(Minghui.org) In meinem früheren Philosophie-Studium lernte ich, dass alles in der menschlichen Welt dem Gesetz von Ursache und Wirkung unterliegt, direkt oder indirekt. Doch als Folge der Gehirnwäsche durch die moderne Wissenschaft glaubte ich nicht mehr an karmische Vergeltung, so wie es Generationen vor mir getan hatten.
Aber ob man an karmische Vergeltung glaubt oder nicht, ändert nichts an den bestehenden Prinzipien.
Später gab es in meinem Leben einige Ereignisse, die das Sprichwort „was man sät, das wird man ernten“ bestätigten, und so begann ich, dieses universelle Gesetz zu respektieren und in Ehren zu halten. Nun ermahne ich mich ständig, freundlich zu sein und Gutes zu tun, damit ich keine schlechten Ursachen und Wirkungen anhäufe.
Doch bevor ich mich dahingehend verändert, ließ ich mich vor einigen Jahren wegen meines Egoismus' von meinem Mann scheiden. Damals war ich launisch, egozentrisch, rücksichtslos und herrisch. Mein Ex-Mann hatte einen sehr anspruchsvollen Job. Oft musste er länger arbeiten und auf Geschäftsreise gehen. Manchmal hatte er nicht einmal Zeit zum Essen und zum Schlafen. Doch anstatt Rücksicht auf seinen vollen Terminplan zu nehmen, beschwerte ich mich über zu wenig Aufmerksamkeit von ihm. Wenn er abends spät und müde nach Hause kam, war ich beleidigt, weil er keine Zeit für mich hatte.
Ich wollte gern Zeit mit ihm gemeinsam verbringen, doch weil er so beschäftigt war und ich mich so sehr darüber ärgerte, befanden wir uns in ständigem Streit. Am Ende waren wir beide seelisch und körperlich erschöpft. Da ich mehr Freizeit hatte als mein Mann, konnte ich mich nach unseren Streits erholen. Aber er hatte so viel zu tun, dass er trotzdem früh am Morgen zur Arbeit gehen musste, auch wenn er in der Nacht kaum geschlafen hatte.
Jetzt weiß ich, dass ich nicht fair zu ihm war. Ich war so egozentrisch, dass ich den Schaden, den ich ihm und unserer Ehe zufügte, nicht wahrnahm. Ich glaubte immer, dass ich das Opfer sei. Dabei bemerkte ich nicht, dass auch er Beachtung und Fürsorge brauchte. Schließlich konnte er den Schmerz in unserer Ehe nicht mehr ertragen. Er schwieg nur noch und vermied es heimzukommen. Das konnte ich auch nicht tolerieren. Wir beide litten in unserer Ehe und beschlossen, uns scheiden zu lassen. Nach der Scheidung war ich immer noch verärgert und hasste meinen Ex-Mann.
Doch obwohl ich in so einem schlechten Zustand war, erhielt ich die Chance, Falun Dafa zu praktizieren. Die drei Prinzipien von Falun Dafa, Wahrhaftigkeit-Barmherzigkeit-Nachsicht lösten meinen Groll gegenüber meinem Ex-Mann auf und ich begann, den Sinn des Lebens zu verstehen. Als ich auf mein Verhalten ihm gegenüber zurückschaute, bemerkte ich, dass ich sehr egoistisch gewesen war. Durch die Lehren von Falun Dafa konnte ich die Dinge aus seiner Perspektive heraus betrachten. Ich lernte an andere zu denken. Mit der Zeit wurde ich rücksichtsvoll, sanftmütig und nachsichtig.
Ich denke, auch wenn ich verstand, dass mein Verhalten in der Vergangenheit falsch gewesen war, zahlte ich immer noch mein daraus resultierendes Karma zurück. Obwohl mich mein jetziger Mann wirklich liebt, war er oft sehr launisch. Genauso wie ich, bevor ich Falun Dafa praktizierte, war er schnell gereizt und egozentrisch. Er schrie und fluchte wegen kleiner Dinge, wenn sie nicht seinen Vorstellungen entsprachen. Manchmal wurde auch ich extrem wütend und wollte mich fast schon wieder scheiden lassen. Doch dann fielen mir die Worte des Meisters ein, dass man nicht zurückschlagen soll, wenn man geschlagen oder beleidigt wird.
Ich bin eine Praktizierende. Die Nachsicht eines Praktizierenden besteht nicht im tränenreichen Aushalten, sondern darin, sich überhaupt nicht zu ärgern. Ich wusste, dass ich mich nicht über ihn ärgern sollte, aber ich konnte nicht verstehen, warum er mich verletzte. Doch dann löste eines Tages ein Satz im Zhuan Falun meine Zweifel auf:
„Im Nebel tut der Mensch leicht Schlechtes, im Buddhismus wird das ‚Kreislauf der Karma-Vergeltung‘ genannt. Wenn manche Menschen also Schwierigkeiten oder Schlechtes erleiden, begleichen sie normalerweise ihr Karma im Kreislauf der Karma-Vergeltung.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 107)
Ich verstand plötzlich, dass mein Mann dasselbe mit mir machte, was ich mit meinem Ex-Mann gemacht hatte. Er nahm keine Rücksicht auf mich und kümmerte sich auch nicht um mich. Er betrachtete sich selbst als Opfer. Seine Schimpfworte und sein böses Verhalten ähnelten meinem Verhalten meinem Ex-Mann gegenüber sehr. Es schien ein Fall von karmischer Vergeltung in diesem Leben zu sein: Einst verletzte ich andere mit meinem egoistischen Verhalten und nun passierte mir dasselbe.
Durch diese Erfahrung lernte ich: Als Praktizierende sollte ich nachsichtig und rücksichtsvoll sein und Verständnis für die Schwierigkeiten anderer Menschen haben. Ich sollte mich niemals aufdrängen.
Dann wendete ich die Prinzipien von Falun Dafa in meiner neuen Ehe an und vermied es, mich wie bei meinem Ex-Mann zu verhalten. Böses mit Bösem zu vergelten, führt zu noch mehr Leiden, weil es zu erneutem Karma führt. Als ich das erkannte, beschloss ich, die Schwierigkeiten ohne Bedauern auszuhalten und meinem Mann zu vergeben. Durch meine Nachsicht und Vernunft überdachte auch er seine Schwächen. So konnten wir uns aussöhnen und unsere Ehe retten.
Eine alte Weisheit sagt: „Missachte nicht die kleinen guten Taten und begehe keine schlechten kleinen Taten.“ In zwei Ehen habe ich karmische Vergeltung persönlich erlebt. Ich wollte meine Erfahrungen aufschreiben, um damit ein Beispiel für das Gesetz von Ursache und Wirkung aufzuzeigen. Es gibt keine Zufälle. Um uns selbst vor Unglück zu bewahren, sollten wir ein gutes Herz haben und gute Taten vollbringen.
Jetzt führe ich eine sehr gute, zweite Ehe – mit Wahrhaftigkeit-Barmherzigkeit-Nachsicht in meinem Herzen.
Manche Menschen glauben nicht an Vergeltung und begehen rücksichtslos schlechte Taten. Unzählige Augen hoher Lebewesen haben ihre schlechten Taten gesehen und eines Tages müssen sie ihre Schulden begleichen. Somit möchte ich mit einer alten Redensart meine Ausführungen beenden: „Die Sünden der Natur können vielleicht vergeben werden, aber die Verbrechen, die wir selbst begehen, führen zu Unglück und Schwierigkeiten in unserem Leben.“