(Minghui.org) Tang Bangyu ist eine Falun Gong-Praktizierende aus der Stadt Pengzhou in der Provinz Sichuan. In dieser Gegend ist die Verfolgung von Falun Gong besonders bösartig.
Seitdem Jiang Zemin, das frühere Oberhaupt des kommunistischen Regimes, 1999 die Verfolgung von Falun Gong begann, ist Tang viele Male verhaftet und gefoltert worden. Sie wurde einmal sogar mit einer Metallstange von örtlichen Kadern der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) brutal verprügelt.
Ihren Ehemann setzte man unter Druck, sich von ihr scheiden zu lassen. So zog sie ihren Sohn alleine groß. Ihr Mann blieb dann alleine zurück.
Trotz des Leidens in den Jahren der Verfolgung hat Tang ihren Glauben an Falun Gong (auch als Falun Dafa bekannt) nie aufgegeben. Im Juni 2015 erstattete sie dann Strafanzeige gegen Jiang Zemin. Hier Auszüge aus ihrer Strafanzeige.
1999: Festnahme, Haft, Beschlagnahmung und Überwachung
Als die Verfolgung im Juli 1999 begann, wurden wir Praktizierende zu Chinas „Feinden Nr. 1“ und „anti-revolutionären Kräften“ erklärt, Dabei wollten wir einfach nur gute Menschen sein, indem wir uns an die Prinzipien von Falun Gong – Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht – hielten.“ Ich verstand nicht, warum wir verfolgt wurden.
Unter gar keinen Umständen hätte ich diese Kultivierungspraktik aufgegeben. Ich hatte Angst, dass meine alten gesundheitlichen Probleme wieder auftauchen könnten. So setzte ich meine Übungen zuhause fort. Aber ich konnte es nicht vermeiden, verfolgt zu werden.
Ende Juli 1999 kamen Polizisten aus der Polizeiwache Xiaoyudong zu mir nach Hause und beschlagnahmten alle meine Bücher über Falun Gong und die Fotos von Meister Li.
Im Dezember 1999 verhaftete mich dann die Polizei und brachte mich zur Wache. Mein Mann und mein Sohn gingen noch am gleichen Abend zur Wache und forderten meine Freilassung. Ich wurde in jener Nacht wieder freigelassen, doch wurde ich danach rund um die Uhr überwacht.
2000: Friedlicher Appell: Verhaftet, inhaftiert, gefoltert und um Geld erpresst
Anfang April 2000 fuhr ich mit Mitpraktizierenden nach Peking, um dort friedlich für das Recht auf das Praktizieren von Falun Gong zu appellieren. Gleich als wir auf dem Platz des Himmlischen Friedens ankamen, wurden wir festgenommen. Man brachte uns zur Polizeiwache Qianmen und dann zu der Peking angeschlossenen Behörde der Provinz Sichuan.
Wir wurden ausgezogen und einer Leibesvisitation unterzogen. Ein männlicher Polizist stieß auf bösartige Weise unsere Gesichter gegen die Wand und trat mit den Füßen auf uns ein. Als wir weinten, schlug er uns noch hinterhältiger.
Drei Tage später brachte man mich in die Stadt Pengzhou zurück, sperrte mich in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Pengzhou und forderte eine Geldstrafe von 3.000 Yuan (ca. 430 €) [1]. Die Summe wurde mir in monatlichen Raten von 300 Yuan von meinem Gehalt abgezogen, obwohl mein Monatsgehalt nur 420 Yuan (ca. 55 €) betrug. Ende Mai wurde ich entlassen.
Ortspolizisten nahmen mich am 15. November 2000 wieder fest. Ich wurde in die Polizeiwache Xiaoyudong gebracht und drei Tage später in das Untersuchungsgefängnis Pengzhou überführt. Nach einer Woche ließ man mich frei.
2001: Verhaftung und brutale Prügel
Tan Jinyou, der Leiter des KPCh-Komitees des Stadtgebietes, sein Stellvertreter Luo Wenhong und zwei junge Männer verprügelten mich am 3. Januar 2001 brutal. Tan schlug mit einem Metallstab auf mich ein, der ungefähr einen Meter lang und zweieinhalb Zentimeter dick war. Jemand schlug vor, mir meinen schweren Mantel auszuziehen, bevor sie mich weiter verprügelten.
Sie wollten, dass ich mich hinkniete. Aber ich machte das nicht. Der Stahlstab war schon verbogen und Tan war erschöpft. So übernahm Luo den Stab und schlug weiter auf mich ein. Dabei beschimpfte er mich. Der Stahlstab verletzte seine Hand, sodass sie blutete. So fing er an, mir ins Gesicht zu schlagen. Während der Schläge hielt ich meine Augen geschlossen und blieb still. Im Herzen bat ich den Meister um Hilfe. Obwohl ich Schmerzen verspürte, waren sie zu ertragen.
Sie verprügelten mich abwechselnd. Ein junger Mann zielte auf meine Schulter und mein Gesicht. Als er sah, dass ich immer noch aufrecht stehen konnte, stieß er mit dem Fuß gegen mich und ich fiel nach vorne. Rasch stand ich wieder auf und war entschlossen, nicht noch einmal zu fallen.
An jenem Tag wurde ich entlassen. Auf meinem Rücken war eine ungefähr 10 Zentimeter lange und einen Finger breite klaffende Wunde. Ich ging zum Haus meiner Schwester und begann fünf Tage später wieder zu arbeiten.
2002: Festgenomen und nach Hungerstreik freigelassen
Weil ich auf eine Mauer „Falun Dafa ist gut! Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht sind gut“ geschrieben hatte, wurde ich am 19. Mai 2002 festgenommen und in die Polizeiwache Baisuihe gebracht. Polizisten schlugen mir ins Gesicht und schockten mich mit einem Elektrostab. Ich weigerte mich, ihre Garantieerklärung zur Aufgabe von Falun Gong zu unterschreiben.
Der stellvertretende Leiter meiner Arbeitseinheit kam gegen 22:00 Uhr zur Polizeiwache und unterschrieb an meiner Stelle die Erklärung. Dann brachte er mich nach Hause.
Am 30. Juli 2002 wurde ich von Polizisten der Wache Baisuihe und Angestellten der Gemeindeverwaltung Xiaoyudong am Arbeitsplatz festgenommen. Sie brachten mich in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Bengzhou. Nach meinem fünftägigen Hungerstreik entließ man mich.
2004: Festgenommen und geschlagen
Am 15. September 2004 wurde ich zuhause mitten in der Nacht festgenommen. Polizisten aus der Wache Baisuihe und der städtischen Polizeibehörde Pengzhou brachten mich zur Polizeiwache. Sie zogen mir einen Sack über den Kopf, fuhren mich an einen abgelegenen Ort und verprügelten mich dort abwechselnd. In jener Nacht wurde ich in einen dunklen Raum gesperrt.
Am nächsten Abend kamen zwei Frauen. Sie schlugen mir mit einer Zeitungsrolle ins Gesicht. Als die Rolle kaputtging, machten sie eine neue fertig und schlugen dann weiter auf mich ein. Erst als sie äußerst müde waren, gaben sie auf.
Am dritten Abend schlug mich Yang Youping, ein Regierungsbeamter, mit einer grünen Metallstange von 22:00 Uhr bis 08:00 Uhr am nächsten Morgen. Die Metallstange war danach kaputt und mein ganzer Körper ganz lila und dunkel.
Am Nachmittag kam ein anderer junger Mann. Er schlug mir ins Gesicht, bis er müde war. Nach einer Pause setzte er die Prügel fort.
Am selben Abend wurde ich in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Pengzhou überführt. Jeden Tag verhörte man mich. Die Wärter forderten von mir, eine Garantieerklärung zu unterschreiben, dass ich das Praktizieren aufgeben würde. Ich weigerte mich standhaft.
Einen Monat später wurde ich bedingungslos entlassen.
Durch das Praktizieren von Falun Dafa gesund geworden
Bevor ich im August 1997 anfing, Falun Dafa zu praktizieren, litt ich unter schwerem Rheumatismus. Meine Gelenke waren geschwollen. Ich konnte überhaupt kein kaltes Wasser berühren und oft konnte ich vor lauter Schmerzen nicht einmal schlafen. Ich versuchte alle Arten von Behandlungen, sowohl westliche als auch chinesische Medizin. Meinen gesamten Verdienst gab ich dafür aus, doch alles war vergeblich.
Dann bekam ich ein Magengeschwür und konnte nur noch Flüssiges zu mir nehmen. Sobald ich auch nur ein wenig feste oder geschmackhafte Nahrung zu mir nahm, litt ich unter quälenden Schmerzen. Außerdem hatte ich eine gynäkologische Erkrankung und litt unter Schwindel und anderen chronischen Krankheiten. Ich konnte nur langsam gehen und oft musste ich mich von der Arbeit krankmelden.
Doch alle meine Probleme verschwanden 20 Tage, nachdem ich angefangen hatte, Falun Gong zu praktizieren. Meine Familie, Freunde und Kollegen waren Zeugen meiner Genesung.
Jiang Zemin begann im Alleingang die Verfolgung von Falun Gong im Jahr 1999. Trotz Widerspruch der übrigen Mitglieder des Ständigen Komitees des Politbüros nutzte er seine damalige Position als Chef der Kommunistischen Partei Chinas und zwang ihnen seinen Willen auf, um die Verfolgung zu beginnen.
Die Verfolgung hat in den vergangenen 17 Jahren zum Tod vieler Falun Gong- Praktizierender geführt. Unzählige wurden gefoltert und sogar wegen ihrer Organe getötet. Jiang Zemin und seine Gefolgschaft sind direkt für den Beginn, die Weiterführung und Aufrechterhaltung der Verfolgung verantwortlich.
Unter Jiangs persönlicher Anleitung gründete die Kommunistische Partei Chinas am 10. Juni 1999 ein illegales Sicherheitsorgan auf Parteibasis, das Büro 610 genannt wird. Es agiert außerhalb des chinesischen Gesetzes und führt die Verfolgungspolitik direkt durch. Mit dem Aufruf: „Zerstört ihren Ruf, ruiniert sie finanziell und vernichtet sie physisch!“ wies der damalige Präsident Chinas, Jiang Zemin, die Handlanger der Verfolgung an, vor keiner Grausamkeit zurückzuschrecken.
Das chinesische Gesetz erlaubt seinen Bürgern, Strafanzeigen zu erstatten. Viele Falun Gong-Praktizierende üben nun dieses ihnen zustehende Recht aus und zeigen das frühere Staatsoberhaupt an.
[1] Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- €