(Minghui.org) Vor eineinhalb Jahren wurde ein Ehepaar verhaftet, weil es sich weigerte, Falun Gong aufzugeben. Die spirituelle Praktik wird von der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) verfolgt. Das Paar stammte ursprünglich aus der Provinz Heilongjiang und war in die Provinz Jilin gezogen.
Frau Fan Liping starb einen Tag nach ihrer Verhaftung in Polizeigewahrsam. Die Polizei stellte weder einen Autopsiebericht noch andere Beweise zur Verfügung, die ihre Behauptung unterstützen würden, dass „sie zu fliehen versucht hat und sich dabei zu Tode gestürzt hat.“
Ihr Mann, Herr Zhang Ge, steht seit 2014 unter Hausarrest. Er hat bisher noch keinen offiziellen Bericht über den Tod seiner Frau am 16. Oktober 2014 erhalten.
Herr Zhang Ge stellte die Todesursache in Frage und verlangte Schadensersatz für den verdachterregenden Tod.
Der Polizeichef antwortete darauf: „Falun Gong wurde von der Regierung als konterrevolutionär eingestuft und deshalb werden wir Ihnen auf keinen Fall Schadensersatz zahlen.“
Herr Zhang hat im August 2015 Strafanzeige gegen Jiang Zemin erstattet. Der ehemalige Vorsitzende der KPCh hatte die Verfolgung von Falun Gong begonnen, die zum Tod seiner Frau und seinem noch andauernden Hausarrest führte.
Das Folgende ist Herrn Zhangs persönlicher Bericht über die Leiden, die er und seine Frau seit Beginn der Verfolgung 1999 durchmachen mussten.
Früher war ich süchtig nach Rauchen und Glücksspiel. Ich gab beides im Mai 1996 auf, als ich begann, Falun Gong zu praktizieren. Meine Frau praktizierte ebenfalls. Dadurch wurde sie ein sehr viel rücksichtsvollerer Mensch.
Nach Beginn der Verfolgung reisten meine Frau und ich Ende 2000 nach Peking. Wir wollten für Falun Gong appellieren und von der Regierung das Ende der Verfolgung verlangen. Doch wir wurden verhaftet und unrechtmäßig eingesperrt.
Die örtliche Polizeistation verlangte von unseren Eltern 2.000 Yuan (ca. 300 €) [1] als „Kaution“, damit wir nicht nach Peking zurückkehrten.
Unser Arbeitsplatz war beim zivilen Luftfahrtbüro der Stadt Harbin in der Provinz Heilongjiang. Dort wollte man uns Ende 2001 in eine Gehirnwäsche-Einrichtung bringen lassen. Wir hatten keine andere Wahl als unsere Wohnung und all unser Hab und Gut aufzugeben, um einer weiteren Verfolgung zu entgehen. Später wurden wir beide aus unserer Arbeit entlassen.
Nachdem wir unser Einkommen verloren hatten, zogen wir nach Changchun in der Provinz Jilin. Dort verdiente ich als Taxifahrer den Lebensunterhalt.
Im Sommer 2014 kehrten wir nach Harbin zurück, um unsere Ausweise erneuern zu lassen. Ohne sie konnten wir keine Vollzeit-Arbeit finden. Das örtliche Polizeiamt verweigerte uns die Ausweise, weil wir Falun Gong-Praktizierende waren.
Am 15. Oktober 2014 erhielt ich einen Anruf des für Taxis zuständigen Polizeiamtes der Stadt Changchun. Man sagte mir, ein Fahrgast hätte etwas in meinem Auto vergessen. Ich solle hinkommen, um es zu bestätigen.
Sobald ich das Polizeiamt für Taxis betreten hatte, legten mir drei Zivilpolizisten Handschellen an. Sie nahmen mir Schlüssel und Handy ab, stießen mich in ein weißes Auto und fuhren mich zu meiner Wohnung.
Dort warteten bereits sechs weitere Beamte. Sie sperrten mit meinem Schlüssel die Wohnung auf, verhafteten meine Frau und beschlagnahmten viele unserer persönlichen Besitztümer.
Nachdem sie uns zur örtlichen Polizeistation des Bezirks Changxi gebracht hatten, verhörten sie uns bis nach Mitternacht. Meine Frau brachten sie zuerst weg. Mich sperrten sie in der Haftanstalt Weizi ein.
Gegen 19:00 Uhr am 16. Oktober 2014 fesselten zwei Wärter meine Hände mit Handschellen hinter meinem Rücken und stießen mich in einen Verhörraum. Sie fragten, woher ich das Geld hätte, um Falun Gong-Materialien zu drucken und drohten, meiner Tochter ein Leid anzutun, falls ich nicht antwortete.
Während des Verhörs sagte mir ein Wärter, dass meine Frau bei dem Versuch gestorben war, aus einem Polizeifahrzeug zu entkommen. Ich verlangte, ihren Leichnam zu sehen. Das wurde mir verwehrt. Ich durfte auch meine Familie nicht sehen.
Man brachte mich in die Haftanstalt Nr. 2 der Stadt Changchun.
Im Dezember 2014 wurde ich erneut vom Leiter der Staatssicherheit Changchun und drei weiteren Polizisten verhört. Sie drängten mich dazu, schnell der Einäscherung des Leichnams meiner Frau zuzustimmen. Ich weigerte mich, da ich sie nicht einäschern lassen konnte ohne zu erfahren, wie sie gestorben war.
Am 8. Mai 2015 brachte man mich in die Justizvollzugsanstalt Changchun (eine Gehirnwäsche-Einrichtung). Einen Monat später wurde ich freigelassen. Zur Zeit stehe ich unter Hausarrest. Die Ermittlungseinheit der Polizei hat keinerlei Beweise zur Verfügung gestellt, wie meine Frau gestorben war.
Ich wurde viele Male eingesperrt und verlor meine Frau und meine Freiheit, nur weil ich mich weigere, Falun Gong aufzugeben.
Der Haupttäter der Verfolgung, Jiang Zemin, soll für all die Inhaftierungen, grausame Folter und Todesfälle von Falun Gong-Praktizierenden vor Gericht gestellt werden.
Jiang Zemin begann im Alleingang die Verfolgung von Falun Gong im Jahr 1999. Trotz Widerspruch der übrigen Mitglieder des Ständigen Komitees des Politbüros nutzte er seine damalige Position als Chef der Kommunistischen Partei Chinas und zwang ihnen seinen Willen auf, um die Verfolgung zu beginnen.
Die Verfolgung hat in den vergangenen 16 Jahren zum Tod vieler Falun Gong-Praktizierender geführt. Unzählige wurden gefoltert und sogar wegen ihrer Organe getötet. Jiang Zemin und seine Gefolgschaft sind direkt für den Beginn, die Weiterführung und Aufrechterhaltung der Verfolgung verantwortlich.
Unter Jiangs persönlicher Anleitung gründete die Kommunistische Partei Chinas am 10. Juni 1999 ein illegales Sicherheitsorgan auf Parteibasis, das Büro 610 genannt wird. Es agiert außerhalb des chinesischen Gesetzes und führt die Verfolgungspolitik direkt durch. Mit dem Aufruf: „Zerstört ihren Ruf, ruiniert sie finanziell und vernichtet sie physisch!“ wies der damalige Präsident Chinas, Jiang Zemin, die Handlanger der Verfolgung an, vor keiner Grausamkeit zurückzuschrecken.
Das chinesische Gesetz erlaubt seinen Bürgern, Strafanzeigen zu erstatten. Viele Falun Gong-Praktizierende üben nun dieses ihnen zustehende Recht aus und zeigen das frühere Staatsoberhaupt an.
Unklare Todesursache. Frau Fan Liping stirbt einen Tag nach ihrer Festnahmehttp://de.minghui.org/html/articles/2015/2/26/113733.html
[1] Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- €