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Zwangsarbeit und Folter im 1. Gefängnis der Provinz Liaoning

31. Juli 2016

(Minghui.org) Das 1. Gefängnis der Provinz Liaoning hat 19 Abteilungen, die jeweils zwei Unterabteilungen besitzen. Insassen dieses Gefängnisses werden genötigt, Zwangsarbeit zu verrichten und das für sehr viele Stunden. Die als „ungehorsam“ eingestuften Häftlinge, werden in die Abteilung Nr. 19 verlegt, die sehr streng bewacht wird. Wer dort einsitzt, ist Schlägen, Elektroschocks, der ‚Tiger-Bank Methode‘, sehr langem Sitzen auf kleinen Stühlen, Einzelhaft und weiterem ausgesetzt. Falun Gong-Praktizierende landen oft in dieser Abteilung.

1. Zwangsarbeit

Insassen des 1. Gefängnisses in Liaoning werden gezwungen von 6 Uhr bis 18.30 Uhr zu arbeiten. Ihr Mittagessen wird in der Werkstatt selbst ausgegeben, und sie haben für ihr Mittagessen nur 10 Minuten Zeit. Sie stellen Kleidung und Schuhe her, die meistens in andere Länder exportiert werden.

Die Gefängnisvorschriften besagen Folgendes: „Außer in Ausnahmefällen sind die persönlichen Freiheiten der Insassen die gleichen wie die der normalen Bürger.“ Die Arbeitsvorschriften besagen, dass Insassen täglich 8 Stunden arbeiten dürfen, jedoch nur eine Überstunde pro Tag erlaubt ist. Das Maximum ist also 44 Stunden die Woche, mit mindestens 2 freien Tagen.

Insassen dieses Gefängnisses arbeiten jedoch über 80 Stunden die Woche und haben nur alle 14 Tage mal einen Tag frei. Für manche Inhaftierten ist das beinahe unerträglich. Einmal sprang ein junger Insasse namens Hou aus dem Fenster des 2. Stockes, eben weil er es nicht mehr ertragen konnte. Zum Glück blieb er unverletzt. Die Gefängniswärter weigerten sich, die Verantwortung für diesen Unfall zu übernehmen und zwangen Hou sogar noch, sich selbst vor den Gefängnisinsassen zu kritisieren.

2015 führte die staatliche Rechtsabteilung eine Inspektion durch; doch Wärter versuchten zu vertuschen, dass Insassen Zwangsarbeiten verrichten müssen. Die Wärter hatten die Insassen bedroht, sodass jegliche Form von Misshandlung abgestritten wurde.

2. Folter

Folternachstellung: Elektroschocks

Gao Mingxing, ein Falun Gong-Praktizierender aus Anshan wurde zu zehn Jahren Haft verurteilt, weil er Videos drehte, die Informationen über Falun Gong enthielten und über die Verfolgung berichteten. Er wurde so lange gefoltert bis er seine Beine nicht mehr bewegen konnte. Er weigerte sich weiterhin seinen Glauben an Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Toleranz (Prinzipien von Falun Dafa) aufzugeben und wurde oft in die Abteilung Nr. 19 zur Isolationshaft verlegt.

Guo Chuanjiang, auch ein Falun Gong-Praktizierender aus Anshan, war ab April oder Mai 2013 vier Monate ebenfalls Insasse der Abteilung Nr. 19. Er wurde wie Gao Mingxing in Isolationshaft gesperrt und man versuchte, ihn zur Aufgabe seines Glaubens zu zwingen. Dazu nutzte der Gefängniswärter Jin Xu folgende Methoden: Foltern mit Elektrostäben, Verbrennungen der Nase mithilfe einer Feuerzeuges, Festschnallen auf der Tigerbank, Anstacheln anderer Gefängnisinsassen, ihn mit Plastikstöcken zu prügeln.

Einmal wollte Jin Xu Guos Blutdruck messen. Danach ging er dazu über, Guos Augen mit elektrischen Stäben zu schocken und sagte dabei drohend: „Was, wenn du davon blind wirst!?“, und schockte weiter Guos Lippen und Wangen, bis die Haut verbrannte. Während dieser Tortur schwollen Guos Beine stark an.

Jin Xu fuhr sogar einmal mit Wärtern nach Anshan, wo sie Gaos Mutter aufsuchten und in ihrer Wohnung eine „Kritik-Versammlung“ [1] abhielten. Dadurch geriet sie derartig in Angst und Schrecken, dass sie sich einige Tage lang nicht traute, nach Hause zurückzukehren.

Als Li Wenzhong, ein Falun Gong-Praktizierender, in das 1. Gefängnis eingesperrt wurde, wurde er während einer Drill-Übung von drei Wärtern verprügelt. Sie waren unzufrieden mit seiner Leistung. Li verlor durch diese Attacke zwei Zähne. Der Verlust von Zähnen gilt laut Gefängnisverordnung als Körperverletzung, hätte also gemeldet werden müssen. Das Untersuchungskomitee des Gefängnisses ermittelte jedoch in diesem Fall nicht weiter.

Am 9. Mai 2013 machte der Häftling Dong Xuewen bei Wärter Li von der Station 1 Meldung über Li Wenzhong. Der wurde daraufhin kontrolliert, und man fand bei ihm einen Artikel über Falun Dafa. Der Wärter schlug ihm deshalb mit einem Schuh so hart ins Gesicht, dass sein Mund zu bluten begann und sich ein Vorderzahn lockerte. Er drohte ihm auch, ihn totzuprügeln, würde er deshalb bei höheren Behörden Beschwerde einreichen. Li wurde anschließend in die Abteilung Nr. 19 verlegt, wo er in Gefahr war, noch schlimmer gefoltert zu werden.

Im Oktober 2014 wurde der Insasse Yu Yongjun von Wärter Yan Xuefeng angestiftet, Li Wenzhong und Guo Chuanjiang zu schlagen. Der Grund war, dass Li und Guo einander geholfen hatten, bestimmtes Material zu besorgen.

Im Jahre 2014 wurden Li und Guo in das Büro der Wärter Shi Lei und Ye Changqing bestellt. Sie zwangen die beiden Praktizierenden sich bei weit geöffnetem Fenster nackt untersuchen zu lassen. Li musste anschließend die Gefängnisverordnung laut vortragen, und später schickten sie ihn zur Gehirnwäsche.

Der Praktizierende Xu Bin aus Dalian wurde von Gefängniswärter Han Cheng brutal verprügelt. Xu trat in einen Hungerstreik um gegen seine Misshandlung zu protestieren; daraufhin wurde er sofort in die Abteilung 19 verlegt, wo man ihn zwangsernährte.

Weil Geng Jingwang aus Chifeng einmal seine tägliche Quote nicht erfüllen konnte, schockte Wärter Han Cheng ihn mit Elektrostäben. Anschließend wurde auch er in die Abteilung Nr. 19 verlegt, wo er für eine sehr lange Zeit auf einer ganz kleinen Bank sitzen musste.

Auch Zhang Pingping aus Dalian wurde oft von dem Gefängniswärter Yan Bin verprügelt, weil er außerstande war, seine täglichen Arbeitsquoten zu erfüllen. Er wurde ebenfalls in die Abteilung Nr. 19 gebracht. Er war erst Anfang 30, doch sein Haar wurde bereits weiß.

Das Essen in chinesischen Gefängnissen ist meist viel zu knapp. Das wissen auch die Familien der Insassen, so schicken sie ihnen Geld, was dann auf separate Konten der Insassen eingezahlt wird. Wenn sie sich also etwas kaufen möchten, richten sie ihre Anfragen an bestimmte Häftlinge, die für den Einkauf von Artikeln zuständig sind. Jedoch ist es oft so, dass Gefängniswärter und diese Häftlinge zusammenarbeiten und sich das Geld in ihre eigenen Taschen stecken.

Die Familie von Li Wenzhong hat zwischen September und Dezember 2014 mehr als 6.000 Yuan (ca. 818,-€) auf sein Konto überwiesen. Als Li dann sein Konto prüfen ließ, wurde ihm gesagt, es sei nichts drauf.

Li berichtete diesen Vorfall Beamten der Gefängnisaufsicht, unter anderem Liu Yi, Dong, Han Cheng, Li Song und He Shangyuan (letzterer ist Direktor des 1. Gefängnisses von Liaoning). Doch weigerten sich alle, diesen Vorfall zu untersuchen. Tatsache ist, dass He Shangyuan mit dem Häftling Wang zusammenarbeitete, der für das Entgegennehmen der Aufträge verantwortlich war. Gemeinsam haben diese beiden mehr als 100.000 Yuan (ca. 13.543 €) von den Konten der Insassen gestohlen. Die meisten, die bestohlen wurden, trauten sich nicht, gegen das ihnen angetane Unrecht zu protestieren. Sie hatten einfach zu große Angst vor den Gefängniswärtern.


[1] Derartige Versammlungen, auf denen ein Opfer öffentlich kritisiert wurde, sind aus der Zeit der Kulturrevolution (1966 -1976) bekannt.