(Minghui.org) Ich bin eine Falun Dafa-Praktizierende, die von 2001 bis 2004 dreieinhalb Jahre lang im Shanghaier Frauengefängnis inhaftiert war. Als wir von dem staatlich geförderten Organraub durch die KP Chinas erfuhren, dachte ich an die Zeit zurück und erinnerte mich, dass es damals eine verdächtige gründliche körperliche Untersuchung aller Falun Dafa-Praktizierenden gegeben hatte.
Im ersten Halbjahr 2003 verkündete das Gefängnis plötzlich, dass alle inhaftierten Dafa-Praktizierenden eine körperliche Untersuchung durchlaufen würden. Vier große Busse waren vor dem Tor geparkt, wo wir eingesperrt waren. Die Busse waren voller hochmoderner medizinischer Geräte.
Es gab fünf Abteilungen im Frauengefängnis von Shanghai. Die Praktizierenden mussten sich für die Untersuchung in einer Reihe aufstellen, und nur jeweils eine wurde in den Bus geholt. Wärter überwachten die Schlange, während die Praktizierenden in die Busse stiegen und sie wieder verließen.
Wir wurden von Kopf bis Fuß untersucht, auch die Augen. Auch unsere Körpergröße wurde gemessen. Sie nahmen Blut- und Urinproben und führten gynäkologische Untersuchungen durch. Sie machten auch Ultraschall-Untersuchungen, um Herz, Lunge, Leber und Nieren zu überprüfen. Sie nahmen eine große Menge Blutproben. Als ich einen Ultraschall bekam, sah der Arzt, der den Test durchführte, ein wenig überrascht aus.
Er rief sofort mehrere Ärzte zusammen mit Wärtern herbei. Als sie flüsterten, hörte ich jemanden sagen: „Diese Gallenblase ist nicht gut. Sie ist voller Steine, das ist nutzlos.“ Sie fragten mich, ob ich etwas um meine Gallenblase herum spüren würde. Ich sagte, ich hätte nichts gespürt. Sie sahen sich nur an und sagten kein Wort.
Ein Wärter kommentierte: „Schauen Sie, wie gut die Regierung euch Falun Dafa-Praktizierende behandelt! Die Regierung bietet euch eine umfassende Untersuchung. Nur die Praktizierenden bekommen eine solche Behandlung. Nicht einmal wir bekommen sie.“
Etwa 100 Praktizierende waren in dem Gefängnis eingesperrt und die Untersuchungen dauerten mehrere Tage. Die Ärzte kamen mit den Bussen an. Wir wussten nicht, woher sie kamen, denn die Ärzte sprachen nur mit den Wärtern. Wir wurden überwacht und durften nicht miteinander sprechen.
Wir wussten damals nicht, dass die Kommunistische Partei Chinas Organe von Praktizierenden entnimmt. Was wir jedoch bemerkten, war, dass einige Praktizierende, die nicht in Shanghai ansässig waren und die sich geweigert hatten, ihre Namen zu nennen, mit Nummernschildern versehen waren. Nach der körperlichen Untersuchung waren sie verschwunden. Wir dachten, dass sie in eine andere Einrichtung überführt worden seien. Nun ist uns klar geworden, dass sie damals wahrscheinlich wegen ihrer Organe getötet wurden.
Ich erinnere mich, dass der Wärter mich aufforderte, meine Augen noch einmal überprüfen zu lassen. Das wunderte mich, denn meine Augen waren in Ordnung. Aber sie unterstellten mir, den Test beantragt zu haben. Sie sagten: „Haben Sie nicht gesagt, Sie wollten eine Augenuntersuchung?“ Ich verneinte es, woraufhin sie schwiegen und nicht mehr antworteten.
Dann zwangen sie mich, vor dem Gefängnistor auf ein Auto zu warten, das mich abholen sollte. Das Auto kam nicht. In der Zwischenzeit fragte ich immer wieder: „Warum bringen Sie mich zu weiteren Tests? Ich brauche keine Überprüfung, meine Augen sind gut.“ Sie standen da und sagten nichts. Als das Auto zwanzig Minuten später immer noch nicht aufgetaucht war, brachten sie mich widerwillig ins Gefängnis zurück.