(Minghui.org) Drei Praktizierende, die kürzlich aus einem Untersuchungsgefängnis in Peking entlassen worden sind, sprechen über die Folter, die sie dort erlitten haben.
Nachdem man die drei Frauen Zhang Lixin, Tian Changying und Zhao Xiuxiu am 21. Januar 2016 verhaftet hatte, brachte man sie einen Monat später in das Untersuchungsgefängnis des Bezirks Tongzhou in Peking und hielt sie dort fest. Im Gefängnis verprügelte man die Frauen regelmäßig und verwehrte ihnen die Benutzung der Toiletten. Die Wärter zwangen die Frauen, trotz der eisigen Wintertemperaturen und den kalten Zellen, eiskalte Duschen zu nehmen und nasse Unterwäsche zu tragen.
Zhao Xiuxiu litt zwei Wochen lang unter Fieber und konstantem Husten. Bei Tian Changying diagnostizierte man einen extrem hohen Blutzucker, doch die Wärter unternahmen nichts dagegen und machten mit der Folter und dem Nahrungsentzug weiter.
Zhang berichtete, die Wärter hätten kriminellen Gefangenen befohlen, sie zu foltern: Während des Namensappels hätten die Wärter sie an den Haaren festgehalten und sie gezwungen, sich hinzuhocken. Ein Wärter befahl den Häftlingen, alle Fenster zu öffnen. Zu diesem Zeitpunkt herrschten draußen Temperaturen von – 18°C. Die Häftlinge schütteten dann kaltes Wasser auf Zhang, schlugen sie und traten auf sie ein.
Als Zhang sich weigerte, sich während des Appels hinzuhocken, wurde sie von den kriminellen Gefangenen dazu gezwungen. Einmal zwang eine Wärterin sie, sich hinzuhocken. Die Wärterin schlug ihr ins Gesicht und trat ihr auf den nackten Fuß. Als andere Insassen versuchten, die Wärterin davon abzuhalten, sie weiter zu misshandeln, schlug die Wärterin auch auf die anderen ein.
Ein anderes Mal schlug eine Wärterin Zhao ins Gesicht und quetschte ihren Arm so brutal, dass ihr Arm mehr als 20 Tage mit Prellungen übersät war.
Als Tian sich weigerte, während des Appels zu hocken, fixierte eine Wärterin sie mit Handschellen und Fixiergurten, die üblicherweise bei äußerst brutalen Häftlingen verwendet werden. Die Fixiergurte wurden durch die Handschellen durchgefädelt, sodass Tian ihre Arme überhaupt nicht mehr bewegen konnte.
Tian wurde zwei Wochen lang mit den Gurten fixiert. Erst nach Mitternacht ließ man sie schlafen.
Während des eiskalten Winters zwang man alle Praktizierenden im Untersuchungsgefängnis, sich mit eiskaltem Wasser zu duschen. Beim Duschvorgang verteilten die anderen kriminellen Häftlinge so große Mengen Shampoo auf die Haare und den Schambereich der Frauen, dass es den Frauen unmöglich war, das Shampoo in der vorgegebene Duschzeit abzuwaschen. Nach dem Duschen mussten die Praktizierenden nasse Unterwäsche und nasse Socken tragen.
Eine weitere Methode, die oft im Gefängnis verwendet wird, ist die Beschränkung der Toilettenbenutzung. Viele Praktizierende müssen sich in ihre Kleidung erleichtern. Ein Praktizierender durfte seinen Darm über zwei Wochen nicht entleeren, was zu schweren körperlichen Problemen führte.
Manchmal enthielten die Häftlinge den Praktizierenden das Toilettenpapier vor. Wenn sich die Praktizierenden dann erleichterten, schütteten die Häftlinge kaltes Wasser über sie. Dann zwangen sie sie dazu, die Hosen wieder anzuziehen, bevor sie das kalte Wasser abtrocknen konnten. Wenn ein Praktizierender die Toilette mehrmals am Tag benutzen musste, führte das oft dazu, dass er den ganzen Tag mit nasser Unterwäsche verbringen musste.
„Es war schrecklich, den ganzen Winter die nasse Unterwäsche tragen zu müssen“, erklärte Zhao. „Ich hatte oft Rückenschmerzen und konnte mich wegen der kalten Duschen kaum aufrichten.“
Einmal litt Zhao unter starken Rückenschmerzen und verlangte Toilettenpaper, um nicht wieder mit dem kalten Wasser gefoltert zu werden. Daraufhin schnappte sich eine Insassin Zhaos Bankkarte und brach sie in zwei Hälften. „Wie kannst du es wagen, etwas von mir zu verlangen?“, fragte die Insassin sie. „Das ist dein persönliches Problem.“
Zhao berichtete, dass die Wärter und kriminelle Häftlinge sie gezwungen hätten, die Toiletten sieben Mal am Tag zu reinigen, weil sie sich weigerte, Falun Gong aufzugeben. Sie zwangen Zhao zuerst, die Außenseite der Toilette zu reinigen und dann die Innenseite. Wenn Zhao mit der Innenseite anfing, musste sie Strafe zahlen oder den Insassen Makeup oder Snacks kaufen.
„Die Insassen zwangen mich oft, meine Hosen bis zu den Knien und meine Ärmel bis zu den Ellbogen hochzukrempeln. Dann öffneten sie das Fenster und ließen die kalte Luft hinein. Draußen waren es -18°C kalt, ich fror bis auf die Knochen. Wenn ich die Toiletten säuberte, musste ich oft lange Zeit im kalten Wasser stehen. Meine Haut war so durchnässt, dass sie zu eitern begann“, berichtete Zhao.
Zusätzlich zur körperlichen Folter, entzogen die Wärter den Praktizierenden das Recht, Dinge des täglichen Bedarfs zu kaufen und stellten Regeln auf, um Geld von ihnen zu erpressen.
Wenn zum Beispiel ein Praktizierender Haare auf der Seife hinterließ oder die Toilette ohne Aufsicht benutzte, musste er Strafe zahlen, durfte nicht schlafen oder musste die Toiletten reinigen.
Die Wärter legten auch Handtücher in den Durchgang zu den Toiletten und in den Durchgang zu den Zellen. Wenn ein Praktizierender einen Fuß auf eins dieser Tücher setzte, musste er 200 Yuan zahlen. Wenn er beide Füße auf ein Handtuch setzte, betrug die Strafe 400 Yuan.