(Minghui.org) Wegen meines Glaubens an Falun Dafa wurde ich in das Gefängnis Nr. 1 in Tianjin eingesperrt. Dort zwang man die Gefangenen, Arbeiten ohne Bezahlung zu verrichten.
Das Gefängnis hielt die Hygienevorschriften für die Herstellung und Verpackung von Nahrungsmitteln nicht ein, wurde jedoch als Justizvollzugsanstalt nicht von der Gesundheitsbehörde kontrolliert. Da man die kostenlosen und häufig ungelernten Arbeitskräfte der Gefangenen nutzen wollte, um hohe Profite zu erzielen, machte man aus dem Gefängnis eine Fabrik.
Die erste Arbeit, die mir im Tianjin Gefängnis Nr. 1 aufgetragen wurde, bestand darin, Wassermelonenkerne zu schälen. Jeder Gefangene bekam ein Paar Kernknacker, um die Kerne zu schälen. Wenn wir jedoch am Tagesende die vorgegebenen Quoten nicht erreichten, nahmen sie uns die Knacker weg und wir mussten den Rest mit unseren Zähnen bearbeiten. Viele von uns knackten die Kerne mit den Zähnen auf und spuckten sie dann aus.
Wenn ich heute Gebäck sehe, das Wassermelonenkerne enthält, kommen diese Erinnerungen zurück, so dass ich davon absehe, das Gebäck zu kaufen. Ich glaube, dass niemand sie kaufen würde, wenn man wüsste, was ich im Gefängnis gesehen habe.
Wir verarbeiteten Nahrungsmittel, die nach Japan exportiert wurden. Die Gefangenen mussten Winterrettiche, die in ca. 5 cm lange Stücke vorgeschnitten waren, in eine U-Form biegen, bevor sie verpackt wurden. Weil die Rettiche sehr trocken waren, als sie bei uns ankamen, war es schwer, sie zu biegen. Die Gefangenen packten sie mit ihren Händen und bogen die beiden Enden mit ihren Daumen zusammen. Viele bekamen dadurch Schwielen.
Der direkte Kontakt mit den Nahrungsmitteln war sehr unhygienisch, aber so wurde das dort gemacht. Auch die Werkstatt war schmutzig. Alle teilten sich eine tragbare Toilette und es gab keine Vorrichtung, um sich die Hände nach dem Toilettengang gründlich zu waschen. Die Gefängnisbehörde kümmerte sich nicht darum, solange wir die Fertigstellungstermine einhielten.
Dieses Produkt wurde schließlich aus der Produktionslinie genommen, weil viele Rettiche verbraucht waren. Aber das hatte keinen Einfluss auf die Gewinne des Gefängnisses, da sie schnell auf ein anderes Produkt umstiegen.
Ich erinnere mich, dass einmal kurz vor dem Mondfest ein Eilauftrag hereinkam für Mondkuchenschachteln. Die Schachteln waren flach, aber bedruckt und vorgestanzt. Die Gefangenen sollten sie zu Schachteln falten. Wir mussten sehr schnell arbeiten, um die Quoten zu erfüllen, deshalb arbeiteten viele Gefangene mit Händen und Füßen. Sie saßen auf kleinen Hockern und hielten die Schachteln mit den Füßen fest, während sie die Seiten mit den Händen falteten.
Das geschah in den heißesten Sommermonaten und alle waren nur mit ihren Schachteln beschäftigt und nichts anderem. Der Schweiß tropfte von ihren Körpern in die Schachteln hinein. Keiner war es gewohnt, sich die Hände zu waschen, nachdem sie auf der Toilette gewesen waren und ihre Arbeit wieder aufgenommen hatten. Wir stellten die Schachteln innerhalb eines Monats fertig, kurz vor den Ferien, und ich bin sicher, dass wir dabei ein Vermögen für das Gefängnis erarbeiteten.
In dem Gefängnis herrschten schmutzige Lebensbedingungen und viele Krankheiten grassierten. Die betagten Eltern eines Gefangenen wurden jedes Mal krank, nachdem sie ihn besucht hatten. Körperliche Gewalt stand an der Tagesordnung. Die Gefangenen und Wärter zuckten nicht einmal mit den Wimpern, wenn einer einem anderen Schmerzen zufügte. Gefangene wurden körperlich misshandelt und beschimpft und die ganze Zeit für kostenlose Arbeit ausgenutzt. Wie kann denn irgendetwas Gutes aus solch einer Umgebung kommen?