(Minghui.org) Im Oktober 1997 begann ich, Falun Dafa zu praktizieren. In den letzten 20 Jahren musste ich weder eine Tablette nehmen noch einen Arzt aufsuchen. Falun Dafa hat nicht nur meine Gesundheit verbessert sondern auch meine Geisteshaltung und mein moralisches Verhalten.
Natürlich gab es auf meinem Weg Höhen und Tiefen. Ich möchte euch gerne über zwei besondere Vorfälle auf meinem Weg berichten. Sie haben wirklich meine Xinxing geprüft und mich gezwungen, mir einige tief verwurzelte Eigensinne einmal genauer anzuschauen.
Ein Konflikt war besonders auffällig. Einige unserer örtlichen Praktizierenden glaubten, dass ich mich vom Fa entfernt hätte. Dies traf mich wie ein Blitz und lehrte mich die Bedeutung qualvoller Bauchschmerzen.
Einige Praktizierende verbreiteten Gerüchte über mich, andere waren sauer auf mich; manche beleidigten mich; wieder andere versuchten, mich dazu zu zwingen, dass ich bekundete, kein Praktizierender zu sein. Einige nannten mich „bösartig“ und „einen Agenten des Büros 610“; manche sagten, dass ich früher andere Praktizierende „umerzogen“ hätte. Sie wollten mich zwingen, mit Dafa zu brechen.
Es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich ein solches Gefühl hatte. Ich konnte nicht glauben, was mir geschah, und konnte es kaum ertragen. Zu Beginn war ich wütend und beschwerte mich oft, aber ich hielt es aus. Ich erinnerte mich daran, dass ich ein Praktizierender war, und dachte an die Worte des Meisters:
„Du wirst dazu gebracht, das Herz, das du unter den alltäglichen Menschen nicht loslassen kannst, loszulassen. Alle Eigensinne, solange du sie hast, werden in verschiedenen Umgebungen weggeschliffen. Man lässt dich auf die Nase fallen, damit du daraus Tao erkennst, so kultivierst du dich da hindurch.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 238)
Ich wusste, dass dies eine Prüfung war, die ich bestehen musste.
Ich beruhigte mich und lernte das Fa. Einige Mitpraktizierende erinnerten mich daran, im Inneren zu suchen. Wir tauschten auch unsere Kultivierungserfahrungen aus der Perspektive des Fa aus.
Natürlich war es kein einfacher Prozess, als ich versuchte, meine Eigensinne zu erkennen.
Der Meister sagte:
„Aber normalerweise, wenn der Konflikt kommt und das Herz eines Menschen nicht gereizt ist, zählt es nicht und hat auch keine Wirkung, er kann sich dann nicht erhöhen.“ (ebd., S. 226)
Es gab Momente, da erinnerte ich mich plötzlich an Situationen, in denen andere Praktizierende mich kritisiert hatten. Aber ich erinnerte mich auch an die Worte des Meisters:
„Natürlich kümmert sich der Buddha nicht darum, diese Schwierigkeit hat er doch gerade arrangiert und der Zweck ist, deine Xinxing erhöhen zu lassen, erst in Konflikten kannst du dich erhöhen.“ (ebd., S. 243)
„Ein böser Mensch ist böse aufgrund des Neides.Aus Egoismus und Ärger beklagt er sich über sogenannte Ungerechtigkeiten.Ein gütiger Mensch ist immer barmherzig.Ohne Beschwerde und Hass hält er die Leiden für Freude.“(Li Hongzhi, Ebenen der Gesinnung, 25.09.1995, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)
Ich lernte das Fa mehr und konnte einen Eigensinn nach dem anderen identifizieren. Meine auffälligsten Eigensinne waren das Streben nach Bequemlichkeit, die Abhängigkeit von anderen, Konkurrenzdenken, verächtlich auf anderen schauen und Egoismus. Ich handelte auch unklug in meinem Verhalten dem anderen Geschlecht gegenüber und konnte keine Kritik ertragen.
Während ich mich selbst Stück für Stück berichtigte, entfernte der Meister die schlechte Substanz von mir. Ich fühlte, dass ein unsichtbares Netz zerrissen wurde, das mich gefesselt hatte. Plötzlich wurde mein Herz leicht und hell. Ich war so dankbar für die großartige Barmherzigkeit und endlose Güte des Lehrers!
Ich suchte auch im Inneren, um den tieferen Grund für meine Prüfung zu erkennen. Ich dachte an meinen Lebensweg zurück. Seit ich mit der Kultivierung begonnen hatte, versuchte ich Ruhm, persönliche Vorteile, Lust und Ärger loszulassen. Warum griff mich das Böse so an? Was habe ich noch nicht erkannt?
Zuletzt erkannte ich es: Ich traf auf diese Prüfung, weil ich egoistisch war.
Als Kind war ich schon arrogant gewesen. Als ich aufwuchs, wurde meine Arroganz immer größer. Ich nahm sie als selbstverständlich an und dachte, dass ich hübsch, stark und talentiert sei. Ich nahm mich selbst sehr wichtig, lehnte Kritik ab und sehnte mich nach Komfort. Selbst die Kultivierung sah ich so an, als sei sie hauptsächlich dazu da, frei von Krankheiten und Unheil zu sein und um mein ständiges Glück zu sichern.
Ich beschützte mein Ego, das ich mir nach der Geburt angeeignet hatte. Ich ließ es von niemandem berühren. Schlimmer noch, wenn andere neidisch auf mich waren, sah ich noch mehr von oben auf sie herab und verachtete sie.
Mein starkes „Ego“ hinderte mich daran, mich fleißig im Dafa zu kultivieren. Ich hatte meinen Weg nach Hause verloren.
Jeder Streit und jeder Wettbewerb, den ich gewinnen wollte, verstärkte nur mein „Ego“. Ich hielt das falsche Ichfür mein wahres. Eigentlich war jenes „Ich“ nur eine Illusion, die von meinem starken Egoismus erschaffen worden war. Es bestand aus Anschauungen und Karma, die nach der Geburt entstanden waren. Es war nicht barmherzig.
Der Lehrer brachte uns bei, unsere wahre Natur und Barmherzigkeit zu bewahren. Ich aber beschwerte mich, wenn Konflikte aufkamen. Von meinem falschen Ich angetrieben, konnte ich mich nicht in andere Menschen hineinversetzen und erachtete mich selbst als wichtiger.
Wenn andere verletzt waren, war ich teilnahmslos. Wenn ich jetzt zurückdenke, erkenne ich, dass ich sehr viel Karma angesammelt haben muss. Und wer musste denn dieses Karma zurückzahlen, wenn nicht ich? Da die Prüfung von mir selbst erschaffen worden war, war es höchste Zeit, dieses falsche Ich zu beseitigen.
Nachdem ich diesen fundamentalen Grund erkannte, sandte ich sofort aufrichtige Gedanken aus und bat den Meister um Hilfe: Geben Sie mir bitte die Kraft, mein wahres Selbst zu stärken und alle Schichten des falschen Ich und meine schlechten Gedanken zu entfernen.
Ich fühlte, dass die Substanz, die meinen Schmerz verursachte, langsam schwächer wurde.
Ich wurde wachsamer, als meine wahre Natur an die Oberfläche kam. Es war nicht so, dass die anderen bösartig waren. Ich war es, der nicht gutherzig war. Ich selbst war es, der nicht gut war. Wenn ich immer versuchte, mein falsches Ich zu schützen, verletzte ich andere. Dieses Mal konnte ich es erkennen und auflösen.
Menschliche Eigensinne zu entfernen, ist ein schmerzhafter Prozess. Es ist ein Vorgang, der beim Menschlichen beginnt und beim Göttlichen endet. Es ist eine Erhöhung der Ebene und eine Transzendenz des Selbst.
Rückblickend sind es alles meine Fehler. Ich möchte mich bei allen, die ich verletzt habe, aufrichtig entschuldigen: Es tut mir wirklich leid.
Der Lehrer sagte:
„Die Menschen halten Bequemlichkeit für gut, aber ein Kultivierender hält die Unbequemlichkeit für eine gute Sache, denn dadurch kann er sich erhöhen. Ist es nicht ein rechtschaffener Grundsatz aus umgekehrten Grundsätzen? “ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung in San Francisco 2005, 05.11.2005)
Nach dieser Prüfung habe ich ein besseres Verständnis von dem obigen Zitat. Ich beschwerte mich nicht mehr über die Praktizierenden, die mich unglücklich sein ließen, – stattdessen dankte ich ihnen.
Ohne diese große Prüfung hätte das falsche „Ego“ meine wahre Natur weiter gehindert und mich davon abgehalten, aus den menschlichen Fehlern herauszukommen.
Ich habe einen Punkt erkannt: Ich sollte zu allen Zeiten tolerant sein, bedingungslos im Inneren suchen, mich selbst kultivieren und die Verschiedenheit der anderen akzeptieren.
Eine weitere Prüfung, die wirklich meine Xinxing herausforderte, war, als an meinem Arbeitsplatz Wohnungen an die Arbeiter verteilt wurden. [In den 1990ern war es üblich, dass staatseigene Betriebe den Arbeitern Wohnungen zuteilten.]
Es war nicht einfach, mich meinem Eigensinn zu stellen und persönliche Vorteile aufzugeben. Aber während des gesamten Prozesses sah ich es als eine Möglichkeit an, meine Xinxing in der Kultivierung zu erhöhen. In Gedanken hielt ich an einem Prinzip fest: Ich bin ein Dafa-Praktizierender, also werde ich zuerst an die anderen denken. Ich gab viele Dinge immer wieder auf.
Zuerst versprachen sie mir, dass sie mir eine neue Wohnung zuteilen wollten. Ich ließ das los, denn es gab nur eine begrenzte Anzahl von Wohnungen.
Danach schlugen meine Vorgesetzten vor, mir eine alte Wohnung auf der vierten Etage zuzuteilen. Ich nahm sie an und unterschrieb den Vertrag. Es war eine schöne Wohnung, sie musste nicht renoviert werden. Als ich jedoch einziehen sollte, bestand ein anderer Arbeiter darauf, dass er die Wohnung bekommen sollte. Ich trat zurück und willigte ein, eine andere Wohnung in der sechsten Etage zu nehmen.
Die sechste Etage war die höchste in diesem Gebäude. Sie musste renoviert werden. Einige Kollegen beschwerten sich für mich, aber ich machte mir darum keine Sorgen.
Ich machte ein neues Fenster auf der einen Seite, weil alle Wohnungen auf den anderen Etagen Fenster auf dieser Seite hatten. Kaum war ich fertig, da befahlen mir meine Vorgesetzten, es rückgängig zu machen. Ich sagte nichts und tat, wie mir geheißen wurde.
Es war schmerzhaft, während dieses Vorganges die menschlichen Eigensinne loszulassen. Ich erkannte meine Eigensinne: Egoismus, Hass, Streben nach persönlichen Vorteilen, Konkurrenzdenken und viele andere. Ich wollte keinen mehr übersehen.
Als die Renovierungsarbeiten auf der sechsten Etage schon mehr als zur Hälfte erledigt waren, sagten meine Vorgesetzten, dass ich aufhören sollte und teilten mir eine Wohnung auf der fünften Etage zu. Diese hatte eine großartige Aussicht. Meine Kollegen freuten sich alle für mich.
Der Meister sagte:
„Du bist ein Kultivierender, du musst eine mächtige Tugend haben. Woher bekommst du die mächtige Tugend? Kommt sie nicht daher, dass du dich unter diesen schwierigen Umständen selbst loslassen kannst und als Dafa-Jünger, der kein Ego hat, dem Fa gegenüber verantwortlich sein kannst? Ist das an sich nicht schon die mächtige Tugend? Außerdem hast du das unter den schwierigen Umständen geschafft.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Sitzung der Lernenden aus der asiatisch-pazifischen Region, 12.04.2004)
Ich sprach auch mit den Leuten an meinem Arbeitsplatz über Falun Dafa. Meine Vorgesetzten hatten mein Verhalten miterlebt und stimmten alle zu: „Falun Dafa ist gut!“
Bitte zögert nicht, mich zu korrigieren, wenn etwas von dem oben Beschriebenen unangebracht ist.