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Hotelbesitzerin festgenommen, nachdem sie wegen ihrer 11-jährigen Haft Strafanzeige gegen Chinas Ex-Staatschef erstattet hat

1. Februar 2016 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der chinesischen Provinz Liaoning

(Minghui.org) Jiang Wei bereitete gerade alles für die Hochzeit ihrer Tochter am 9. November 2015 vor, als eine Gruppe Polizisten in ihr Haus einbrach und sie festnahm.

Jiang Wei

Die jüngste Festnahme dieser Frau aus der Stadt Chaoyang folgte einer insgesamt elfjährigen Haftzeit zwischen Oktober 1999 und Juni 2012. Diese elf Haftjahre waren immer wieder unterbrochen. Jiang Wei wurde wiederholt freigelassen und dann wieder festgenommen, weil sie sich weigerte, ihren Glauben an Falun Gong aufzugeben.

Frau Jiang macht Jiang Zemin, den früheren Parteichef der Kommunistischen Partei Chinas verantwortlich. Die von ihm lancierte Verfolgung von Falun Gong, hatte ihren Leidensweg verursacht. Sie erstattete deshalb im Juni 2015 Strafanzeige und wurde nur fünf Monate später festgenommen.

Das Leben einer Hotelbesitzerin zerstört

Frau Jiang hatte früher ein Hotel geleitet. 30 Prostituierte arbeiteten für sie, was ihr jedes Jahr große Gewinne einbrachte.

Sie dachte nicht, dass daran irgendetwas falsch sei, da es im heutigen Festlandchina gang und gäbe war und ist. Als sie jedoch 1998 anfing, Falun Gong zu praktizieren, erkannte sie, dass das, was sie machte, unmoralisch war. So beendete sie das Prostitutionsgewerbe ohne Zögern.

Als Jiang Zemin 1999 anfing, Falun Gong öffentlich anzugreifen, stand Frau Jiang vor einem Rätsel. Sie fragte sich, wie die Praktik, die sie anleitete, ein guter Mensch zu sein, der Gesellschaft schaden konnte, so wie das Jiang-Regime behauptete. Sie war entschlossen, Gerechtigkeit für Falun Gong zu fordern. Ihre Appelle an die Regierung und die Öffentlichkeit brachten ihr jedoch drei Jahre Arbeitslager und acht Jahre Gefängnis ein.

Ihre einst glückliche Familie wurde aufgrund der langen Zeit, die sie in Haft verbrachte, zerstört. Ihr Mann ließ sich noch vor ihrer Entlassung aus dem Arbeitslager im Juni 2002 von ihr scheiden. Ihre beiden Töchter wuchsen in all diesen Jahren ohne ihre Fürsorge auf.

Drei Jahre lang in Masanjia gefoltert

Nachdem Frau Jiang in Peking für ihr Recht auf das Praktizieren von Falun Gong appelliert hatte, wurde sie im Oktober 1999 zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Im Zwangsarbeitslager Masanjia wurde sie gefoltert, und das dokumentierte sie in ihrer Strafanzeige gegen Jiang.

23 Tage ununterbrochene Folter

Frau Jiang beschrieb die intensive Folter, der sie 23 Tage lang unterzogen worden war, als sie sich in der Abteilung 2 des Arbeitslagers befand:

„Ich weigerte mich, die Regularien des Arbeitslagers aufzusagen und wurde 23 Tage lang ununterbrochen gefoltert. Vier Häftlinge verprügelten mich auf eine Weise, bei der ich keine sichtbaren Wunden bekam, jedoch schwere innere Verletzungen.

Die nächsten paar Tage hängten sie mich auf. Dann ließen sie mich wieder herunter und ließen mich für lange Zeiträume in einem kalten Raum ohne Klimaregelung gerade dastehen.

Mein Gesicht und mein Körper schwollen nach den Misshandlungen an. Daher trat ich aus Protest gegen die Brutalität in Hungerstreik. Ich wurde nur noch mehr verprügelt.

Die Wärter zwangen mich, auf dem kalten Zementboden zu sitzen. Sie nahmen mir meine Schuhe und Socken weg. Zwei Wärter stellten sich auf meine Beine und schockten mich an der Brust und an den Fußsohlen über 30 Minuten lang mit Elektrostäben.“

Trotz der entsetzlichen Schmerzen weigerte sich Frau Jiang ihren Glauben an Falun Gong aufzugeben. Die Wärter überführten sie daraufhin in die Abteilung 1 zu weiteren Folterungen.

Unverblümte Lügen

Frau Jiang erlebte auch, wie das Arbeitslager über die Behandlung von Falun Gong-Praktizierenden log.

Ein paar Reporter des staatlichen CCTV interviewten einmal im Jahr 2001 den leitenden Wärter Qiu Ping. Qiu sprach in den höchsten Tönen über die „sanfte liebevolle Fürsorge“ den Praktizierenden gegenüber.

Frau Jiang rannte zu den Reportern hin und wollte ihnen mitteilen, was sie und die anderen Praktizierenden wirklich durchmachen mussten, doch die Reporter hörten ihr überhaupt nicht zu.

Da erkannte sie, dass sie Propagandasendungen drehten, die Falun Gong angriffen.

Viele Stunden Zwangsarbeit

Frau Jiang und andere Praktizierende erhielten die Anweisung in einem Ausbeuterbetrieb 17 Stunden pro Tag Kleidung herzustellen, ohne dass sie dafür bezahlt wurden. Die Wärter zwangen sie, ohne Essen und Schlafen 36 Stunden durchzuarbeiten, damit die Zielvorgabe erreicht werden konnte. Viele Menschen wurden aufgrund der intensiven Arbeit und grauenvollen Bedingungen krank.

31 Tage Einzelhaft

Einmal wurde Frau Jiang 31 Tage lang in Einzelhaft gehalten. Sie musste sich auf ein Kissen legen, das auf dem Boden ausgebreitet war. Der Raum war nicht geheizt. Sie durfte weder ihren Mantel anziehen, noch Decken benutzen. Nach 31 Tagen war sie geistig verwirrt. Die Wärter ließen ihr jedoch keine medizinische Behandlung zukommen. Stattdessen banden sie sie an ausgebreiteten Armen und Beinen mit Hand- und Fußfesseln auf einem Bett fest. Dann führten sie eine Zwangsernährung durch.

Nach und nach verlor sie völlig die Fähigkeit, für sich selbst zu sorgen. Sie wurde ernsthaft krank.

29 Tage lang in einem Nervenkrankenhaus

Auf Frau Jiangs Zustand reagierten die Wärter mit ihrer Einweisung in eine Nervenklinik. Dort wurde sie 29 Tage lang festgehalten, bis sie wegen ihres kritischen Zustands entlassen wurde.

An ihren Krankenhausaufenthalt konnte sie sich überhaupt nicht mehr erinnern. Eine Frau namens Qu Guilan erzählte ihr, was geschehen war. Qu war vom Arbeitslager dazu abgestellt worden, Frau Jiang rund um die Uhr zu überwachen.

Laut Qu erhielt Frau Jiang während der ersten Tage täglich intravenös sechs Flaschen einer unbekannten Flüssigkeit und drei Gaben unbekannter Pillen. Danach gingen die Wärter zu täglichen Elektroschocks über.

Nach ungefähr einem Monat war Frau Jiang dem Tode nahe. Das Arbeitslager forderte eine Kaution von 10.900 Yuan (= 1.530 €)[1] von ihrer Familie, bevor sie im Juni 2002 Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung genehmigten.

Zu acht Jahren verurteilt

Am 2. April wurde Frau Jiang zuhause festgenommen. Mehrere Dutzend Polizisten durchsuchten ihre Wohnung und beschlagnahmten 21.000 Yuan (2.950 €) Bargeld, eine teure Uhr, einige Computer und Bücher über Falun Gong. Als ihre Tochter die Polizisten aufforderte, einen Durchsuchungsbefehl zu zeigen, wurde sie auch festgenommen, zwei Monate lang eingesperrt und zu einer Zahlung von 3.000 Yuan gezwungen (ca. 420 €) [1].

Fünf Monate lang wurde Frau Jiang im Untersuchungsgefängnis mit konzentriertem Salzwasser zwangsernährt. Dann wurde sie im September 2004 in das Frauengefängnis Liaoning zu einer achtjährigen Haftstrafe überführt.

Einmal befahlen die Wärter mehreren Gefangenen, sie mit Besen und Schrubbern zu verprügeln. Sie trampelten auf ihrer Brust herum und verletzten ihre Lunge. Sie konnte nicht atmen und wurde ins Krankenhaus eingewiesen.

Sechseinhalb Monate lang wurde Frau Jiang in eine kleine Zelle eingesperrt. Wegen Kälte und Hunger musste sie sich täglich übergeben. Schließlich bekam sie Magenkrebs.

Eine Zeit lang wurde sie tagelang auf dem „Totenbett“ gefoltert. 30 Tage dauerte die längste dieser Foltertorturen. Sie kämpfte vergeblich. Als sie freigelassen wurde, – das war am 27. Juni 2012, – konnte sie sich überhaupt nicht mehr bewegen.

Nur dreieinhalb Jahre später wurde sie nun wieder festgenommen, weil sie wegen all der Qualen, die sie während der Verfolgung erleiden musste, Gerechtigkeit fordert.

Hintergrund

Jiang Zemin begann im Alleingang die Verfolgung von Falun Gong im Jahr 1999. Trotz Widerspruch der übrigen Mitglieder des Ständigen Komitees des Politbüros nutzte er seine damalige Position als Chef der Kommunistischen Partei Chinas und zwang ihnen seinen Willen auf, um die Verfolgung zu beginnen.

Die Verfolgung hat in den vergangenen 16 Jahren zum Tod vieler Falun Gong- Praktizierender geführt. Unzählige wurden gefoltert und sogar wegen ihrer Organe getötet. Jiang Zemin und seine Gefolgschaft sind direkt für den Beginn, die Weiterführung und Aufrechterhaltung der Verfolgung verantwortlich.

Unter Jiangs persönlicher Anleitung gründete die Kommunistische Partei Chinas am 10. Juni 1999 ein illegales Sicherheitsorgan auf Parteibasis, das Büro 610 genannt wird. Es agiert außerhalb des chinesischen Gesetzes und führt die Verfolgungspolitik direkt durch. Mit dem Aufruf: „Zerstört ihren Ruf, ruiniert sie finanziell und vernichtet sie physisch!“ wies der damalige Präsident Chinas, Jiang Zemin, die Handlanger der Verfolgung an, vor keiner Grausamkeit zurückzuschrecken.

Das chinesische Gesetz erlaubt seinen Bürgern, Strafanzeigen zu erstatten. Viele Falun Gong-Praktizierende üben nun dieses ihnen zustehende Recht aus und zeigen das frühere Staatsoberhaupt an.

Frühere Berichte:

Dafa Practitioner Jiang Wei Requests a Fair Hearing After Suffering Two Years of Torture in Masanjia Forced Labor Camp, http://en.minghui.org/html/articles/2002/1/22/17998.html

Provinz Liaoning: Zwei weibliche Praktizierende aus Chaoyang wurden entführt und gefoltert (Fotos), http://de.minghui.org/html/articles/2004/5/22/13247.html

[1] Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines chinesischen Arbeiters beträgt monatlich umgerechnet etwa 300,- €