(Minghui.org) Ein paar Tage vor der Verhandlung rief ein Richter den Anwalt an, der die Falun Gong-Praktizierende Song Guixiang vertrat. Er versuchte, den Anwalt davon abzubringen, auf nicht schuldig zu plädieren oder zu argumentieren, die Verfolgung von Falun Gong habe keine Rechtsgrundlage.
Richter Ma Shuhe drohte dem Anwalt, er werde das Strafmaß erhöhen oder die Verteidigung des Anwalts unterbrechen, sollte dieser seinen Anweisungen nicht Folge leisten.
Song Guixiang wurde am 7. Juli 2016 der Prozess gemacht. Die Verhandlung fand im Gericht des Bezirks Yuanbao statt. Songs Anwalt ignorierte die Anweisungen des Richters und beteuerte Songs Unschuld vor Gericht.
Der Anwalts argumentierte, die Vorwürfe gegen Song seien unbegründet. Song sei illegal verhaftet und angeklagt worden, weil sie Falun Gong praktiziere und mit anderen Menschen darüber gesprochen hätte. Er führte aus, es gebe keinen Beweis dafür, dass Song anderen Personen oder der Gesellschaft geschadet habe. Es sei unklar, welches Verbrechen begangen worden sei. Die Glaubensfreiheit sei durch die Verfassung geschützt.
Im Rahmen der Beweisaufnahme erklärte der Staatsanwaltschaft, Song sei vom Nachbarschaftskomitee gemeldet worden, weil sie zu anderen Personen gesagt habe: „Falun Dafa ist gut, Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht sind gut“. Der Mitarbeiter des Nachbarschaftskomitees Wang Tianjiao sei ihr daraufhin gefolgt und habe sie der Polizei gemeldet.
Der Anwalt fragte dann das Gericht: „Wie kann dieser Satz den Tatbestand eines Verbrechens erfüllen?“ Der Anwalt argumentierte weiter, Wang Tianjiao sei nicht vor Gericht erschienen, um seine Aussage zu bestätigen. Seine Aussage dürfe daher nicht als Beweis verwertet werden.
Song verteidigte sich auch selbst und riet den Gerichtsmitarbeitern und den Staatsanwälten, ihrem Gewissen zu folgen und sich nicht an der Verfolgung zu beteiligen.
Der Richter schwieg während der Verteidigungsrede.
Noch vor der Verhandlung hatte der Richter Ma Songs Ehemann angerufen und ihm erklärt, er sei der Einzige, der an der Verhandlung teilnehmen dürfe.
Songs 87-jähriger Vater ignorierte die Anweisungen des Richters und erschien am 7. Juli zusammen mit seinem Schwiegersohn. Den Rest des Verhandlungsaals füllten über 20 Zivilpolizisten und Regierungsmitarbeiter.
Kurz nach dem Beginn der Verhandlung verschwand die Hälfte dieser Leute. Ungefähr ein Dutzend blieb, um sich die Verhandlung anzuschauen.
Song war am 11. April 2016 verhaftet worden und wird seitdem im Untersuchungsgefängnis Nr. 1 der Stadt Shandong festgehalten.
Song war auch früher schon Opfer der Verfolgung geworden: Sie wurde zweimal ins Arbeitslager gesperrt und wurde zu einer 5-jährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Während ihrer Haftzeiten wurde sie brutal gefoltert: Man führte Zwangsernährungen bei ihr durch, verprügelte sie und band ihre Beine mit Stricken zusammen. Man folterte sie mehrmals so massiv, dass sie am Rand des Todes war.
In der Angst, Song könne wieder gefoltert werden, suchte ihr 87-jähriger Vater mehrmals die Polizei und die Staatsanwaltschaft auf und forderte dort ihre Freilassung, ohne Erfolg.
Songs Vater reichte daraufhin Beschwerden gegen Polizei und Staatsanwaltschaft ein, weil diese Behörden Song illegal verhaftet und einem Strafverfahren ausgesetzt hatten.
Früherer Bericht dazu:
Provinz Liaoning: Früheres Folteropfer erneut wegen des Praktizierens von Falun Gong verhaftethttp://de.minghui.org/html/articles/2016/5/11/120708.html