(Minghui.org) Eine 76-jährige Frau aus dem Bezirk Liquan in der Provinz Shaanxi ist gestorben, nachdem sie fünf Monate im Koma gelegen hat.
Chen Shuxian wurde am 24. April 2011 rechtswidrig verhaftet, weil sie sich nicht zwingen ließ, das Praktizieren von Falun Gong aufzugeben. Falun Gong ist ein spiritueller Weg, der vom kommunistischen Regime in China verfolgt wird.
Durch die Schläge der Polizisten während eines Verhörs erlitt sie einen Wirbelsäulenbruch und verlor danach mehrmals das Bewusstsein. Zum Zeitpunkt ihrer Entlassung war sie gelähmt und konnte sich nicht mehr selbst versorgen.
In den darauffolgenden Jahren kämpfte sie um ihr Leben, bis sie letzten September schließlich ins Koma fiel. Sie starb am 1. Februar 2016.
Frau Chen litt früher an Migräne, hohem Blutdruck und verschiedenen anderen Leiden, die jedoch alle verschwanden – und zwar nur eine Woche, nachdem sie im April 1997 begonnen hatte, Falun Gong zu praktizieren.
Auch nach Beginn der Verfolgung im Juli 1999 scheute sie sich zu keinem Zeitpunkt, ihren Mitmenschen zu berichten, dass Falun Gong ihr eine zweite Chance für ein gesundes Leben geschenkt habe. Niemals schwankte sie in ihrer Überzeugung.
Zwischen 2000 und 2011 wurde Frau Chen insgesamt 5-mal verhaftet, weil sie Falun Gong nicht aufgab. In den Jahren 2001 und 2008 verurteilte man sie jeweils zu Zwangsarbeit.
Das erste Mal wurde Frau Chen verhaftet, als sie im Juni 2000 nach Peking fuhr, um dort für Gerechtigkeit für Falun Gong zu appellieren. Man brachte sie deshalb in ihre Heimatstadt und sperrte sie in das Gefängnis Xianyang, obwohl sie niemals vor Gericht stand oder offiziell verurteilt worden war. Während der Haft musste sie häufig lange Zeit in einer Position verharren (stehend, sitzend oder kniend). Zu alldem bekam sie nur wenig zu essen.
Im Januar 2001 wurde Frau Chen erneut verhaftet und nach 15 Tagen im Untersuchungsgefängnis ins Frauenarbeitslager Fangxincun gebracht. Man zwang sie, 16 Stunden am Tag ohne Bezahlung zu arbeiten. Weil sie die Toilette nicht benutzen durfte, musste sie sich mehrmals in ihre Hosen erleichtern. Während der Haft im Arbeitslager schikanierte die örtliche Polizei häufig ihre Kinder zu Hause oder an ihrer Arbeitsstelle.
Im Juli 2002 erschien eine Gruppe von Beamten vor Chens Haus. Als sie sich weigerte mitzugehen, ergriffen die Polizisten sie und zerrten sie eine schmutzige Straße entlang. Die nächsten drei Tage wurde sie unter Folter verhört und bekam nichts zu essen und zu trinken. Bald schon verlor sie die Orientierung und mehrmals auch das Bewusstsein. Als ihr Sohn sie besuchte, konnte er sie kaum wiedererkennen.
Die vierte Verhaftung erfolgte am 30. Juni 2008. Danach verurteilte man Frau Chen nach 16 Tagen Folter in einer Drogenrehabilitationsklinik zu einem Jahr Zwangsarbeit. Ursprünglich hatte das Frauenarbeitslager Shaanxi ihre Aufnahme wegen ihres Gesundheitszustandes verweigert, doch der Polizeichef Chen Hua nutzte seine Beziehungen, damit sie doch aufgenommen wurde.
Frau Chen musste dort über 14 Stunden am Tag arbeiten. Die Wärter beschimpften und verprügelten sie häufig. Auch zwang man sie, unbekannte Tabletten einzunehmen oder sie bekam eine Spritze mit unbekannten Drogen injiziert. Infolgedessen schoss ihr Blutdruck in die Höhe. Erst als die Familie 20.000 Yuan (ca. 2.800 €) [1] bezahlt hatte, gewährte ihr das Arbeitslager Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung.
Chens letzte Verhaftung fand im April 2011 statt. Damals wurde sie so schlimm gefoltert, dass sie sich danach nie mehr von ihren Verletzungen erholte. Im September 2015 fiel sie ins Koma und starb fünf Monate später.
[1] Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- €