(Minghui.org) Nachdem sie mit ihm über die Meditationspraktik gesprochen hatte, sagte ein junger Mann meiner Mutter freiheraus:„Ich danke Ihnen gnädige Frau. Nun weiß ich, dass Falun Dafa gut ist. Doch wenn ich nach diesen Prinzipien Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht leben würde, könnte ich in der heutigen Gesellschaft überhaupt nichts erreichen.“
Als sie mir dies erzählte, erinnerte ich mich daran, dass ich vor 20 Jahren genauso gedacht hatte. Damals war ich Anfang 20 und war gerade mit der Fachhochschule fertig. Voller Ehrgeiz konzentrierte ich mich auf meine Karriere und arbeitete hart, um meine Ziele zu erreichen. Obwohl sich Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht sinnvoll anhörten, war ich davon überzeugt, dass Ehrlichkeit und Güte einen in dieser Gesellschaft nur behindern würde, in der die meisten Menschen bereit sind, für ihr Weiterkommen alles zu tun – ehrlich oder auch nicht.
Nachdem ich jahrelang die Korruption und Unmoral hingenommen hatte, die in der heutigen Gesellschaft grassieren, erkannte ich, dass ein klares Ziel und ein reines Gewissen weitaus wichtiger ist als irgendetwas Materielles, das ich vielleicht erreichen könnte. Diese Klarheit kam erst, nachdem ich begonnen hatte, mich in Dafa zu kultivieren.
Als mir im Jahr 1996 zum ersten Mal Falun Dafa vorgestellt wurde, war ich Anfang 20. Meine Mutter hatte gerade vor einigen Monaten mit dem Praktizieren angefangen. Sie war endlich gesund geworden und wurde eine viel rücksichtsvollere Person.
Über die Veränderungen erstaunt, die ich an ihr bemerkte, wurde ich neugierig. Ich begann das Buch Zhuan Falun (Li Honzhi), das Hauptwerk von Dafa zu lesen. Obwohl ich von den Prinzipien des Dafa angezogen wurde, beschloss ich, es sei nichts für mich.
Die Moral der chinesischen Gesellschaft ist so schnell verkommen, dass die Menschen alles tun würden, nur um schnell Geld zu machen. Bestechung und andere betrügen waren normal und werden als die Art und Weise betrachtet, mit der man vorankommt.
Da ich wusste, dass ein Vorankommen mit Konkurrenzfähigkeit und Herausforderungen gekoppelt ist, dachte ich, dass ich mit Ehrlichkeit und Güte nur aufgehalten würde.
Es gibt ein chinesisches Sprichwort, das lautet: „Ein sanftmütiges Pferd wird geritten; ein freundlicher Mensch wird den Kürzeren ziehen.“
So habe ich damals wirklich gedacht.
Während den darauffolgenden mehr als acht Jahren gewann ich etwas Lebenserfahrung. Ich war Zeuge von vielen Tricks, die Menschen benutzten, um die Oberhand über andere zu gewinnen. Ich war verwirrt und gekränkt. Ich dachte darüber nach, wie wunderbar es wäre, wenn jeder sich bemühen würde, ein guter Mensch zu sein und sich nach den Prinzipien des Dafa verhalten würde.
Immer wenn ich auf Probleme stieß, las ich die Bücher von Dafa und fand immer eine Führung in den Worten des Lehrers:
“Wenn du dieses Fa schon bekommen hast, dann kultiviere dich weiter, es wird dich bei der Arbeit nicht stören, wenn du wirklich sehr beschäftigt bist, versuche es einmal und schaue, was passiert. Wenn das nicht stimmt, was ich gesagt habe, dann brauchst du es auch nicht zu machen, denn du wirst absolut nichts verlieren. Wenn du dir bewusst bist, dass es gut ist, dann kultiviere dich weiter, das wahre Antlitz des Buddha Fa wird sich dir dann Schritt für Schritt eröffnen.“(Li Hongzhi, Fa- Erklärung während der Fa-Konferenz in Houston, 12. Oktober 1996)
Eines Tages traf es mich: Dies ist so eine wunderbare Praktik. Warum habe ich es nicht schon längst versucht? Im Jahr 2004 fing ich endlich an Dafa zu praktizieren.
In den mehr als zehn vergangenen Jahren strebte ich danach, den Maßstäben von Dafa gerecht zu werden und ein ehrlicher, gütiger und geduldiger Mensch zu sein. Dadurch erreichte ich in meiner Karriere mehr als zuvor und erlebte in meinem Leben Friede und Klarheit.
Der Lehrer sagte:
“Bei uns Praktizierenden werden die Konflikte plötzlich auftauchen. Was tun? Wenn du im Alltag immer ein barmherziges Herz und einen harmonischen Herzenszustand bewahrst, wirst du gut mit den Problemen umgehen können, denn es gibt eine Pufferzone. Du bist immer barmherzig und gut zu allen, ganz gleich, was du tust, du denkst immer an andere. Jedes Mal, wenn du auf Probleme stößt, denkst du zuerst, ob es andere ertragen können oder nicht und ob es anderen schadet, dann wird es keine Probleme mehr geben. Deshalb sollst du dich beim Praktizieren mit hohem Maßstab, noch höherem Maßstab messen.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 4: Die Xinxing erhöhen)
Im Umgang mit anderen habe ich die andere Person niemals den Kürzeren ziehen lassen und normalerweise nahm ich meine eigenen Verluste leicht. Manchmal war es schwierig, zuzuschauen, wie andere das nahmen, was eigentlich hätte meins sein sollen. Immerhin musste auch ich meine Familie versorgen. Doch mit der Führung von Dafa konnte ich letztendlich immer alles loslassen.
Als der Besitzer unserer Firma das Geschäft verkaufte, sollte ich laut Abführungsvertrag für das Eigenkapital als Anteilseigner zwei Prozent des Verkaufspreises bekommen. Als die Firma den Besitzer wechselte, erwähnte der frühere Besitzer dies niemals und danach war er mir aus dem Weg gegangen.
Als ein anderer Anteilseigner den ehemaligen Besitzer anrief und ihn unter Druck setzte, bekam er alles ausgezahlt. Der ehemalige Besitzer sagte mir, dass er in finanziellen Schwierigkeiten sei und mich so bald er könne auszahlen würde. Seitdem sind drei Jahre vergangen und ich habe immer noch nichts erhalten.
Als mich der andere Anteilseigner fragte, ob er mir helfen solle, das Geld zu bekommen, dankte ich ihm und lehnte sein Angebot ab. Ich kannte die finanzielle Situation des früheren Besitzers nicht und wollte im Zweifelsfall zu seinen Gunsten entscheiden, anstatt ihn unter Druck zu setzen.
Unter der Führung des neuen Besitzers zog die Firma eine Gruppe neuer Investoren an, einschließlich mir. Anfangs konnten die neuen Anteilseigner nicht zusammenarbeiten. Nur das persönliche Interesse vor Augen, hatten die meisten kein Interesse an den anderen Anteilseignern. Ihre Verhalten verschärfte die Konflikte und schuf schwerwiegende Meinungsverschiedenheiten.
Als Praktizierender verhielt ich mich nach den Maßstäben von Dafa. Wenn Konflikte ausbrachen, blieb ich ruhig, um das Problem nicht noch weiter zu verschärfen und noch mehr Missverständnisse zu schaffen.
Ich war den anderen gegenüber freundlich, ganz gleich welche Umstände auftraten und stritt nie, um mir Vorteile zu verschaffen. Ich versuchte, durch meine Arbeit und mein Verhalten die Dinge in eine positive Richtung zu lenken. Schließlich bemerkte der neue Besitzer, was ich tat. Er vertraute mir und gab mir mehr Verantwortung.
Es wurde mir plötzlich klar, dass Güte und seinem eigenen Gewissen zu folgen langfristig die beste Handlungsweise ist. Ohne inneren Frieden und Klarheit im Leben können Erfolg und Geld einem nur Sorge und Schwierigkeiten bereiten.
Als ich einfach den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht folgte, ersparte ich mir viele Sorgen und Kopfschmerzen. Es befreite mich in einer Art und Weise, die ich nie für möglich gehalten hätte. Das ist so ein großartiges Gefühl.