Mit der „Entschließung des Europäischen Parlaments vom 12. Dezember 2013 zu Organentnahmen in China“ brachte das Europäische Parlament seine tiefe Besorgnis über einen systematischen, staatlich organisierten Organraub in China zum Ausdruck. Den ernstzunehmenden Berichten zufolge handelte es sich bei den Opfern um Gefangene aus Gewissensgründen – insbesonders Falun Gong-Praktizierende.
Falun Gong-Praktiizierende vor dem Europäischen Parlament am 14.Juli 2016
Als Ergebnis dieser Resolution sollte die chinesische Regierung aufgefordert werden, diese Praxis umgehend einzustellen. Die europäischen Mitgliedstaaten sollten aufgefordert werden sich des Themas "Organentnahmen in China" anzunehmen und Maßnahmen zu ergreifen, damit der „Transplantationstourismus“ nach China beendet wird. Immerhin verfügt Spanien als EU-Land bereits über ein solches Gesetz.
Um den Empfehlungen der Resolution des Europäischen Parlaments Nachdruck zu verleihen, haben zwölf Abgeordnete des Europäischen Parlaments das Thema erneut aufgegriffen – darunter sind auch die drei deutschen Abgeordneten Klaus Buchner (Die Grünen/ALE), Arne Gericke (ECR) und Stefan Eck (GUE/NGL). Von ihnen wurde am 27.04.2016 eine „Schriftliche Erklärung zu Maßnahmen gegen Organentnahmen bei Gefangenen aus Gewissensgründen in China“ mit folgendem Wortlaut eingereicht:
„Es gibt fortlaufend glaubwürdige Berichte über systematische, von staatlichen Stellen genehmigte Organentnahmen an Gefangenen aus Gewissensgründen in der Volksrepublik China, die ohne Zustimmung der Betroffenen erfolgen. Darunter finden sich in erster Linie Personen, die friedliche Meditation und Übungen gemäß der Lehre der Falun-Gong-Bewegung praktizieren, aber auch Uiguren, Tibeter und Christen. Die internationale Gemeinschaft hat die Organentnahmen in China scharf verurteilt und es sollten Maßnahmen ergriffen werden, um diese zu beenden.“
Diese „Schriftliche Erklärung Nr. 48“ Link: http://www.europarl.europa.eu/plenary/de/written-declarations.html#sidesForm kann als Weiterführung der Resolution des Europäischen Parlaments vom 12. Dezember 2013 verstanden werden. Das Thema soll erneut ins Bewusstsein sowohl der Abgeordneten des europäischen Parlaments als auch der Regierungen sowie der Bürgerinnen und Bürger von Europa rücken. Die Abgeordneten fordern damit weitere Maßnahmen, diese Praxis der Organentnahmen in China zu stoppen.
Dies ist umso dringlicher, da seit Ende Juni 2016 der aktualisierte Untersuchungsbericht „Blutige Ernte / The Slaughter: Ein Update“ von David Kilgour, David Matas und Ethan Gutmann, einem Team von Experten zum Thema „Organraub in China“, vorliegt. Diesem neuen Untersuchungsbericht zufolge ist das Ausmaß des staatlich sanktionierten Organraubs in China bei weitem größer als früher angenommen (Link: endorganpillaging.org/an-update).
In einem geschichtlich einmaligen Ausdruck der Solidarität haben sich nun 413 Abgeordnete aus allen Mitgliedsstaaten und aller Fraktionen des Europaparlaments durch Unterzeichnung einer "Schriftlichen Erklärung" dafür ausgesprochen, der Resolution weitere Taten folgen zu lassen und erzwungenen Organentnahmen auf nationaler und EU-Ebene durch staatliche und suprastaatliche Maßnahmen entschieden entgegenzutreten.
Quelle: http://www.de.faluninfo.eu/2016/07/27/europas-stimme-gegen-den-organraub-in-china