(Minghui.org) „Wärter des Arbeitslagers schleppten mich in einen Raum und sechs Häftlinge kamen hinzu. Sie haben mich geschlagen, getreten und trampelten auf mir herum. Ich wälzte mich in Schmerzen auf dem Boden. Die Wärter gingen herum und taten so, als ob sie nichts sehen würden. Eins meiner Ohren war deformiert und von dem Zeitpunkt an konnte ich kaum noch etwas hören.“
„Die Wärter verleiteten die Häftlinge mit Haftverkürzung dazu, uns zu foltern.“
Das oben erwähnte sind Ausschnitte aus der Strafanzeige, die Frau Geng Lijuan im August 2015 an die Oberste Volksstaatsanwaltschaft schickte. Frau Geng ist 61 Jahre und lebt in Nantong in der Provinz Jiangsu. Sie erstatte gegen Jiang Zemin, den ehemaligen kommunistischen Parteichef Chinas, Strafanzeige, weil er sie verfolgen ließ, nur weil sie sich weigerte, ihren Glauben an Falun Gong aufzugeben.
Im Jahr 2000 wurde Frau Geng zwei Jahre in einem Zwangsarbeitslager eingesperrt, weil sie ihre Stimme gegen die Verfolgung erhoben hatte. Weil sie sich weigerte, die Praktik aufzugeben, wurde ihre Haftzeit im Arbeitslager um 11 Monate verlängert. Als die verlängerte Haftzeit vorüber war, ließ die Polizei sie nicht frei, sondern brachte sie in eine Gehirnwäsche-Einrichtung.
Nach vier Monaten Folter und Gehirnwäschen in der Einrichtung wurde sie vom Büro 610 in Nantong zu zwei weiteren Jahren Arbeitslager verurteilt. Dort wurde sie noch mehr gefoltert. Das Büro 610 ist eine außerhalb des Gesetzes stehende Behörde, die speziell gegründet wurde, um Falun Gong zu verfolgen.
„Fünf Jahre lang wurde ich entweder im Arbeitslager oder der Gehirnwäsche-Einrichtung eingesperrt. Agenten des Büros 610 folgten strikt der Verfolgungspolitik von Jiang. Ich fühlte mich hilflos. Ich wollte in meiner spirituellen Praktik nur ein guter Mensch sein, doch die Regierung setzte alles daran, mich zu verfolgen. Was ist nur mit unserer Gesellschaft geschehen? Warum hatten sie vor guten Menschen Angst?“, schrieb Frau Geng.
Frau Geng erinnerte sich daran, wie glücklich sie im Mai 1997 war, als sie mit dem Praktizieren von Falun Gong begonnen hatte. „Ich hatte eine vollkommen neue Perspektive für das Leben bekommen“, sagte sie.
„Davor war das Leben ein einziger Kampf für mich. Mein Mann ließ sich von mir scheiden, als unser Sohn noch ganz klein war. Das bedrückte mich. Die Praktik gab mir den Mut, mich den Herausforderungen des Lebens zu stellen. Ich habe meinem Mann vergeben und übernahm auch die Verantwortung für seine Eltern und seine Schwester und kümmerte mich um sie. Sie war gelähmt und bettlägerig.“
Frau Geng sagte: „Als Jiang im Jahr 1999 mit der Verfolgung begann, ist mein Herz gebrochen. Ich konnte nicht verstehen, warum er solch eine gute Praktik verfolgen wollte.“
Ende 1999 ging sie nach Peking, um für Falun Gong zu appellieren. Nachdem sie zurückgekehrt war, durchsuchte die Polizei ihre Wohnung und veranlasste Personen, sie auf der Arbeit überwachten. „Ich wurde plötzlich zum Klassenfeind“, sagte sie.
Im Juli 2000 ging sie das zweite Mal nach Peking zum Appellieren und wurde auf dem Platz des Himmlischen Friedens festgenommen. Die Polizei schlug sie in der Polizeistation. Nachdem sie wieder zu Hause war, durchsuchte die Polizei ihre Wohnung zwei Mal innerhalb von drei Monaten und sperrte sie zwei Monate lang in einer Haftanstalt ein.
An einem Abend im Dezember 2000 brachen Polizisten in ihre Wohnung ein. Sie wurde zu einem geheimen Ort gebracht, wo sie nicht schlafen durfte und rund um die Uhr verhört wurde. Da sie sich weigerte, das Praktizieren aufzugeben, wurde sie zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt.
Im Januar 2001 wurde sie zum Judong Zwangsarbeitslager für Frauen gebracht. „Es ist ein höllischer Ort. Die Wärter befahlen den Häftlingen, alle Falun Gong-Praktizierende zu schlagen. Wir durften nicht sprechen und durften manchmal nicht schlafen“, schrieb Frau Geng in ihrer Anzeige.
„Die Wärter hatten einmal sechs Häftlingen befohlen, mich einen Monat lang mit Gewalt und mit unbekannten Drogen zu ernähren, wodurch ich äußerst schwach wurde. Trotzdem zwangen mich die Häftlinge jeden Tag, lange Zeit zu stehen und schlugen mich oft.“
Weil sie sich trotz Folter weigerte, ihren Glauben aufzugeben, verlängerten die Behörden des Arbeitslagers ihre Haftzeit um 11 Monate. Als im September 2003 ihre Haftzeit um war, brachten Funktionäre des lokalen Büros 610 sie zur Gehirnwäsche-Einrichtung Langshan.
Frau Geng beschrieb die Folter, die sie in der Gehirnwäsche-Einrichtung erleiden musste: „Die Wärter haben mich geschlagen, würgten mich und zerbrachen einen Stuhl auf mir. Um mich zu demütigen, gossen sie mir Wasser ins Gesicht. Ich musste vier Monate lang jeden Tag lange Zeiten aufrecht stehen und wurde intensiver Gehirnwäsche unterzogen.“
„Ganz gleich wie schwer sie mich schlugen oder demütigten, wusste ich in meinem Herzen ganz genau, dass die Praktik nicht falsch ist und es nicht falsch ist, wenn mein Lehrer mich auffordert, ein guter Mensch zu sein. Ich konnte nicht entgegen meinem Gewissen handeln“, sagte sie.
Frau Geng wurde im Februar 2004 zum Judong Zwangsarbeitslager für Frauen zurückgebracht, wo sie zwei weitere Jahre eingesperrt wurde. Die Verfolgung und Folter gegen sie eskalierten.
„Mir wurde der Schlaf entzogen und ich durfte nicht zur Toilette gehen. Manchmal setzten sie meine Augen starkem Licht aus, was gewaltige Schmerzen verursachte. Um mich zu demütigen, musste ich stundenlang nackt stehen. Manchmal zwangen sie mich auf einer hohen, schmalen Bank zu stehen, von der ich leicht hätte herunterfallen können“, sagte sie.
Jiang Zemin begann im Alleingang die Verfolgung von Falun Gong im Jahr 1999. Trotz Widerspruch der übrigen Mitglieder des Ständigen Komitees des Politbüros nutzte er seine damalige Position als Chef der Kommunistischen Partei Chinas und zwang ihnen seinen Willen auf, um die Verfolgung zu beginnen.
Die Verfolgung hat in den vergangenen 16 Jahren zum Tod vieler Falun Gong- Praktizierender geführt. Unzählige wurden gefoltert und sogar wegen ihrer Organe getötet. Jiang Zemin und seine Gefolgschaft sind direkt für den Beginn, die Weiterführung und Aufrechterhaltung der Verfolgung verantwortlich.
Unter Jiangs persönlicher Anleitung gründete die Kommunistische Partei Chinas am 10. Juni 1999 ein illegales Sicherheitsorgan auf Parteibasis, das Büro 610 genannt wird. Es agiert außerhalb des chinesischen Gesetzes und führt die Verfolgungspolitik direkt durch. Mit dem Aufruf: „Zerstört ihren Ruf, ruiniert sie finanziell und vernichtet sie physisch!“ wies der damalige Präsident Chinas, Jiang Zemin, die Handlanger der Verfolgung an, vor keiner Grausamkeit zurückzuschrecken.
Das chinesische Gesetz erlaubt seinen Bürgern, Strafanzeigen zu erstatten. Viele Falun Gong-Praktizierende üben nun dieses ihnen zustehende Recht aus und zeigen das frühere Staatsoberhaupt an.