(Minghui.org) Ich wuchs in der Inneren Mongolei auf. Als ich 16 Jahre alt war, zog ich von zu Hause fort, um einen Job anzunehmen. Dann begann ich, Falun Dafa zu praktizieren und bekam es mit meinem tief verwurzelten Groll zu tun.
Mein Vater starb, als ich 16 Jahre alt war und meine Mutter heiratete einen sieben Jahre jüngeren behinderten Mann. Mutters Familie und ihre Verwandten waren gegen die Heirat. In Anbetracht der Situation meines Vaters, war sie jahrelang die Ernährerin unserer Familie gewesen und hatte ein hartes Leben gehabt.
Mein Stiefvater war Lehrer an der Schule in unserem Ort, sein Monatsgehalt betrug nur ein paar Dutzend Yuan. Er war faul und extrem egoistisch, so kamen wir auf keinen grünen Zweig.
Als mein Halbbruder geboren wurde, war mein Stiefvater im Winterurlaub. Er hat meiner Mutter niemals eine Mahlzeit zubereitet und wartete immer nur auf uns, dass wir ihn bedienten.
Auf meinem Arm hatte ich mehrere große Eiterbeulen, die sehr schmerzten. Trotzdem musste ich die Schweine füttern, Brennholz hacken und Mahlzeiten kochen. Ich ärgerte mich über meinen Stiefvater und fand ihn sehr grausam. Nachts weinte ich oft.
Später zog ich in eine andere Stadt, um dort zu arbeiten, und heiratete auch dort. Ich lud meine Mutter, meinen Stiefvater und meinen Halbbruder ein, in meine Nähe zu ziehen.
Im heutigen China ist die Moral auf einen Tiefpunkt gesunken. Mein Stiefvater folgte diesem Trend ebenfalls und wurde ein Schürzenjäger. Schließlich zog er aus und lebte mit einer anderen Frau zusammen. Das war sehr hart für meine Mutter, sodass sie viel weinte. Das schürte meinen Hass auf ihn noch weiter.
Meine Schwestern waren sehr wütend. Meine Mutter stand kurz vor dem Zusammenbruch und rief mich unzählige Male am Tag an. Als ihre Tochter konnte ich das nicht ignorieren. Irgendwie mussten wir das Problem lösen.
Ich bin eine Falun Dafa-Schülerin und sollte auf das hören, was der Meister sagte:
„In der derzeitigen Menschenwelt gibt es sehr viele schlechte Phänomene, schlechte Menschen, schlechte Taten, die den Menschen widerfahren. Manche Menschen haben nicht nur eine völlig anormale innere Haltung, sondern auch eine sehr starke Dämon-Natur. Was ist in Hinsicht auf diese Situation zu tun? Ich sage euch: nicht eingreifen. Warum nicht eingreifen? Die Großartigkeit der Dafa-Jünger ist mit der Fa-Berichtigung des Universums verbunden. Eure größte Mission ist es, das Fa zu bewahren und zu beschützen. Wenn einer das Dafa nicht sabotiert, sollst du dich nicht darum kümmern. Wenn einer das Dafa sabotiert, sollst du ihm die Wahrheit erklären, dem Bösen Einhalt gebieten, das Böse beseitigen und die Menschen erretten.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Florida in den USA, 06.01.2002)
Es stimmte, dass das Verhalten meines Stiefvaters verwerflich war. Aber wenn ich ihn so behandeln würde, wie meine Schwestern es taten, so wäre ich keine wahre Falun Dafa-Praktizierende.
Warum benahm mein Stiefvater sich so? Es war deshalb, weil er von den Fa-Prinzipien abgewichen war. Ich hatte das Fa erhalten und sollte ihm helfen, den Unterschied zwischen Gut und Böse, Recht und Unrecht zu verstehen.
Als er uns mit seiner Geliebten aus der Inneren Mongolei besuchte, wohnte er bei meinem Halbbruder. Ich verhielt mich respektvoll ihm gegenüber. Ich brachte ihm ein paar leichte Kleidungsstücke, weil er in Winterbekleidung gekommen war, obwohl es heiß war. Er war überrascht und wusste nicht, was er sagen sollte.
Ich bat den Meister um Kraft und hielt mich selbst an, barmherzig zu sein, und meinen Groll und meine persönliche Abneigung gegen meinen Stiefvater loszulassen. Ich versuchte, seine freundliche Seite zu animieren. Er tat mir leid und so war ich barmherzig und empfand keinen Hass.
Um ihn verstehen zu lassen, wie wir uns fühlten, wies ich ihn auf seine Fehler hin und sagte, dass ein Mensch nicht diejenigen verletzen sollte, die ihn lieben. Sogar seine Kollegen und Nachbarn lehnten ihn wegen seines schlechten Verhaltens ab. Ich sagte ihm: „Was man sät, erntet man“, und dass sein schlechtes Verhalten in Zukunft zu Problemen führen werde.
Der Meister sagte:
„Früher habe ich euch erklärt, was die Barmherzigkeit ist. Manche sagen, dass es schon die Barmherzigkeit ist, wenn du einen Menschen anguckst und anlächelst, wenn du nett zu ihm bist. Das ist nur ein freundlicher Zustand, den ein Mensch zeigt. Die wahre Barmherzigkeit wird während des Kultivierungsprozesses der Kultivierenden und der Kultivierung der Barmherzigkeit herauskultiviert. Angesichts aller Wesen kannst du den fertig kultivierten, göttlichen Teil nicht voll und ganz zum Vorschein bringen, weil du noch eine menschliche Seite hast, die noch nicht fertig kultiviert ist. Wenn es nötig ist, musst du genauso vernünftig und nüchtern handeln wie ein Kultivierender und dich von deinem Pflichtbewusstsein und aufrichtigen Gedanken steuern lassen. Erst dann kann sich deine wahre Barmherzigkeit entfalten. Darin liegt eben der Unterschied zwischen einem Kultivierenden und einer Gottheit.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz in Washington DC 2009, 18.07.2009)
Innerlich sagte ich zu mir: „Meister, ich weiß, was ich tun soll.“ Ich habe meinen Stiefvater und seine Geliebte in ein Restaurant eingeladen und versprochen, freundlich und barmherzig zu sein, als er mir sagte, dass die Frau wegen der Begegnung mit mir verunsichert sei.
„Vater”, sagte ich, „ich verspreche, dass ich nichts tun werde, was ihr schadet. Ich bin eine Falun Dafa-Praktizierende, und Kultivierende glauben an vorherbestimmte Beziehungen. Wenn wir eine gute vorherbestimmte Beziehung haben, werden wir unsere Verbindung pflegen und unsere Versprechen erfüllen. Wenn wir eine schlechte vorherbestimmte Beziehung haben, dann sollten wir das mit Falun Dafa lösen. Ich hoffe wirklich, dass ihr beide eine bessere Zukunft haben werdet.“
Wir trafen uns in einem Restaurant. Ich erkannte, dass ich sie angegriffen hätte, wenn ich keine Praktizierende gewesen wäre. Ich sagte mir, dass Praktizierende keine Feinde haben, dass wir Lebewesen erretten müssen und sie nicht zerstören dürfen.
Als die Frau hereinkam, füllten sich meine Augen mit Tränen. Ich dachte: „Unser großartiger Meister und das großartige Dafa bewirken, dass Praktizierende von Ruhm und persönlichem Gewinn ablassen, sodass sie wirklich barmherzig sein können.“ Ich begrüßte sie höflich und beriet sie, wo sie in der Nähe einkaufen könne.
Sie war berührt, sodass ihr zweimal Tränen in die Augen traten. Nach dem Essen sprach ich etwa 40 Minuten mit ihr alleine über Falun Dafa. Sie verstand, was ich ihr sagte, und schien nicht allzu misstrauisch zu sein. Als wir über ihre Beziehung mit meinem Stiefvater sprachen, schmerzte mein Herz.
Als das geschah, erinnerte ich mich an das, was der Meister sagte:
„Was ist Mensch? Gefühle und Begierden, der ganze Körper voll.Was ist Gottheit? Menschenherz nicht da.Was ist Buddha? Barmherzigkeit, Tugend riesig groß.Was ist Dao? Rein und ruhig, wahrer Mensch.”(Li Hongzhi, Unterschied von Menschen und Erleuchteten, 10.11.1995, in: Hong Yin I)
Ich empfand ihr gegenüber keinen Groll und erzählte ihr, wie traurig meine Mutter war und wie oft sie weinte. Dann erklärte ich ihr, wie ich mich auf der Grundlage des Falun Dafa kultivierte. Meine Gutherzigkeit berührte sie. So zog sie sich aus der Kommunistischen Partei und deren Unterorganisationen zurück. Sie nahm auch das Informationsmaterial über die wahren Umstände an, das ich ihr gab.
Später sahen sie und mein Stiefvater sich das Video mit den Vorträgen des Meisters an. Als ich hörte, dass sie nach Hause zurückkehren wollte, kaufte ich einige besondere Produkte für sie ein. Sie war sehr bewegt und bat mich, sie in Zukunft zu besuchen.
Am Abend vor ihrer Heimreise bat mein Stiefvater mich, ihr ein Exemplar des Zhuan Falun (Li Hongzhi), des Hauptwerks von Falun Dafa, zu bringen. Am anderen Tag brachte ich beide zum Bahnhof. Als sie abfuhren, empfand ich weder Groll noch Hass. Ich hatte ein schönes und ruhiges Gefühl, das ich noch nie zuvor erlebt hatte. Ich fühlte mich wohl und angenehm. Ich erfuhr wirklich, wie entspannt und froh es mich machte, als ich Ruhm, persönlichen Gewinn und menschliche Gefühle losließ.
Nach ihrer Rückkehr rief die Geliebte meines Stiefvaters mich von zu Hause aus an und teilte mir mit, dass sie im Zug Krämpfe in den Beinen gehabt habe. Sie dachte sofort an das Zhuan Falun. Noch bevor sie das Buch in die Hand genommen habe, hatten die Krämpfe aufgehört. Sie sagte, dass Falun Dafa außergewöhnlich sei, und dass sie die Beziehung mit meinem Stiefvater beenden werde.
Als ich umzog, halfen mir die Freunde meines Halbbruders, sodass wir sie zum Essen einluden. Ich wollte mit ihnen über Falun Dafa sprechen. Die Gelegenheit kam, als sie mich darum baten, ein Lied zu singen. Ich wollte ein Lied von Falun Dafa singen, womit mein Halbbruder einverstanden war.
Am Ende beschlossen auch sie, aus der Partei auszutreten.
„Biao, Ihr Bruder, spricht oft über Sie“, sagte einer der jungen Männer, „und er sagt, dass Sie ein sehr guter Mensch sind.“ Ich erkannte, dass mein Bruder sich an all die kleinen Dinge erinnerte, die ich für ihn getan hatte.
Als die neue Einführung des Meisters „Über Dafa“ im Zhuan Falun (Li Hongzhi, 24.05.2015), veröffentlicht wurde, wollte ich, dass mein Stiefvater es las. Er hatte wieder angefangen zu rauchen und zu trinken. Ich dachte, ich sollte mich durch ihn nicht mehr beunruhigen lassen. In dieser Nacht träumte ich, dass mein Stiefvater mich gefragt habe, warum ich ihm nicht „Über Dafa“ gegeben hätte, vor allem, da er doch zu mir gekommen sei, um Falun Dafa zu praktizieren.
Ich erzählte ihm meinen Traum und gab ihm dann ein Exemplar von „Über Dafa“. Er las es dreimal. Ein paar Tage später rief er mich an und sagte, dass er begonnen habe, die Falun Dafa-Bücher zu lesen und auch die Übungen zu machen. Er sagte, er wolle das Rauchen und Trinken vollständig aufgeben.
Das ließ mich an die Worte des Meisters denken:
„Barmherzigkeit lässt Frühling zwischen Himmel und Erde werdenAufrichtige Gedanken erretten Menschen in der Welt“(Li Hongzhi, Fa berichtigt das Universum, 06.04.2002, in: Hong Yin II)