(Minghui.org) Luo Chunrong und Tu Lin, zwei weibliche Falun Gong-Praktizierende aus der Stadt Nanchang in der Provinz Jiangxi, wurden am 31. März 2016 festgenommen, weil sie mit anderen Menschen über die Verfolgung von Falun Gong gesprochen hatten. Sie sind derzeit noch im Untersuchungsgefängnis Nr. 1 von Nanchang inhaftiert und warten auf eine Verhandlung.
Luo Chunrong und Tu Lin waren wiederholt verfolgt worden, seitdem die Partei im Jahr 1999 die Unterdrückungskampagne gegen Falun Gong begonnen hatte.
Die 67 Jahre alte Luo Chunrong arbeitete, bevor sie in Rente ging, im Wasserversorgungsunternehmen von Nanchang.
Seit Beginn der Verfolgung von Falun Gong im Jahr 1999 ist sie bereits dreimal rechtswidrig festgenommen worden. Zwei Jahre und sieben Monate war sie in einem Zwangsarbeitslager eingesperrt. Ihr Zuhause wurde sieben Mal durchsucht. Ihre Wohnung und ihre Mobiltelefone wurden überwacht. Ihre Tochter wurde entlassen und ihr Gehalt wurde ausgesetzt.
Luo begab sich nach Peking, um sich dort für Gerechtigkeit für Falun Gong einzusetzen. So machten es damals viele Praktizierende. Die Polizei nahm sie fest und verhörte sie. Ein Polizist stieß ihr mit seinen Lederschuhen in Brust, Magen und Unterleib.
Sie wurde nach Nanchang zurückgebracht und dort einen Monat lang im Untersuchungsgefängnis Nr. 3 eingesperrt. Der Wärter wies männliche Häftlinge an, sie zu verprügeln. Das taten sie. Sie schlugen ihr brutal mit Fäusten auf den Kopf. Am Abend des chinesischen Neujahrs durchsuchte die Polizei der Polizeiwache Dunzitang ihre Wohnung.
2001 fuhr Luo Chunrong erneut nach Peking, um für das Recht auf das Praktizieren von Falun Gong zu petitionieren. Sie wurde von den Behörden aufgegriffen und nach Nanchang zurückgebracht. Dort sperrte man sie erneut im Untersuchungsgefängnis Nr. 3 ein.
Sie wurde allerdings nicht entlassen, sondern für 90 Tage in das Frauenarbeitslager der Provinz überführt und dort zur Teilnahme an Gehirnwäsche-Sitzungen gezwungen. Ihre Wohnung wurde dreimal durchsucht. Die Gehälter ihres Mannes und ihrer Tochter wurden reduziert. Die Beamten erpressten 2.000 Yuan (ca. 190 €) [1] von ihrer Familie. Ihre Wohnung wurde wieder überwacht.
Polizisten der Wache Dunzitang nahmen Luo dann im Jahr 2002 wieder fest und durchsuchten ihre Wohnung. Die ganze Nacht lang wurde sie verhört. Sie musste stundenlang in der Hocke verbringen. Wenn sie sich nur leicht bewegte, trat ihr ein Polizist auf die Zehen. Das verursachte unerträgliche Schmerzen.
Einen Monat später kam sie ins Arbeitslager und musste drei Jahre lang Zwangsarbeit verrichten. Zuerst im Lager von Nanchang. Dann im Frauenzwangsarbeitslager der Provinz.
Luo wurde im Arbeitslager gefoltert. Sie durfte die Toilette nicht aufsuchen und musste schwere Arbeit verrichten. Außerdem zwangen sie sie zur Teilnahme an Gehirnwäsche-Sitzungen.
Im Mai 2005 hatte sie so hohen Blutdruck, dass man sie entließ. Ihre Haare waren völlig ergraut und mehrere Zähne waren ausgefallen. Die Frau, die einmal ein schönes und rosiges Gesicht gehabt hatte, sah nun alt und abgehärmt aus.
Wegen des Verteilens von Informationsmaterial über Falun Gong wurde sie 2012 erneut festgenommen. Wieder wurde ihre Wohnung durchsucht. Polizisten konfiszierten Falun Gong-Bücher und ein Portrait des Begründers von Falun Gong.
Beamte des Büros 610 von Nanchang, der Polizeiwache Dunzitang und der Sicherheitsabteilung der Wasserversorgungsgesellschaft Nanchang kamen am 22. Oktober 2012 vorbei, um sie zurück in die Gehirnwäsche-Einrichtung zu bringen. Sie weigerte sich, die Tür zu öffnen. Doch die Polizisten schafften es irgendwie, sich durch die Balkonfenster Zugang zu Luos Wohnung im dritten Stock zu verschaffen. Sie nahmen Luo mit in die Gehirnwäsche-Einrichtung.
2013 wurde sie wiederum festgenommen, weil sie Informationsmaterial über Falun Gong verteilt hatte.
Auch Mitglieder ihrer Familie wurden wiederholt verfolgt. Ihre Tochter wurde entlassen und ihre Familie musste die Stadt Nanchang verlassen, um sich den Lebensunterhalt verdienen zu können.
Tu Lin ist 64 Jahre alt und Rentnerin. Zuvor hatte sie in der Pharmazeutischen Fabrik der Provinz Jiangxi gearbeitet.
Sie wurde verprügelt, mit einer Geldstrafe belegt und unrechtmäßig inhaftiert, weil sie Falun Gong nicht aufgeben wollte.
Im Dezember 1999 fuhr auch Frau Tu nach Peking, um sich friedlich für Gerechtigkeit für Falun Gong einzusetzen. Damals wurde sie festgenommen und in einem Untersuchungsgefängnis festgehalten. Die Polizei nahm eine Leibesvisitation an ihr vor. Ein Polizist stieß brutal auf ihre Beine ein.
Zehn Tage lang war sie in Peking inhaftiert. Das Untersuchungsgefängnis beschlagnahmte 600 Yuan (ca. 82 €) [1] von ihr, ohne ihr eine Quittung zu geben.
Sie wurde in das Untersuchungsgefängnis Nr. 3 von Nanchang gebracht. Die drogenabhängigen Häftlinge in ihrer Zelle verprügelten sie, als sie versuchte, die Falun Gong-Übungen zu machen. Polizisten der Wache Dunzitang ließen sie zehn Tage später frei, nachdem sie von ihrer Familie 6.000 Yuan (ca. 820 €) [1] erpresst hatten.
Tus jüngere Tochter war für ein Aufbaustudium empfohlen worden, ohne dass sie eine Prüfung hätte machen müssen. Weil ihre Mutter Falun Gong praktizierte, wurde sie disqualifiziert.
Die Polizei und Personen aus dem Nachbarschaftskomitee schikanieren sie oft und ihre Nachbarn meiden ihre Familie. Dies wirkt sich schwerwiegend auf Tus Beziehung zu ihrer Familie aus.
[1] Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- €