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Forderungen barmherzig einfordern

21. Dezember 2016 |   Von einem Falun Dafa-Praktizierenden in China

(Minghui.org) Direkt nach Arbeitsbeginn zitierte der Chef einen Kollegen und mich in sein Büro. Er informierte uns darüber, dass einer seiner Kunden in den vergangenen drei Jahren über 200.000 Yuan Schulden angehäuft habe und er nun ausfindig machen wolle, wie er es zurückbekommen könne.

Ein Teil des geschuldeten Betrages war im Vertrag mit dem Kunden nicht genau geregelt und mein Chef sorgte sich, dass er deshalb nicht alles einfordern könnte. Da dachte ich an zwei Begebenheiten, wo ich meinem Chef dabei geholfen hatte, Schulden einzufordern, bevor ich ein Falun Dafa-Praktizierender geworden war.

Ein Fabrikant für Thermounterwäsche schuldete uns damals 30.000 Yuan. Nach mehreren erfolglosen Versuchen, die Schulden einzutreiben, beschloss mein Chef, Druck auf den Firmeninhaber auszuüben.

Er beauftragte jemanden, den Besitzer zu überwachen und so seine Wohnadresse ausfindig zu machen. Anschließend ging er in Begleitung mehrerer Mitarbeiter zu ihm nach Hause und brachte den Firmeninhaber mit einem Trick dazu, die Tür zu öffnen.

Wir drohten ihm und seiner Familie, besonders seinem Kind. Zum Schluss war er so verängstigt, dass er versprach, das Geld innerhalb weniger Tage zurückzuzahlen. Solche Einschüchterungen werden von der Kommunistischen Partei Chinas oft gemacht. Mein Chef war vor seiner Zeit als Geschäftsmann Regierungsbeamter gewesen und kannte sich daher darin aus.

Damals fragte ich ihn, warum er nicht versuche, das Geld auf legale Weise zu bekommen. Er meinte, es sei nutzlos, vor Gericht zu gehen, weil man dabei vielleicht sein Geld bekomme, es dann aber für die Gebühren wieder ausgeben müsse. Seine Worte hatten damals einen großen Einfluss auf mich.

Mehrere Jahre danach lief mein Geschäftspartner mit dem Geld unserer Firma davon. Mit Drohungen gegen seine Familie zwangen ein Freund und ich ihn, zurückzukommen und das meiste Geld zurückzugeben. Später erfuhr ich, dass sein Vater aufgrund unserer Drohungen einen Herzanfall erlitten hatte.

Ich war überzeugt, dass die Geschäftswelt voller Tricks und Betrügereien war und gemäß dem „Faustrecht“ funktioniere. Ich dachte wirklich, dass die Schwachen eine leichte Beute für die Starken seien.

Doch meine „ausgeklügelten“ Fähigkeiten in der Geschäftswelt machten mir mein Leben nicht gerade leichter – ganz im Gegenteil. Meine geistige und körperliche Gesundheit verschlechterte sich. Daher begann ich, nach spiritueller Erfüllung zu suchen, und dachte über den Sinn des Lebens nach.

Die Barmherzigkeit eines Kultivierenden

Mein Freund, der bei einem Inkassobüro arbeitete, gab mir 2006 eine DVD über Falun Dafa. Später schickte er mir eine Software, um die Internetzensur des Regimes durchbrechen zu können und so konnte ich die Lektionen und die Übungsvideos des Meisters herunterladen.

Ich begann, Falun Dafa zu praktizieren. Ein Jahr später konnte ich mit anderen Praktizierenden in Kontakt treten. Durch das Praktizieren von Falun Dafa veränderte sich mein Charakter sehr. Ich verstand nun auch die Bedeutung des Lebens. 

Der Meister sagte:

„Wir sagen: Ganz gleich, wie sehr sich die moralischen Normen der Menschheit auch verändert haben, die Eigenschaften dieses Kosmos – Zhen, Shan, Ren – sie aber bleiben auf ewig unverändert. Wenn manche sagen, dass du gut bist, bist du nicht unbedingt wirklich gut; wenn manche sagen, dass du schlecht bist, bist du nicht unbedingt wirklich schlecht, weil die Maßstäbe, um gut und schlecht zu beurteilen, schon verdreht sind. Nur wer den kosmischen Eigenschaften entspricht, der ist ein guter Mensch, das ist der einzige Maßstab zur Beurteilung von guten und schlechten Menschen. Das ist im Kosmos anerkannt.” (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 251)

Ich bemerkte, dass ich von den allgemein gültigen Werten „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht“ weit abgerutscht war. Meine Weltanschauung war total verkehrt. 

Der Meister sagte auch:

„Alle Berufe in der menschlichen Gesellschaft sollen existieren; es ist das Menschenherz, das nicht aufrichtig ist und das hat nichts damit zu tun, in welchem Beruf man tätig ist. Früher gab es einen Spruch: ‚Zehn Händler, neun tückisch.‘ Das sagen die alltäglichen Menschen. Ich sage, das ist eine Frage des Menschenherzens.” (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 232)

Als Praktizierender war ich entschlossen, nicht mehr dieselben Fehler wie zuvor zu begehen. Ich schlug meinem Chef vor, dass wir mit dem Kunden seine Schulden besprechen sollten. Er stimmte zu.

Am nächsten Tag besuchten mein Kollege und ich den Kunden. Auf unserem Weg dorthin schlug mein Kollege vor, dass ich vorgeben solle, ein Bekannter eines berühmten Medienreporters zu sein. Ich lehnte ab.

Bei der Ankunft im Büro des Kunden sagte ich als Erstes zu ihm: „Wir verstehen, dass Sie in den vergangenen Jahren unter großem Druck gestanden haben. Möchten Sie mit uns über Ihre Bedenken und Schwierigkeiten sprechen?“

Der Kunde war überrascht und begann, uns seine Probleme zu schildern. Er sprach über die allgemeine Wirtschaftslage, die Treuelosigkeit der Geschäftspartner, die entmutigende Regierungspolitik und über die Fehler, die er gemacht hatte.

Ich teilte ihm meine Meinung mit basierend auf meinem Verständnis von Dafa und der traditionellen chinesischen Kultur. Er stimmte meinen Worten zu und war sehr offen mit uns.

Ich ermutigte ihn, sich den Herausforderungen aufrichtig zu stellen, was ihn durch die schwierigen Zeiten bringen würde. Zum Schluss unterschrieb er eine Rückzahlungsvereinbarung.

Bald darauf besuchte uns der Kunde in unserem Büro. Er erklärte uns, dass unser Besuch ihn sehr berührt habe, weil wir nicht geschrien, ihn nicht beschimpft und ihm nicht gedroht hätten, wie andere Firmen das tun würden. Das war die Kraft von Dafa und seine Barmherzigkeit.

Im heutigen China ist die traditionelle Kultur ernsthaft zerstört. Die Gesellschaft ist voller Hinterlistigkeit, Boshaftigkeit und Kampf, während normale Beziehungen sehr verdreht sind, wie der Meister im Zhuan Falun sagt:

„Zurzeit sind in China die zwischenmenschlichen Konflikte ziemlich eigenartig, ganz gleich, ob es in den staatlichen Unternehmen oder in anderen Unternehmen ist. Dieses Phänomen hat es in anderen Ländern und in der Geschichte nie gegeben. Die Interessenskonflikte scheinen also besonders heftig zu sein, einander zu hintergehen und miteinander zu kämpfen wegen eines winzigen Vorteils, die ausgesendeten Gedanken und angewandten Tricks sind alle sehr schlecht, es ist sogar schwer, ein guter Mensch zu sein.” (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 233)

Durch meine eigenen Erfahrungen weiß ich, dass Falun Dafa ein aufrichtiger Kultivierungsweg ist. Es hebt die Moral der Menschen und verbessert die geistige und körperliche Gesundheit und harmonisiert die zwischenmenschlichen Beziehungen.

Daher sind Dafa-Praktizierende in der Lage, trotz der seit 17 Jahren anhaltenden Verleumdung und Unterdrückung durch das kommunistische Regime durchzuhalten und ihren Glauben zu bewahren. Jetzt praktizieren immer mehr Menschen Falun Dafa, was dazu beiträgt, eine reine Umgebung zu schaffen.