(Minghui.org) Letzten Freitag rief mich ein Polizist an und sagte, ich solle zum Polizeiamt kommen, um mit seinem Vorgesetzten zu sprechen. Ich sagte ihm, ich sei beschäftigt, doch könne ich am Sonntag kommen. Nach diesem Telefonat sendete ich aufrichtige Gedanken aus. Am Sonntag, direkt nach meiner Ankunft im Polizeiamt, versuchten der Polizeichef und ein weiterer Beamter mich zu zwingen, die Strafanzeige gegen Jiang Zemin [1] zurückziehen. Sie fotografierten mich und nahmen mir eine Blutprobe ab. Der Polizeichef sagte mit ernster Stimme: „Sie werden hierbleiben!“
Ich überwand meine Angst und erklärte ihnen barmherzig die wahren Umstände. Ich erinnerte sie daran, das „lebenslange System der Verantwortlichkeit bei bedeutenden Verwaltungsentscheidungen“ zu beachten, das am 20. Oktober 2014 von der Regierung angeordnet worden war. Ich wies sie auch auf die neuen Bestimmungen des Justizsystems Chinas hin, dass nämlich alle eingehenden Strafanzeigen registriert und bearbeitet werden müssen. Ich umschrieb Artikel 41 der Verfassung Chinas: „Bürger haben das Recht staatliche Behörden oder Regierungsbeamte anzuzeigen, wenn diese ihre Macht missbrauchen.“ Ich sagte den Beamten, dass ihre Handlung mich zu nötigen, die Strafanzeige gegen Jiang Zemin zurückzuziehen, gegen das Gesetz sei und eine „Behinderung der Justiz“ darstelle.
Sie hörten aufmerksam zu und der Polizeichef sagte zu mir: „Sie können nun nach Hause gehen.” Ich erwiderte: „Ich möchte kurz mit Ihnen sprechen.“ Er führte mich in einen anderen Raum und sagte: „Es gibt keine Überwachungskamera hier, was wollen Sie sagen?“ Ich antwortete: „Bitte lassen Sie sich Möglichkeiten offen und machen Sie es nicht wie Jiang Zemin. Andernfalls kann Sie niemand in Zukunft verteidigen.“
Am nächsten Tag rief mich der Polizeichef zu einem Treffen. Wir trafen uns in der Wohnung meiner Tochter. Er zeigte mir einen Durchsuchungsbefehl und eine Inventarliste. „Wir haben beschlossen ihre Wohnung nicht zu durchsuchen. Ich habe die Liste abgeschlossen und angegeben, dass wir nichts gefunden haben. Ich habe auch den Aktenvermerk über Sie abgeändert und ihren Fall verharmlost. Bitte unterschreiben Sie ihn.“ Nachdem ich den Vermerk sorgfältig gelesen hatte, schrieb ich die folgende Erklärung: „Es ist mein Recht, Strafanzeige gegen Jiang Zemin zu erstatten.“ Er sagte höflich: „In Ordnung, ich werde das Dokument meinem Vorgesetzten geben. Ich werde Sie auf dem Laufenden halten.“
Als sich das Verhalten des Polizeichefs in diesen beiden Tagen verändert hatte, konnte ich auch bei den anderen Polizisten eine Veränderung spüren, wenn ich mit ihnen über Falun Dafa sprach. Sie suchen jetzt nach einer ausgewogenen Haltung: Während sie sich bemühen, die Anweisungen ihrer Vorgesetzten auszuführen, halten sie sich dennoch Möglichkeiten offen.
[1] Jiang Zemin, der ehemalige Vorsitzende der Kommunistischen Partei Chinas leitete im Jahr 1999 die Verfolgung von Falun Dafa ein.