(Minghui.org) Als die jüngste von drei Schwestern und einem Bruder war ich ein verwöhntes Kind. Meine ganze Familie machte sich in meiner Kindheit Sorgen um mich, weil ich schwach und krank war.
Meine Schulnoten waren immer unter den Besten und die Lehrer lobten mich ständig. Ich glaubte, dass ich sehr fähig sei. Ich führte ein luxuriöses und privilegiertes Leben, daher entwickelte ich großen Neid und wurde ein ungeduldiger Mensch. Meine Eltern waren Regierungsbeamte. Ich hatte eine hohe Meinung über den sozialen Status meiner Familie und schaute auf andere herab.
Als ich anfing, Falun Dafa zu praktizieren, beseitigte ich allmählich viele schlechte Angewohnheiten. Ich richtete mich nach den Prinzipien Wahrhaftigkeit-Barmherzigkeit-Nachsicht, verbesserte meinen Charakter und wurde anderen gegenüber verständnisvoll und rücksichtsvoll. Beeindruckt von meinen positiven Veränderungen, fingen meine Mutter und meine Schwestern auch an, Falun Dafa zu praktizieren.
Mein Mann wuchs in einer armen Familie auf und seine Eltern kamen nicht miteinander zurecht. Da meine Familie gegen unsere Ehe war, fühlte sich mein Mann minderwertig.
Zu Beginn der Verfolgung von Falun Dafa im Juli 1999 reiste ich nach Peking, um für das Recht zu praktizieren einzutreten.
Bei meiner Rückkehr verlangte mein Arbeitgeber von mir, alle Dafa-Bücher abzugeben und schriftlich zu erklären, dass ich mich von Falun Dafa abwende. Sie belegten mich mit einem Bußgeld, reduzierten mein Gehalt und schikanierten mich zu Hause.
Auch mein Mann stand unter enormen psychischen Druck. Er schrie mich an, zerbrach Gegenstände und zerstörte unsere Einrichtung, wenn er es nicht mehr aushalten konnte. Er verlangte auch, dass ich meine Überzeugung aufgebe. Früher hatte er mich sehr geliebt, aber der psychische Druck trieb ihn in den Alkoholismus. Wenn er betrunken war, schlug er mich. Er wurde mir immer fremder und in mir wuchs der Groll gegen ihn. Wir stritten uns oft.
Der Meister sagte:
„Deshalb, wenn ihr, egal in welcher Umgebung und egal unter welchem Umstand auf Konflikte stoßt, sollt ihr alle Probleme mit einem gütigen Herzen, einem barmherzigen Herzen behandeln. Wenn du deine Feinde nicht lieben kannst, kannst du nicht zur Vollendung kommen. (Beifall) Warum kannst du einem normalen Menschen denn nicht verzeihen, wenn er dich geärgert hat?! Warum streitest und kämpfst du denn im Gegenteil noch mit ihm wie ein gewöhnlicher Mensch?“ (Li Hongzhi, Die Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Australien, 02.-03.05.1999)
Durch das Fa-Lernen verstand ich, dass ein Dafa-Praktizierender barmherzig sein musste. Ich konnte klarer erkennen, dass mein Mann Angst hatte, unser Baby könnte seine Mutter verlieren, wenn ich verhaftet werden würde. Mein Mann hatte Angst, seine Familie zu verlieren.
Wegen seiner Angst und dem psychischen Druck der Behörden wurde er mental instabil. Er war in Wahrheit ein Opfer der Verfolgung.
Ich bin eine Praktizierende und kann Schwierigkeiten trotz großen Drucks überwinden. Aber mein Mann hatte als alltäglicher Mensch keine Hoffnung in Sicht und hielt sich an Angst und Sorgen fest. Er musste in seinem Herzen große Schmerzen erleiden. Als ich darüber nachdachte, aus welchen Gründen mein Mann dermaßen litt, verstand ich seine Hilflosigkeit und Angst.
Der Meister sagte:
„Wenn wir auf solche Probleme stoßen, sollen wir nicht streiten und kämpfen wie die anderen. Er handelt so und du auch, bist du dann nicht doch ein alltäglicher Mensch? Nicht nur, dass du nicht kämpfen und streiten sollst wie er, sondern du sollst ihn im Herzen auch nicht hassen, du sollst ihn wirklich nicht hassen. Hast du dich nicht geärgert, wenn du ihn hasst? Dann ist es dir nicht gelungen, nachsichtig zu sein. Wir sprechen von Zhen, Shan, Ren, von deiner Barmherzigkeit ist dann noch weniger zu sehen.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, 2012, Seite 234)
Falun Dafa half mir, den Groll gegenüber meinem Mann loszulassen und der damit verbundene Stress löste sich auf.
Mein Mann führte ein kleines Taxiunternehmen und hatte einen Fahrer als Aushilfe angestellt. Der Fahrer überfuhr später einen alten Mann und er musste für einen Monat ins Krankenhaus. Wir mussten ihn entschädigen.
Nach dem Unfall wollte mein Mann den Fahrer ersetzen, doch ich wollte dem jungen Mann eine zweite Chance geben. Es war für den Fahrer nicht einfach, genug Geld für den Unterhalt seiner Familie zu verdienen, daher überzeugte ich meinen Mann, ihn zu behalten.
Ein paar Tage später erhielt mein Mann spät nachts einen Anruf, dass der Fahrer und zwei Fahrgäste in einen Graben gefahren seien. Ich eilte ins Krankenhaus, zum Glück war niemand ernsthaft verletzt.
Das war eine schwierige Zeit, weil ich mich um unser Kind kümmern, arbeiten und meinen Mann trösten musste.
Ich bestrafte den Fahrer nicht, sondern sagte ihm, dass er sich keine Sorgen machen solle. Ich sprach mit ihm über Falun Dafa und bat ihn, aus der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) und ihren Unterorganisationen auszutreten. Die beiden Fahrgäste verlangten nur eine angemessene Entschädigung und freundeten sich sogar mit meinem Mann an.
In den über zehn Jahren meiner Ehe erlebte ich viele Schwierigkeiten. Doch wäre es viel schwieriger gewesen, wenn ich nicht Falun Dafa praktiziert hätte. Ich hätte mich vielleicht von meinem Mann scheiden lassen.
Wenn ich keine entschlossene Dafa-Praktizierende wäre, könnte ich nicht so nachsichtig sein und Schwierigkeiten nicht so gelassen begegnen.