Blutproben abzugeben. Daher lag ihre Vermutung nahe, dass die Blutproben-Datenbank für die staatlich geförderte Organentnahme an lebenden Falun Gong-Praktizierenden verwendet wird.
Deshalb weigerte sie sich dieses Mal, sich Blut abnehmen zu lassen. Und prompt bekam sie die Brutalität der Polizei zu spüren, als sie sich gegen deren Übergriff wehrte.
Im Folgenden berichtet Frau Pang, was mit ihr am 26. Oktober 2016 passierte.
Ich war am 26. Oktober zu Hause, als ein Mann anrief, um mich daran zu erinnern, eine kostenlose Seniorenkarte zu beantragen. Minuten später hörte ich ein Klopfen an der Tür und sah durch das Guckloch einige uniformierte Polizisten draußen stehen. Ich erkannte, dass der Anruf einfach nur gemacht worden war, um zu überprüfen, ob ich zu Hause sei.
Ich sagte zu ihnen: „Wenn ihr kommt, durchsucht ihr mein Haus, nehmt mir Blut ab oder verhaftet mich.“
Ein Mann versprach, dass sie diesmal nichts dergleichen machen würden. Ich öffnete die Tür aus Höflichkeit.
Da ich die Polizei nicht als Feinde behandeln wollte, beschloss ich, ihnen einige Früchte anzubieten, wie ich das mit eingeladenen Gästen gemacht hätte.
Ich wollte einige Äpfel für sie schälen, als ich einen großen Mann mit einem Camcorder bemerkte. Er sagte: „Wir sind hier, um Ihnen Blut abzunehmen.“
Ich antwortete: „Ich habe kein Gesetz gebrochen, indem ich Falun Gong praktiziere. Sie haben mir schon einmal Blut abgenommen. Warum sind Sie wieder hier?“
Ein anderer Polizist sagte: „Er [der Mann mit dem Camcorder] ist unser Chef. Wir müssen alles aufnehmen, um unseren Vorgesetzten zu beweisen, dass wir wirklich bei Ihnen zuhause waren.“
Ich protestierte gegen die Verletzung meines Rechtes, nicht in meinen privaten Räumen fotografiert zu werden. Der Chef legte seinen Camcorder weg, nachdem er ein paar Bilder von mir gemacht hatte.
Als die Polizei versuchte, mich dazu zu bringen, dass ich mit ihnen kooperierte, erklärte ich ihnen, warum es mir unmöglich war, mit Falun Gong zu brechen. Ich hatte Jahrzehnte an Tuberkulose gelitten, aber alle meine Symptome waren verschwunden, als ich mit dem Praktizieren von Falun Gong angefangen hatte.
Ich sagte ihnen auch, dass die Verfolgung falsch sei, da kein Gesetz in China Falun Gong kriminalisiert.
Der Chef unterbrach mich und sagte: „Wir müssen Ihnen heute Blut abnehmen, ob Sie mit uns kooperieren oder nicht.“
Ein junger Polizist näherte sich mir mit einer Spritze in der Hand.
Ich sprang auf das Sofa und setzte mich auf die Lehne. Dann öffnete ich das Fenster.
Das Gesicht des jungen Mannes wurde blass, und er sagte: „Bitte, nein. Wir gehen einfach.“
Ich sagte zu ihm: „ Sie denken, ich werde aus dem Fenster springen? Falun Gong verbietet das Töten. Ich lasse nur frische Luft herein.“
Der Chef schalt mich: „Sie drohen uns.“ Er hob seinen Camcorder wieder, um mich zu filmen.
Ich forderte die Polizei eindringlich auf, Verbrechen gegen Falun Gong-Praktizierende wie mich aufzugeben.
Ein Polizist sagte: „Wir wollen nur ein paar Tropfen Blut von Ihnen, und es wird keine Auswirkungen auf Ihre Gesundheit haben. Warum arbeiten Sie nicht mit uns zusammen?“
Ich wandte ein, dass sie keinen legalen Grund hätten, mir Blut abzunehmen.
Einige Polizisten baten mich: „Oma, bitte tun Sie uns den Gefallen.“
Ich fühlte mich traurig und sagte nichts.
Der Chef rief drei weitere Polizisten herbei, einer von ihnen war sein Stellvertreter mit Namen Chen.
Chen gab zu, dass sie gegen meine Menschenrechte verstießen, sagte aber, sie hätten keine Wahl und müssten ihren Vorgesetzten Folge leisten.
Ich wollte wissen, wer genau ihre Vorgesetzten waren, aber Chen konnte mir keinen Namen nennen.
Ein Polizist rief: „Die Kommunistische Partei ist unser Vorgesetzter. Wir werden von der Partei bezahlt und müssen ihren Befehlen gehorchen.“
Ich versuchte, sie zu überzeugen, dass sie die Dinge so tun müssten, dass sie auf dem Gesetz und ihrem Gewissen basierten, aber niemand hörte zu.
Der Chef bestellte dann zwei Frauen von meinem lokalen Wohnungskomitee in meine Wohnung. Ich kannte diese beiden Frauen, da sie einst versucht hatten, mich dazu zu bewegen, das Praktizieren von Falun Gong aufzugeben.
Eine Frau fragte, warum ich so nahe am Fenster saß. Ich sagte ihr, dass es sich mit so vielen Polizisten in meinem Wohnzimmer so anfühlte, als würde die Luft erstarren.
Als ich mit den beiden Frauen sprach, packte Chen plötzlich meine Beine und zog mich von der Couch. Ein paar Polizisten hielten mich fest, während andere in meine linke Hand stachen. Weil ich mich wehrte, konnten sie kein Blut bekommen.
Dann hörte ich eine Frau sagen: „Bitte, tut ihr nicht weh.“ Als nächstes spürte ich, wie mir jemand mit meinem Obstmesser in den rechten kleinen Finger schnitt.
Chen befahl: „Drückt Blut aus ihr heraus!“
Ich kämpfte weiter und hatte keine Ahnung, wie viel Blut sie sammelten.
Als sie aufhörten, bemerkte ich, dass der Chef schon weg war. Chen versuchte auch zu gehen. Ich holte ihn ein und forderte von ihm, mir jeden einzelnen Namen bekannt zu geben.
Er zögerte, willigte aber ein, dass alle ihre Namen aufschrieben. Als ich die Namen seiner Polizisten las, die auf einem Stück Papier niedergeschrieben waren, ging Chen so schnell weg, wie er nur konnte.
Nur sechs Polizisten schrieben ihre Namen auf den Zettel.
Ich fand Blutflecke auf meiner rechten Handfläche, meiner Couch, meinem Holzboden, einem Paar sauberer Socken und einem zerknüllten Papier.
Mein Obstmesser war nirgends zu finden. Ich erinnerte mich an einen jungen Polizisten, der mit dem Messer gespielt hatte und gesagt hatte: „Wenn Sie uns nicht Ihr Blut abnehmen lassen, werden wir Ihr Blut bekommen, wenn Sie sich selbst in den Finger schneiden.“ Im Nachhinein erkannte ich, dass er darauf hingewiesen hatte, was sie mir antun wollten.
Mein Finger blieb tagelang geschwollen, und es dauerte eine Woche bis der Schnitt schloss. Mein Brustkorb tat auch sehr weh, und der Schmerz verschlimmerte sich beim Gehen und beim Husten.