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Die Aufklärung über die wahren Umstände an einem Touristenplatz in Den Haag

Vorgetragen auf der europäischen Fa-Konferenz 2016, München

7. November 2016 |   Von einer Falun Dafa-Praktizierenden aus den Niederlanden

(Minghui.org) 

Grüße an unseren barmherzigen Meister und an die Mitpraktizierenden.

Als 2014 klar wurde, dass die Aufklärung über die Verfolgung von Falun Gong an chinesische Touristen an Touristenplätzen wichtig ist, entschieden wir uns, jeden Sonntag zu einem bestimmten touristischen Anziehungspunkt in Den Haag zu gehen. Eigentlich waren einige von uns in den zehn Jahren zuvor immer wieder dort mit Transparenten und Informationsmaterialien gewesen, aber eben nicht mehr in der letzten Zeit.

Diejenigen von uns, die in der Nähe von Den Haag wohnten und Verantwortung übernehmen konnten, waren alle im Ausland, also mussten wir uns andere Möglichkeiten überlegen. Da ich genug Zeit hatte, konnte ich diese Verantwortung übernehmen. Wir waren als friedvolle Gruppe bei der lokalen Polizei bekannt, so bekamen wir sehr leicht eine Dauererlaubnis. 

Wir begannen in den Sommermonaten. Viele Praktizierende kamen, um diese Aktivitäten zu unterstützen. Dann begann wieder die Schule und die Anzahl der Praktizierenden ging zurück. Während der Wintermonate konnten wir nicht mehr so oft da sein, es gab in dieser Zeit aber auch nur noch wenige chinesische Touristen dort. 

Die meisten unterstützenden Praktizierenden waren Chinesen, die gerade erst in die Niederlanden gekommen und noch nicht mit den westlichen Gebräuchen und der Lebensart bekannt waren. Dieses Aufeinanderprallen der Kulturen war ein großer Xinxing-Test für mich. Um die Aktivität rund laufen zu lassen und sie zu unterstützen, bat ich alle, gleich nach dem Aufstellen der Transparente aufrichtige Gedanken auszusenden. Manche hielten sich an diese Abmachung, andere jedoch eilten gleich zum Platz hinaus, um dort Flyer zu verteilen. Andere mit Kindern gaben ihren Kindern die Flyer, damit diese die Flyer an die Touristen verteilten. 

Die Besucher der Touristenattraktion reagierten unterschiedlich darauf. Ich hatte meine Bedenken, weil ich Berichte von professionellen Bettlern kannte, die ihre Kinder zum Betteln rausschicken. Ich versuchte, das den Eltern zu erklären, aber die meinten nur, dass die Kinder unschuldig seien und keinerlei böse Absichten hätten. Ich wusste nicht, wie ich diese kulturellen Unterschiede lösen konnte, insbesondere weil dort überall Sicherheitskameras waren und wir mit der Polizei Probleme bekommen konnten. Manche der Kinder konnten nicht einmal die Sprache sprechen. In jedem Fall würde ich zur Verantwortung gezogen werden, wenn es zu Beschwerden kam. Ich schrieb eine Notiz zu diesem Umstand und ließ sie übersetzen, damit keine Missverständnisse und Misstrauen entstanden. Zunächst gab es keinerlei Reaktionen darauf, außer einem Minghui-Artikel, der von einem der Eltern eingereicht worden war. Ich wusste nichts davon, bis ich Monate später davon erfuhr. Es gab keine Zeit zum Diskutieren oder einer Machtausübung, also reinigte ich meine Gedanken und konzentrierte mich darauf, dass die Aktivitäten gut ausgeführt wurden.

Der Meister sagt in Hong Yin III

Wer hat recht, wer hat unrecht

Kultivierender
Bei sich die Fehler sucht
Viele menschliche Gesinnungen beseitigen
Großer Pass, kleiner Pass, nicht vermeiden
Recht hat er
Unrecht habe ich
Wozu streiten
(Li Hongzhi, 16.05.2011)

Ich kaufte ein paar Murmeln und Seifenblasen und gab sie den Kindern. Auf diese Weise waren die Eltern entlastet und konnten sich auf die Aufklärung der Passanten über die Verfolgung konzentrieren, immerhin sind sie sehr professionell und wertvolle Kräfte, wenn es darum geht, den chinesischen Touristen die Fakten zu erklären.  

Viele chinesische Touristen fotografierten die Transparente mit Bildern von den Falun Gong Übungen sowie die Abbildungen und Erklärungen der Foltermethoden, die die Falun Gong-Praktizierenden in China erleiden müssen. Manchmal kam auch ein Tourleiter und nahm Informationsmaterialien entgegen. Die meisten chinesischen Touristen jedoch akzeptierten keine Materialien, weil die Tourleiter und andere sie beobachteten. Aber es kamen auch viele, die bei uns die Wahrheit erfuhren und dann sogar noch an Ort und Stelle aus der Kommunistischen Partei Chines austraten. Einige Touristen aus Asien waren erstaunt, als sie die westlichen Praktizierenden sahen. Ein Mann aus Singapur sagte: „Ich dachte, dass nur Chinesen Falun Gong praktizieren würden.“ Viele andere chinesische Touristen erzählten, dass sie auf ihrer Reise Falun Gong-Praktizierende bereits an anderen Touristenplätzen gesehen hätten. 

Ob im Sommer, Herbst oder Winter, wir fanden immer gutes Wetter während unserer Aktivitäten vor. 

Einmal jedoch war es anders! An jenem Tag zog plötzlich ein starker Wind auf, sodass unser Tisch fast weggeblasen wurde und alles in der Luft herumflog. Auf der anderen Seite der Straße sahen wir ein Taxi stoppen. Es stellte sich heraus, dass darin hohe chinesische Staatsangestellte saßen. Sie waren sehr klein und reagierten ablehnend, als wir zu ihnen gingen. Da erinnerte ich mich eine Situation zu Anfang meiner Kultivierung vor vielen Jahren. Damals war es auch einmal extrem kalt gewesen, als Mitglieder der KP Chinas Den Haag besucht hatten. Ein langjähriger Praktizierender meinte damals: „Immer dort, wo das Böse ist, ist auch das Wetter schlecht!“ Jetzt, in dieser Situation, erinnerte ich mich an seine Worte. 

Manchmal regnet es zwar im Großraum Den Haag, aber nicht an dem Platz, wo wir unsere Aktivitäten abhalten. Wenn es machmal regnet, dann aber immer erst dann, wenn ich schon im Zug auf dem Weg nach Hause sitze. Aber selbst wenn es im ganzen Land regnet, immer wenn ich aus dem Zug aussteige, ist der Regen vorbei. Einmal aber, als wir von den Aktivitäten zurückkamen, sah ich viele Leute unter einem Dach vor dem Regen Schutz nehmen. Sie warteten auf das Ende des Regens. Selbst wenn man in diesem Moment auf das nahe geparkte Fahrrad gesprungen wäre, wäre man dabei klatschnass geworden. Denn es schüttete wie aus Eimern und es sah nicht danach aus, als würde es bald aufhören.

Doch ich entschied mich, mir trotzdem mein Rad zu schnappen und heimzufahren. Ich dachte mir, dass ich meine Pflicht für diesen Tag getan hätte. Selbst wenn es Ziegelsteine vom Himmel regnete, hätte dies nichts mit mir zu tun. So nahm ich mein Rad und trat in die Pedale, während ich gedanklich bereits den Rest des Tages plante. Nach ein paar hundert Metern bemerkte ich, dass ich überhaupt nicht nass war. Aus einem gewöhnlichen Blickwinkel betrachtet war das schon sehr bemerkenswert und sogar wundersam. 

Das Gefühl, Verantwortung für der Errettung der Lebewesen zu übernehmen, stärkt unsere aufrichtigen Gedanken. Für mich war das ein Beweis für die aufrichtigen Gedanken und eine Ermunterung durch den Meister. Als Gruppe sahen wir die Bilder, die wir von uns aufnahmen, als Ermunterung an – wir waren umgeben von einem Regenbogen und tollen Lichteffekten. Ich mache die Bilder immer von der ganzen Gruppe, damit sich niemand ausgelassen fühlt. Die Bilder schicke ich regelmäßig an die Gruppe. Unsere Gruppe ist nicht immer die gleiche, weil nicht jeder jeden Sonntag zu den Aktivitäten kommen kann. 

Nach ein paar Monaten kam ein in der Nähe wohnender Praktizierender zu uns. Jetzt konnten wir die Transparente und andere Materialien bei ihm lagern. Das war eine große Hilfe, denn wir anderen wohnen außerhalb von Den Haag und hatten bis zu diesem Zeitpunkt die Materialien mit dem Zug transportieren müssen. An Sonntagen fahren die Züge erst nach 8 Uhr morgens los. Wir müssen jedoch bereits um 9:30 Uhr bei der Lokation sein, um alles rechtzeitig aufbauen zu können. Als Koordinatorin muss ich natürlich als Erste dort sein. Das größte Hindernis war für mich der Transport. Ich musste immer alles auf meinem Fahrrad fixieren. Manchmal hatte ich es nicht fest genug zugeschnürt und alles fiel herunter und breitete sich überall auf dem Boden aus. 

Ein anderer Stressfaktor waren die Zugpläne, die oft viele Umwege machen. Ich musste mehrmals umsteigen. Trotz der Schwierigkeiten war ich meistens pünktlich oder sogar zu früh da. Einmal war ich früh dran und traf auf eine chinesische Familie aus Deutschland. Ich gab dem Mann eine Epoch Times, aber der Mann meinte, dass viele Dinge nicht richtig seien. Diese Konversation mit ihm zeigte mir wieder einmal, wie wertvoll die chinesischen Praktzierenden sind. Deren schnelle Art, Geduld und Weisheit gepaart mit der Aufklärung über die Fakten sind exzellent.

Wir wollen, dass sich alle Lebewesen gemeinsam mit erhöhen, auch wenn ihre Verbindung zu uns und ihr Verständnis anders ist, immerhin atmen wir alle die gleiche Luft. 

Unser Touristenplatz in Den Haag ist attraktiv, dort kommen viele Touristen aus allen vier Ecken der Welt hin. Machmal kommen mir die Menschen, die aus den Bussen strömen, wie ein Fluss aus Menschen vor. Verschiedene Gesichter, verschiedene Kulturen und Lebensarten. Ein gemeinsamer Nenner für sie alle ist die Abneigung gegen die Verfolgung. Es ist erstaunlich, dass viele Europäer von weit weg herkommen, um diesen Touristenplatz zu besuchen. Wir wissen, dass sie eine Schicksalsverbindung mit uns haben und der Meister für uns eine Verbindung in der Zukunft arrangiert. Manchmal scheint es auch so, dass die Menschen ziemlich gleichgültig unseren Worten gegenüber sind. Dann überlege ich immer, was ich falsch gemacht habe. Als einmal ein deutscher Tourist zum Bus zurückging, bedankte er sich für die Informationen und sagte: „Danke, dass Sie sich um uns kümmern.“ Er wusste es nicht, aber er bestieg damit gerade die Leiter seiner zukünftigen Existenz. 

Der Meister sagte:

„Die Barmherzigkeit kommt durch die Kultivierung, sie ist nicht aufgesetzt. Sie kommt vom Herzen und ist nicht etwas, was man den Menschen zeigt. Sie ist etwas Ewiges und verändert sich nicht je nach Zeit und Umgebung.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Washington DC 2003, 20.07.2003)

Ich hatte Angst, zu streng zu sein und dass meine Mitpraktizierenden  es mich wegen der Sprachbarriere nicht sagen würden. Ich denke, mein größter Mangel ist die Toleranz. Mein ganzes Leben lang musste ich in verschiedenen Situationen viel Verantwortung für viele Menschen übernehmen. Deshalb hatte ich es nie losgelassen, Dinge aus der Sicht der gewöhnlichen Menschen zu betrachten. Doch jetzt ist die Zeit der Kultivierung und ich muss die Anschauungen der alten Welt loslassen.  

Dank an den Meister und an meine Mitkultivierenden.