Überwachung führt zu weiteren Verhaftungen und Gerichtsverfahren ohne Anwalt

(Minghui.org) Am 2. März 2015 wurden ein Mann und eine Frau aus Tianjin verhaftet, weil sie Falun Gong praktizierten. Die Behörden genehmigten am 8. April die Verhaftung und führten am 30. November 2015 einen Schauprozess durch. Die beiden wurden ohne Anwesenheit von Anwälten vor Gericht gestellt, und der Richter ignorierte die Bitte des Paares, das Gerichtsverfahren auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben, wenn Anwälte verfügbar wären. Als die Familie und Freunde kamen, um sich das Gerichtsverfahren anzuschauen, wurden sie außerhalb des Gerichtsgebäudes verhaftet.

Der Anwalt des Paares erstattete am 18. Dezember eine Strafanzeige gegen den Richter, weil er bestehende Rechtsverfahren verletzt hatte. Der Ehemann erstattete am 30. Dezember ebenso eine Strafanzeige, worin er den Richter und den Staatsanwalt anklagt, während des Gerichtsverfahrens bestehende Rechtsverfahren ignoriert zu haben.

Herr Zhou Xiangyang war früher Entwicklungsingenieur bei der Bahn von Tianjin gewesen. Er wurde neun Jahre lang für seinen Glauben eingesperrt. Frau Li Shanshan, seine Frau, kam zweimal ins Arbeitslager, weil sie 2.300 Unterschriften für die Freilassung ihres Mannes gesammelt hatte.

Als Amnesty International einen Pressebericht publizierte, in dem sein Fall und die Unterschriften hervorgehoben wurden, ließen die Behörden im April 2012 Herrn Zhou frei, aber seine Frau blieb bis zum 8. November 2012 weiterhin eingesperrt.

Zhou Xiangyang und seine Frau Li Shanshan

Heftige Attacken durch die Polizei seit 2013

Als Frau Li freigelassen wurde, waren über 100 Familienangehörige und Freunde zum Gefängnis gekommen, um ihre Freilassung zu feiern und um zu verhindern, dass die Polizei sie in ein anderes Gefängnis brachte. Sie alle wurden von den Gefängniswärtern gefilmt. Eine Woche später wurden einige von ihnen verhaftet.

Als Frau Li wieder nach Hause zurückkehrte, verfolgten und überwachten in der ersten Woche mindestens vier Polizeiwagen das Paar. Deshalb mussten sie sich ein neues Zuhause suchen. Daraufhin belästigte die Polizei wiederholt Frau Lis Eltern in der Stadt Tangshang. Sie schickten immer wieder Textnachrichten an Frau Li. Auf diese Weise versuchten sie, die Adresse ihres neuen Zuhauses und des Arbeitsplatzes herauszufinden.

Als die Polizei im September 2014 schließlich herausfand, wo Herr Zhou arbeitete, verlangten sie, dass sein Arbeitgeber nachforschte. Die Polizei überwachte das Auto des Paares und folgte ihnen nach Hause. Sie fanden den Vermieter des Paares, um deren Identität zu bestätigen. Das Paar sah sich gezwungen, erneut umzuziehen.

Polizei hackt sich in Frau Lis Computer und trennt bei ihrer Arbeit ihre Telefonverbindung

Ende Dezember behaupteten drei Polizisten in Zivil, dass sie vom lokalen Wasserversorger kämen und betraten Frai Lis Büro. Ihr Chef entdeckte, dass die Polizei eine Überwachungssoftware auf ihrem Computer und an ihrem Telefon installiert hatte. Außerdem hatten sie noch ihren E-Book Reader zerstört.

Seitdem hat sich die Internetpolizei wiederholt in Frau Lis Arbeitscomputer gehackt und manchmal setzte sie ihn außer Funktion. Ihre Telefonverbindung vom Büro wurde zeitweise unterbrochen, was die Arbeit erschwerte. Frau Li musste das Modem ersetzen und ein neues Telefon anschließen. Zwei Tage später griff die Internetpolizei ihren Computer an und setzte ihm einen Virus ein. Ihre neue Telefonverbindung setzte nun noch häufiger aus als zuvor.

Polizei installiert Überwachungszubehör, um das Auto des Paares zu überwachen

Als das Paar im Februar 2015 über die Autobahn fuhr, hörten sie ein merkwürdiges Geräusch von der Unterseite ihres Autos. Die Werkstatt entdeckte ein Überwachungsgerät, das am Fahrwerk angebracht war. Einige Tage später wurde das Paar zuhause festgenommen.

Verfolgung während Haft

Laut eines Briefes, den Frau Li im April 2015 in der Haftanstalt schrieb, wurde sie zu unbezahlter Arbeit gezwungen. Sie musste Plastikblumen für den Export herstellen. In der Haftanstalt kosteten Essen und Dinge des täglichen Bedarfs oftmals mehr als außerhalb der Haftanstalt. Die Insassen wurden Einzelhaft ausgesetzt und an den Boden verankert.

Frühere Berichte:

http://www.clearwisdom.net/html/articles/2011/6/26/126261.html