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Todesmeldung: Ingenieurin stirbt eines unnatürlichen Todes

26. August 2016 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der Provinz Xinjiang, China

(Minghui.org) Der Familie einer inhaftierten Frau, die eines unnatürlichen Todes starb, wurde eine staatliche Entschädigung verweigert. Zhao Shuyuans Sohn appellierte einen Tag nach ihrem Tod beim Gefängnisverwaltungsbüro der Provinz Xinjiang. Unklar ist, ob er eine Antwort bekam, bevor der Leichnam seiner Mutter am 8. August verbrannt wurde. Zhao, die Falun Gong praktizierte, wurde inhaftiert, weil sie Ex-Staatschef Jiang Zemin für seinen Befehl zu der  verheerenden Verfolgung von Falun Gong angezeigt hatte.

Tod nach 83 Tagen im Gefängnis

Zhao Shuyuan, Ingenieurin aus Karamay in der Autonomen Region Xinjiang, starb nach nur 83 Tagen im Gefängnis. Ihre Anzeige gegen Chinas Ex-Staatschef Jiang Zemin, den sie für die Initiierung der Verfolgung von Falun Gong beschuldigte, hatte zu ihrer langen Haftstrafe geführt.

Zhao Shuyuan

Familie wirft Gefängnisbeamten Versäumnis vor

Die 52-jährige Zhao wurde zu fünf Jahren Haft verurteilt und am 3. Mai in das Frauengefängnis Xinjiang in Urumqi gebracht. Dort verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand rasch, da die Wärter sie zwangsernährten und anderweitig folterten.

Die wiederholten Anträge ihrer Familie, Zhao zur medizinischen Behandlung freizulassen, wurden abgelehnt. Selbst nachdem sie drei Mal das Bewusstsein verloren hatte, wurde sie nicht angemessen behandelt.

Zhao Shuyuan starb am 22. Juli dieses Jahres.

Laut chinesischem Gesetz haben Gefängnisinsassen Anspruch auf staatliche Entschädigung, wenn sie infolge von Übergriffen, Misshandlungen oder anderen Menschenrechtsverletzungen durch Gefängnismitarbeiter verletzt oder getötet wurden. Familien von verstorbenen Insassen können Entschädigung für nichtwirtschaftlichen Schaden wie Leiden und Schmerzen sowie seelisches Leid beantragen.

Zhaos Sohn und seine beiden Anwälte beantragten am 26. Juli beim Gefängnis staatliche Entschädigung. Sie forderten insgesamt zwei Millionen Yuan (ca. 270.000 Euro) [1] für besonderen Schaden wie Arztkosten, Beerdigungskosten und Verdienstausfall sowie für allgemeinen Schaden wie seelisches Leid.

Sie warfen den Gefängnisbeamten ein Versäumnis vor, das Zhaos unnatürlichen Tod zur Folge hatte.

Eine Woche später lehnte das Gefängnis den Antrag auf Entschädigung ab. Gleich am nächsten Tag, dem 8. August, wurde Zhaos Leichnam verbrannt.

Hauptereignisse der letzten Monate von Zhao Shuyuan

5. November 2015: Verhaftung in Heimatstadt Karamay, Autonome Region Xinjiang

17. Februar 2016: Zhao steht ohne Wissen ihres Anwalts vor Gericht.

7. März 2016: Verurteilung zu fünf Jahren Gefängnis

3. Mai 2016: Inhaftierung im Frauengefängnis Xinjiang in Urumqi

10. Mai 2016: Zhao wird für eine notwendige Untersuchung in das Krankenhaus der fünften medizinischen Fakultät in Xinjiang gebracht, wo Ärzte bestätigen, dass sie gesund ist.

31. Mai 2016: Zhaos beide Anwälte treffen sich mit ihr und sind angesichts ihres enormen Gewichtsverlusts entsetzt. Sofort beantragen sie Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung, was jedoch abgelehnt wird.

23. Juni 2016: Zhaos Sohn und ihre Anwälte beantragen schriftlich Haftaussetzung, was abermals abgelehnt wird.

26. Juni 2016: Zhao verliert das Bewusstsein und wird in das Krankenhaus der fünften medizinischen Fakultät in Xinjiang eingewiesen. Zwei Stunden später bringen Wärter sie wieder ins Gefängnis zurück trotz der Warnung der Ärzte, dass sich ihr Zustand ohne entsprechende Versorgung rasch verschlechtern könne.

12. Juli 2016: Zhao verliert wieder das Bewusstsein und wird in das Krankenhaus der Luftwaffe Xinjiang eingewiesen. Die Ärzte sagen, dass ihr Zustand kritisch sei. Trotzdem wird sie ins Gefängnis zurückgebracht, sobald sie wieder bei Bewusstsein ist.

19. Juli 2016: Zhao verliert zum dritten Mal das Bewusstsein. Etwa vier Stunden später wacht sie auf und fällt gleich darauf in ein Koma.

Um 18 Uhr geben die Ärzte des Krankenhauses der fünften medizinischen Fakultät eine Mitteilung über ihren kritischen Zustand heraus, doch die Gefängnisbeamten bestehen darauf, sie wieder zurückzubringen, da sie nicht die Mittel hätten, Zhaos Arztkosten zu decken.

Die Familie fordert energisch, dass Zhao auf ihre Kosten weiter im Krankenhaus bleibt. Die Gefängnisbeamten geben nach, doch es ist zu spät.

22. Juli 2016: Zhao Shuyuan stirbt um 18:05 Uhr.

25. Juli 2016: Zhaos Sohn nimmt sich zwei Anwälte, die ihm helfen sollen, staatliche Entschädigung für den unnatürlichen Tod seiner Mutter zu fordern.

26. Juli 2016: Die Anwälte senden den Antrag auf Entschädigung an das Frauengefängnis Xinjiang.

2. August 2016: Das Gefängnis lehnt den Antrag schriftlich ab. Zhaos Sohn verlangt eine Autopsie.

3. August 2016: Zhaos Sohn appelliert beim Gefängnisverwaltungsbüro der Provinz Xinjiang und hofft, dass die Entscheidung des Gefängnisses revidiert wird.

7. August 2016: Gefängnisbeamte beauftragen einen Gerichtsmediziner mit der Autopsie. Unklar ist, ob die Familie das Ergebnis erhalten hat.

8. August 2016: Gefängnisbeamte lassen Zhaos Leichnam einäschern.

Frühere Berichte:

„Ingenieurin stirbt drei Monate nach Überführung ins Gefängnis“http://de.minghui.org/html/articles/2016/8/1/122011.html

„Gericht verhindert Verteidigung durch einen Anwalt“http://de.minghui.org/html/articles/2016/4/5/120353.html

„Ingenieurin im Gefängnis mehrere Jahre brutal zwangsernährt − jetzt auf Grund ihrer Strafanzeige gegen Jiang Zemin erneut verhaftet“http://de.minghui.org/html/articles/2015/12/8/117880.html

[1] Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300 Euro.