(Minghui.org) Song Yuegang befand sich bereits seit 34 Tagen im Hungerstreik, als er vor Gericht gestellt wurde. Er stammt aus der Stadt Benxi Song und war in den Hungerstreik getreten aus Protest gegen seine rechtswidrige Inhaftierung, nur weil er sich geweigert hatte, Falun Gong aufzugeben. Falun Gong ist ein Kultivierungsweg, der vom kommunistischen Regime in China verfolgt wird.
Songs Anwalt hatte eine Vertagung der Anhörung gefordert; sein Antrag war jedoch abgelehnt worden.
Während der Verhandlung am 13. Dezember forderten Song und sein Anwalt, dass der Richterin und dem Staatsanwalt der Fall entzogen würde. Sie hielten die beiden Gerichtsbeamten für die Verhandlung von Song ungeeignet, da es hier um Songs Glauben ging, die Richterin und der Staatsanwalt sich jedoch als Mitglieder der Kommunistischen Partei dem Atheismus verschworen hatten.
Die Richterin unterbrach die Anhörung für zehn Minuten, verkündete danach aber, dass die Forderung abgelehnt worden sei. Dann befahl sie, mit der Verhandlung fortzufahren. Plötzlich brach Song zusammen, ein Kreislaufkollaps.
Der Anwalt forderte Songs sofortige medizinische Versorgung, woraufhin zwei Gerichtsdiener Song hinausschoben. Danach forderte der Anwalt für Song Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung. Die Richterin versprach, die Forderung bei einem Meeting zu besprechen.
Aktuell ist unklar, ob Song immer noch im Krankenhaus ist oder bereits wieder in das Untersuchungsgefängnis Benxi gebracht wurde.
Am 28. Juni 2016 hatte Song gegen 5:00 Uhr gerade die Wohnung verlassen, als seine Frau, Wang Wei, ihn schreien hörte: „Ich werde überfallen!“
Seine Frau rannte die Treppe hinunter und sah eine Gruppe Beamter, die ihren Mann nach unten drückte. Sie lief zurück nach oben und sperrte sich in einem Raum ein. Die Polizisten klopften lange Zeit an die Tür, doch sie weigerte sich zu öffnen. Diese ausweglose Situation zog sich bis 11:30 Uhr hin, dann gingen die Polizisten weg. Wang bemerkte danach, dass die Beamten 9.000 Yuan Bargeld aus ihrem Haus mitgenommen hatten.
Am nächsten Tag ging die damals schwangere Frau mit ihrem 15 Monate alten Kind, ihrer Schwiegermutter und ihrer Schwägerin zur Polizeiwache. Sie forderten Songs Freilassung, doch der Polizeichef drohte, das Kleinkind und die Großmutter einzusperren.
Offiziel wurde Song dann am 22. Juli verhaftet. Das Bezirksgericht Xihu hatte die Anhörung ursprünglich für 22. November anberaumt, änderte das Datum jedoch ohne Angaben von Gründen auf den 29. November, um ihn dann später ganz abzusagen.
Der Richter befahl Song, am 1. Dezember vor Gericht zu erscheinen. Dieser weigerte sich jedoch, als er erfuhr, dass das Gericht seinen Anwalt nicht, wie vom Gesetz gefordert, informiert hatte.
Songs Verhandlung fand schließlich am 13. Dezember statt, wurde jedoch aufgrund seines Zusammenbruchs vertagt.
Es war nicht das erste Mal, dass Song wegen seines Glaubens zur Zielscheibe der Behörden wurde. Der 36-Jährige war das erste Mal im November 2000 verhaftet und damals im Arbeitslager Benxi brutal gefoltert worden. Einmal blieben seine Hände 28 Tage lang hinter seinem Rücken gefesselt. Ein anderes Mal wurde er so heftig verprügelt, dass sein Gesicht danach deformiert war.
2002 wurde Song erneut festgenommen und zu acht Jahren Gefängnis verurteilt, wo er aufgrund verschiedener Misshandlungen schwere Lungenprobleme bekam.