(Minghui.org) Als das kommunistische Regime seine landesweite Kampagne gegen Falun Gong in Gang setzte, wurde auch eine Bewohnerin von Shouguang unmittelbar zur Zielscheibe der Verfolgung. Falun Gong ist ein Kultivierungsweg, der auf den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht gegündet ist.
Wang Guirong, 64, wurde bereits fünf Mal verhaftet und zu drei Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie ihren Glauben nicht aufgeben wollte. Sie ist froh, die wiederholten Festnahmen überlebt zu haben. Zwei andere Praktizierende, die zusammen mit ihr im Juni 2001 verhaftet worden waren, starben infolge der Folterungen nach nur wenigen Tagen Haft.
Wang erstattete Strafanzeige gegen Chinas Ex-Staatschef Jiang Zemin, weil dieser die Verfolgung befohlen hatte, die zu ihrem Martyrium geführt hatte.
Es folgt ein Auszug aus ihrer Anzeige.
Kurz nachdem ich 1995 begonnen hatte, Falun Gong zu praktizieren, verschwanden meine Augenerkrankung und meine Rückenprobleme. Durch das Praktizieren lernte ich auch, eine anständige Person zu sein und nahm nicht länger Eigentum der Firma (wie Bürozubehör) mit nach Hause.
Ich war nicht die einzige in unserer Firma, die durch Falun Gong Vorteile erlangte. Viele meiner Kollegen praktizierten auch. Damals wussten wir nicht, was uns erwartete.
Wir waren gerade fleißig beim Arbeiten, als wir am 22. Juli 1999 in ein Büro gerufen wurden, um eine Live-Übertragung im Fernsehen anzuschauen. Der Fernsehsprecher verkündete das Verbot von Falun Gong durch die Regierung.
Die Führungskräfte der Firma teilten uns in verschiedene Räume auf. Sie versuchten uns zu zwingen, eine Erklärung zu schreiben, in der wir bestätigen sollten, dass wir Falun Gong aufgeben würden.
Weil ich mich weigerte, versuchten sie meine Familie einzuschüchtern.
Meine Firma erklärte meiner Familie, dass ich eingesperrt werden würde, wenn sie mich nicht dazu brächten, Falun Gong aufzugeben.
Zwei Tage später brachten mich mein Mann und drei meiner Brüder in eine Nervenheilanstalt. Sobald ich dort eingetroffen war, verabreichten mir die Ärzte eine Spritze. Ich protestierte und erklärte ihnen immer wieder, dass ich überhaupt nicht geistig verwirrt sei.
Doch niemand hörte mir zu. Ein paar Leute drückten mich nieder, um mir ein flüssiges Medikament in den Mund zu geben.
Erst drei Tage danach wurde ich freigelassen und mein Mann musste 400 Yuan (ca. 50 Euro) [1] für meinen unfreiwilligen Aufenthalt bezahlen.
Nach meiner Entlassung schickte meine Firma einige Leute zu meiner Überwachung.
Im Dezember 1999 schaffte ich es, mich meiner Überwachung zu entziehen und fuhr nach Peking. Ich wollte auf dem Platz des Himmlischen Friedens für Gerechtigkeit für Falun Gong appellieren, wurde jedoch von der Polizei ergriffen.
Meine Firma ging dazu über, mein Gehalt und meine Vergünstigungen als Angestellte einzubehalten. Die Polizei wies die Firma meines Sohnes an, ihn fünf Monate ohne Bezahlung zu beurlauben. Er musste zuhause bleiben, um mich zu überwachen.
Im Juni 2000 schrieb ich einen Brief an die Petitionsbehörde in Peking, wurde jedoch verhaftet, als ich das Schreiben übergeben wollte.
Zwei Polizisten schlugen mit Knüppeln auf mich ein, bis diese zerbrachen. Meine Familie musste 2.000 Yuan (ca. 250 Euro) bezahlen, erst dann durften sie mich 15 Tage später abholen.
Am 4. Juni 2001 wurde ich mit über zehn anderen örtlichen Praktizierenden verhaftet, als wir gerade in Wang Langxiangs Wohnung Falun Gong-Bücher lasen.
Die Wärter des Untersuchungsgefängnisses Shouguang schlugen uns drei Stunden lang mit aller Brutalität.
Während es mir gelang zu überleben, starb die etwa 60-jährige Wang drei Tage später am 7. Juni und Li Yinping, 37, verlor am 9. Juni ihr Leben.
Ich wurde am Tag von Lis Tod freigelassen. Als mein Mann die vielen Blutergüsse an meinem Körper bemerkte, brachte er mich am nächsten Tag zur Polizeibehörde und forderte Gerechtigkeit für mich.
Die Polizei reagierte darauf mit meiner Festnahme und sie brachten mich in ein örtliches Krankenhaus. Als der diensthabende Polizist in der Nacht eingeschlafen war, verließ ich das Krankenhaus.
Um weiteren Verhaftungen zu entgehen, verließ ich mein Zuhause und zog von Ort zu Ort. So verpasste ich die Hochzeit meines Sohnes und die Geburt seines Kindes.
Am 16. September 2003 wurde ich erneut verhaftet. Die Polizei durchsuchte meine Wohnung und beschlagnahmte alle meine Falun Gong-Bücher und andere Wertsachen, darunter auch 700 Yuan (ca. 90 Euro) in bar.
Während eines vierstündigen Polizeiverhörs wurde ich mit vier Elektrostäben gleichzeitig geschockt.
Kurz danach verurteilte man mich zu drei Jahren Gefängnis.
Am 16. September 2006, dem Tag meiner Entlassung, wartete der Leiter des örtlichen Büros 610 auf mich. Er wollte mich zur weiteren Verfolgung in eine Gehirnwäsche-Einrichtung bringen. Ich weigerte mich, dem nachzukommen und kehrte schließlich Stunden später mit meinem Mann nach Hause zurück.
An einem Tag im Juli 2008 war ich gerade einkaufen, als plötzlich wie aus dem Nichts Polizisten auftauchten und mich festnahmen. Erst 49 Tage später wurde ich freigelassen.
Auch heute kann ich noch kein sorgenfreies Leben führen, da die Verfolgung immer noch anhält. Jeden Tag besteht die Möglichkeit einer weiteren Verhaftung, weil ich es ablehne, Falun Gong aufzugeben.
Deshalb rufe ich zur Beendigung der Verfolgung auf, indem ich Gerechtigkeit suche und Jiang Zemin anzeige, damit er vor Gericht gestellt wird.
[1] Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- €