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Zwangsarbeit: Fernsehjournalist hat Strafanzeige gegen Jiang Zemin erstattet

23. April 2016

(Minghui.org) Der 55-jährige Guo Fuqi war bei einem Fernsehsender in der Stadt Jilin tätig.

Bevor er Falun Gong praktizierte, befand sich Herr Guo in einem schlechten Gesundheitszustand. Er war auf Medikamente angewiesen. Sein Gesundheitszustand verbesserte sich erst wieder, als er 1993 mit dem Praktizieren von Falun Gong begann.

Während der Verfolgung war Herr Guo in drei verschiedenen Zwangsarbeitslagern inhaftiert und wurde dort gefoltert: im Arbeitslager der Stadt Jilin, in Tonghua und in Chaoyanggou in Changchun. 

Am 15. Juli 2015 erstattete er deswegen Strafanzeige gegen Jiang Zemin beim Obersten Volksgericht und der Obersten Volksstaatsanwaltschaft. Jiang hatte 1999 als damaliger chinesischer Staatschef die Verfolgung von Falun Gong befohlen und durchgesetzt.

Herr Guo forderte das höchste Staatsanwaltsbüro in China auf, den Ex-Staatschef wegen seiner Rolle bei der gewaltsamen Verfolgungskampagne gegen Falun Gong anzuklagen.

Es folgen Auszüge aus der Strafanzeige.

Gesundheit wiedererlangt

Ich arbeitete als Fernsehjournalist bei einem örtlichen Fernsehsender und musste dort verschiedene Rollen übernehmen. Das schlug sich auf meine Gesundheit nieder und ich war auf alle Arten von Medikamenten angewiesen, um weiterarbeiten zu können.

Im Jahr 1993 fing ich an, Falun Gong zu praktizieren. Danach verschwanden alle meine Krankheiten. Ich wurde gesund und war voller Energie. Meine Kollegen waren erstaunt darüber, wie ich schwierige Aufgaben mit Leichtigkeit meistern konnte.

Einmal musste ich eine Reportage darüber machen, wie Holz über eine Drahtseilbahn aus einem Gebirge transportiert wird. Um einen gut recherchierten Bericht abzugeben, begab ich mich vor Ort in die Berge und musste eine 15 Kilogramm schwere Ausrüstung tragen. Das beunruhigte mich nicht, weil ich viel Energie hatte und diese Aufgabe leicht ausführen konnte. Sogar die Holzarbeiter staunten darüber.

Als ich wieder zuhause war, schrieb ich den Bericht, editierte das Filmmaterial und überarbeitete den Ton. Der Beitrag war nun sendebereit. Ich brauchte nicht einmal drei Stunden Schlaf, bevor ich zur Arbeit ging.

Es gibt viele solcher Beispiele dafür, wie sehr ich vom Praktizieren von Falun Gong profitierte.

Leben völlig auf den Kopf gestellt

Jiang begann 1999 mit der Verfolgung von Falun Gong. Zu seinen Methoden gehörte auch, die Kultivierungspraktik schlecht zu machen und Lügen zu verbreiten.

Diese Verfolgung veränderte mein Leben. Ich wurde danach von der Arbeit suspendiert und meine persönliche Freiheit wurde eingeschränkt. Meine Wohnung wurde durchsucht und ich wurde rechtswidrig festgenommen, verhört und in Zwangsarbeitslagern interniert.

Meine Familie wurde ständig schikaniert. Auch die Arbeit meiner Frau und die Schulausbildung meines Kindes waren betroffen. Meine Familie wurde auseinandergerissen. Bis heute habe ich nur ein geringes Einkommen aus einer niederen Tätigkeit.

In Peking verhaftet

Im Herbst 2000 fuhr ich nach Peking, um mich dort für das Recht auf das Praktizieren von Falun Gong einzusetzen. Ich wurde festgenommen und zu einem Ort gebracht, wo bereits ungefähr 1.000 Praktizierende festgehalten wurden.

In der Abenddämmerung wurden wir mit Bussen zu verschiedenen Orten gebracht. Man sperrte mich zusammen mit Drogenschmugglern und Mördern in einem großen Untersuchungsgefängnis ein. In jener Nacht war es ziemlich kalt und ich bekam kein Bettzeug. Aus Protest gegen die unrechtmäßige Behandlung trat ich in einen zehntägigen Hungerstreik.

Ich wurde zum Pekinger Verbindungsbüro der Stadt Jilin gebracht. Dort sperrte man mich eine Woche lang ein, bevor sie mich zurück nach Jilin brachten. Einen Monat lang war ich dann in einem Untersuchungsgefängnis eingesperrt und kam anschließend direkt in das Zwangsarbeitslager der Stadt Jilin.

Gefoltert im Zwangsarbeitslager Jilin

Weil ich die Falun Gong-Übungen praktizierte, wurde ich auf dem sogenannten „Totenbett“ gefoltert. Ich trat in einen Hungerstreik und wurde mit einer hochkonzentrierten Salzlösung und Mehlbrei zwangsernährt. Sie schlugen und stießen auf mich ein, verprügelten mich mit Stöcken, die mit Eisenspitzen versehen waren, und schockten mich mit Elektrostäben.

Folternachstellung: Folterung auf dem „Totenbett“

Tagsüber zwang man uns dazu, auf einem großen Holzbrett zu sitzen und die Gefängnisregeln aufzusagen. Ungefähr 70 Personen wurden in einer großen Zelle festgehalten. Wir mussten uns einen Becher teilen und bekamen jeden Tag nur einen Eimer Wasser. Die tägliche Mahlzeit bestand aus verdorbenen Stärkemehlbrötchen und einer schmutzigen dünnen Suppe, in der ein paar Stücke von alten Rüben und Kartoffeln schwammen.

Wir schliefen auf Brettern, die noch feucht waren, weil sie von frisch gefällten Bäumen stammten. Viele von uns bekamen Krätze und unser Bettzeug und unsere Kleidung waren von Läusen befallen.

Im Winter wurden wir gezwungen, in dünner Kleidung auf dem Sportgelände zu laufen.

Zwangsarbeitslager Tonghua

Während wir unser Frühstück aßen, rief ein Wärter eine Namensliste aus. Diese Leute, darunter auch ich, bekamen sofort Handschellen angelegt und wurden zu Bussen gebracht.

Als wir an einem anderen Ort ankamen, fand zunächst eine Leibesvisitation statt. Aus dem Raum nebenan hörte ich den typischen Klang von Elektrostäben und atmete auch deren typischen Geruch ein. Außerdem waren schmerzvolle Schreie zu hören.

Dann kam Sun an, ein Abteilungsleiter mittleren Alters. Er krempelte seine Ärmel hoch und sagte. „Wir haben zwei Arten von Behandlung für euch. Wenn ihr mit uns kooperiert, könnt ihr ein paar Nudeln bekommen und schlafen gehen. Ansonsten wartet etwas anderes auf euch.“

Während er sprach, sagte ein Polizist leise zu uns: „Gebt nur nicht uns die Schuld. Wir müssen den Befehlen des Alten [damit war Jiang Zemin gemeint] folgen. Wenn ihr Groll hegt, müsst ihr das ihm zuschreiben.“

Im Zwangsarbeitslager Tonghua mussten wir Zwangsarbeit verrichten, uns Videos ansehen, in denen Falun Gong angegriffen wurde, und außerdem sogenannte „Gedankenberichte“ schreiben.

Am 25. Juli 2001 wurde ich entlassen. Zu dem Zeitpunkt hatte ich meine Arbeit verloren und war gezwungen, Gelegenheitsarbeiten anzunehmen, um mich über Wasser zu halten. Gleichzeitig wurde ich von Polizisten überwacht und musste über meine Aufenthaltsorte Bescheid geben.

Zwangsarbeitslager Chaoyanggou

Kurz vor April 2000 hatte ich einen Medienjob in Jilin beendet. Sobald ich nach Hause zurückkehrte, kamen ungefähr fünf Polizisten in Zivil an und durchsuchten meine Wohnung. Sie fanden ein paar Bücher über Falun Gong. Um „Beweise“ zu schaffen, rissen sie die Bücher auseinander und legten die einzelnen Seiten nebeneinander hin. Dann filmten sie sie und nahmen mich wegen des „Besitzes einer großen Menge an Falun Gong-Material“ fest.

Zunächst wurde ich zwei Wochen lang in das Untersuchungsgefängnis Forstbüro Baishishan gesperrt. Dann brachte man mich in das Zwangsarbeitslager Weizigou. Nach einiger Zeit überführten sie mich in das Zwangsarbeitslager Chaoyanggou in Changchun.

Die Praktizierenden dort mussten entweder den ganzen Tag lang auf „kleinen Hockern“ sitzen und die Gefängnisregeln aufsagen oder sie mussten Zwangsarbeit verrichten. Dazu gehörte Erde für Erdarbeiten zu schleppen, Straßen auszubessern, Ziegelsteine wegzubringen, Nägel aus Brettern von Gebäuden zu ziehen, Maiskolben zu ernten usw.

Nach einiger Zeit verschlechterte sich meine Gesundheit. Als ich entlassen wurde, waren meine Beine so dünne wie Stöcke. Ich konnte nicht einmal mehr richtig gehen. Bei mir wurde eine schwere Hepatitis B diagnostiziert.

Dank Falun Gong erlangte ich nach einiger Zeit meine Gesundheit wieder.

Hintergrund

Jiang Zemin begann im Alleingang die Verfolgung von Falun Gong im Jahr 1999. Trotz Widerspruch der übrigen Mitglieder des Ständigen Komitees des Politbüros nutzte er seine damalige Position als Chef der Kommunistischen Partei Chinas und zwang ihnen seinen Willen auf, um die Verfolgung zu beginnen.

Die Verfolgung hat in den vergangenen 16 Jahren zum Tod vieler Falun Gong- Praktizierender geführt. Unzählige wurden gefoltert und sogar wegen ihrer Organe getötet. Jiang Zemin und seine Gefolgschaft sind direkt für den Beginn, die Weiterführung und Aufrechterhaltung der Verfolgung verantwortlich.

Unter Jiangs persönlicher Anleitung gründete die Kommunistische Partei Chinas am 10. Juni 1999 ein illegales Sicherheitsorgan auf Parteibasis, das Büro 610 genannt wird. Es agiert außerhalb des chinesischen Gesetzes und führt die Verfolgungspolitik direkt durch. Mit dem Aufruf: „Zerstört ihren Ruf, ruiniert sie finanziell und vernichtet sie physisch!“ wies der damalige Präsident Chinas, Jiang Zemin, die Handlanger der Verfolgung an, vor keiner Grausamkeit zurückzuschrecken.

Das chinesische Gesetz erlaubt seinen Bürgern, Strafanzeigen zu erstatten. Viele Falun Gong-Praktizierende üben nun dieses ihnen zustehende Recht aus und zeigen das frühere Staatsoberhaupt an.