(Minghui.org) Ich hatte oft gehört, dass die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) Agenten in andere Länder schickt, damit sie Praktizierende davon abhalten, Lebewesen zu erretten und die wahren Umstände über Falun Dafa zu erklären. Vor einigen Jahren passierte an meinem Wohnort in China etwas Ähnliches.
2002 verhafteten mich Polizisten und ich wurde zu 12 Jahren Gefängnis verurteilt. Aus Protest trat ich in einen Hungerstreik. Ich wurde fast zu Tode gefoltert und ein Jahr später nach Hause geschickt, um wieder gesund zu werden.
Die Beamten der Ortsregierung kamen oft zu mir in die Wohnung, um zu sehen, wie es mir ging. Sie hatten die Absicht, mich wieder ins Gefängnis zu stecken, sobald ich wiederhergestellt war. Manchmal schickten sie auch Agenten zu mir.
Die normalen Agenten waren leicht zu identifizieren. Sie wollten Namen von Praktizierenden wissen sowie Hinweise bekommen auf Materialherstellungsstätten und auch Informationen über verschiedene Vorfälle. Die Agenten, die einmal selber Praktizierende gewesen waren, waren die gefährlichsten Agenten. Einmal begegnete ich so einem Agenten.
2005 wurde Tim (Deckname) aus einem Zwangsarbeitslager entlassen. Als er heimkam, erfuhr er, dass John (Deckname), den er sehr gut kannte, ebenfalls freigelassen worden war. Er hörte auch, dass John „umerzogen“ worden war, dass er nicht nur das Praktizieren von Falun Gong aufgegeben hat, sondern der Regierung half, andere Praktizierende zu verfolgen.
Tim beschloss, John zu besuchen. Bei seinem Besuch sagte er zu John, dass er nicht verstehen könne, wie John Dafa und andere Praktizierende betrügen könne. Er tadelte ihn dafür und warf ihm vor, dass John eine Schande für alle Praktizierenden sei.
John stritt mit ihm: „Du warst nie in meiner Situation. Du bist in Haft nicht gefoltert worden. Du würdest anders denken, wenn du durchgemacht hättest, was ich durchgemacht habe.“
„Ich möchte nicht wieder in irgendein Zwangsarbeitslager zurück“, sagte Tim. „Das ist kein Platz für mich.“
John war frustriert und unglücklich darüber. Bevor Tim wegging, bat John ihn, ihm die Nummer seines Mobiltelefons zu geben. Normalerweise gab Tim aus Sicherheitsgründen seine Nummer nicht preis, doch er gab John seine Nummer. Vielleicht dachte Tim, John würde ihm nie schaden. Sie beschlossen, sich zwei Tage später wieder zu treffen.
Gleich nachdem Tim gegangen war, rief John den Leiter der örtlichen Staatssicherheit an und gab ihm die Information über Tim. Die Ortspolizei hatte jahrelang nach Tim gefahndet. Sie waren sehr begeistert und heckten einen Plan aus, wie sie Tim festnehmen könnten. Sie sagten zu John, er solle Tim zum Abendessen in seine Wohnung einladen. Bald wurde Tim festgenommen.
Amy (Deckname), Tims Frau, ebenfalls eine Falun Dafa-Praktizierende, wartete auf ihren Mann bis zum Einbruch der Nacht und ging dann los, um ihn zu suchen. Sie wusste, dass Tim in die Wohnung von John gegangen war. Amy entdeckte Tims Fahrrad vor Johns Wohnung. Amy fragte John, wohin Tim gegangen sei und John sagte ihr geradeheraus, dass Tim seinetwegen verhaftet worden sei.
Amy ging nach Hause und schickte sofort eine E-Mail ab, um die örtlichen Praktizierenden zu alarmieren. Sie teilte ihnen mit, dass John ein Agent geworden sei und dass er Polizisten geholfen habe, Tim zu verhaften. John hatte viele Praktizierende besucht und die Situation der Praktizierenden der Polizei berichtet. Amy ermahnte alle Praktizierenden, besonders auf ihre Sicherheit zu achten, besonders jene, die mit John gesprochen hatten.
Ich war schockiert, als ich die E-Mail von Amy las. John hatte auch mich in meiner Wohnung besucht. Ich war verängstigt und besorgt. Ich beschuldigte denjenigen, der John in meine Wohnung gebracht hatte. Ich war aus medizinischen Gründen auf Kaution freigelassen worden und war nun wieder völlig gesund. Wenn John mich dem Bösen melden würde, würde ich dann nicht sofort wieder ins Gefängnis kommen? In meiner Wohnung war auch eine Produktionsstätte für Informationsmaterial eingerichtet worden und viele Praktizierende kamen zu mir in die Wohnung. Waren sie nicht alle in Gefahr?
John hatte mich zweimal in meiner Wohnung aufgesucht. Er kam mit einem anderen Praktizierenden, der von mir wollte, dass ich John half. Nach Aussage des Praktizierenden war John vor seiner Haft im Arbeitslager ein sehr guter Praktizierender gewesen, doch er durchlief eine Gehirnwäsche und schlug sich auf die andere Seite. Viele Praktizierende versuchten ihre Erfahrungen mit John auszutauschen, doch er wollte ihnen einfach nicht zuhören.
Um zu vermeiden, dass ich wieder in das Gefängnis zurückkam, würde ich mich ins Bett legen, wenn ich mit irgendwelchen anderen Praktizierenden sprach, von denen bekannt war, dass sie auf einem schlechten Weg waren. Als John eintraf, blieb mir nicht mehr genug Zeit, mich ins Bett zu legen.
Zuerst geriet ich etwas in Panik, beruhigte mich dann aber bald. John hatte bemerkt, dass ich gesund war und ich musste das einfach durchstehen. Ich unterhielt mich lange mit John und beantwortete alle seine Fragen. Als er wegging, sagte John zu mir: „Danke für den Austausch. Nun verstehe ich viele Dinge und ich werde wiederkommen.“
John kam noch einmal. Diesmal sah er mehrere Praktizierende, die lernten, wie man einen Drucker repariert.
Als ich über meine Unterhaltungen mit John nachdachte, überlegte ich, was ich als Nächstes tun sollte. Glücklicherweise hatte ich in diesen Tagen das Fa gut gelernt. Ich erinnerte mich, was der Meister über Agenten gesagt hatte:
„Man kann nicht sagen, dass es dort Agenten gibt, die da stören und diese oder jene Ursache hervorheben. Eigentlich habe ich schon längst gesagt, wenn euer Herz sehr aufrichtig ist, traut sich ein Agent nicht, hier zu bleiben. Er hat die Wahl. Eines ist, dass er von dem aufrichtigen Feld angeglichen wird, denn dieses reine und aufrichtige Feld, das von den Dafa-Jüngern ausgestrahlt wird, kann alle schlechten Dinge in den Gedanken und im Bewusstsein des Menschen beseitigen. Das reine und aufrichtige Feld kann sie schon auflösen, es kann alle unaufrichtigen Dinge in dem Bewusstsein des Menschen auflösen. Das ist nämlich eine andere Verkörperung der Errettung und Barmherzigkeit. Alles Schlechte im Bewusstsein des Menschen wird ganz aufgelöst. Wenn bei ihm nur die einfachen und reinen Gedanken und ein klares Bewusstsein übrig bleiben, kann dieser Mensch dem Aufrichtigen und Gutherzigen zustimmen. Ist er dann nicht angeglichen? Es gibt dann noch eine andere Wahl, nämlich schleunigst die Flucht zu ergreifen, denn das Gedankenkarma und die schlechten Anschauungen eines schlechten Menschen haben Angst, aufgelöst zu werden.
Warum können manche Menschen bei uns unterschlüpfen? Das ist natürlich sehr selten. Warum haben manche in dieser Zeit noch Informationen an das Böse geliefert? Weil unser Feld nicht rein und nicht aufrichtig war, es kann nicht zum Erretten aller Lebewesen und zum Retten des Lebens beitragen, und es kann das Böse nicht in Furcht versetzen. Ist das nicht unser eigenes Problem? Man redet sogar noch hin und her, so etwas wie, wer ein Agent ist, dieses und jenes. Liegt das nicht an unserem eigenen Problem? Jawohl. Deshalb sollt ihr in Zukunft das Fa noch besser lernen, damit die aufrichtigen Gedanken noch stärker werden und damit wir fähiger sind, alle Lebewesen zu erretten.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in der Mitte der USA, 22.06.2003 in Chicago)
Meine aufrichtigen Gedanken wurden stärker. Ich antwortete auf Amys E-Mail und schlug vor, dass Praktizierende nicht in Panik geraten sollten. John besuchte mich zweimal und wusste bereits eine Menge.
Ich tauschte mich mit Praktizierenden aus, dass wir nicht erschüttert sein sollten über das, was John tat, sonst würden wir ja dem von den alten Mächten arrangierten Weg folgen und nicht dem, des Meisters. Wir müssten nach innen schauen. Der Meister hatte gesagt, dass Agenten uns nicht stören könnten, wenn die aufrichtigen Gedanken stark genug sind.
Als ich die E-Mail abschickte, fühlte ich mich erleichtert. Ich hatte das Gefühl, dass die Faktoren, die mich ängstigten, sich aufgelöst hatten.
In den folgenden Tagen wurden vier weitere Praktizierende wegen John verhaftet, aber mir ging es gut. Die Ortspolizisten kamen nicht einmal mehr so oft zu meiner Wohnung, wie zuvor.
Nach zwei Monaten klopfte jemand bei mir an die Tür. Es war John. Ich hatte viele zwiespältige Gedanken. Mir war klar, dass er ein Unterstützer des Bösen war. Doch wenn ich diese Chance, ihn zu erretten, nicht ergriff, könnte er für immer verloren sein.
Ich ließ ihn herein. Er hinkte herein und ich fragte ihn, was passiert sei. Er sagte, es sei Vergeltung für das, was er getan habe.
„Was hast du falsch gemacht?“ fragte ich.
„Ich habe Tim betrogen“, sagte er. „Tim ist im Arbeitslager schlimm gefoltert worden.“ Er beschuldigte den Leiter der Staatssicherheit, der ihm versprochen hatte, Tim nicht zu foltern.
„Wie hast du Tim betrogen?“ fragte ich.
„Tim sagte, er würde nie wieder eingesperrt werden. Das war ein großer Eigensinn. Ich wollte ihm helfen, diesen loszuwerden.“
„Hast du nur Tim gemeldet?“
„Nein, ich habe viele Praktizierende gemeldet.“
„Warum?“
„Das Polizeidepartment hat mir monatlich 3000 Yuan versprochen“, sagte John. „Ich war eben erst aus dem Arbeitslager entlassen worden. Ich hatte kein Geld und so war ich bereit, für sie zu spionieren. Sie wiesen mich an, jeden Tag in die Wohnungen von Praktizierenden zu gehen und ihnen bis 17 Uhr darüber zu berichten. Manchmal berichtete ich per Telefon, andere Male persönlich.“
„Du bist auch zweimal zu mir gekommen. Hast du mich auch angezeigt?“ fragte ich.
„Ja, habe ich“, sagte er zögernd.
„Warum bist du heute gekommen? Wirst du mich noch einmal melden?“
„Wie kann ich das? Ich weiß bereits, was ich falsch gemacht habe. Ich bedauere das sehr.“ Es tat ihm sehr leid wegen Tim, nachdem er gehört hatte, dass Tim schwer gefoltert worden war.
John erzählte mir von seinem Traum, den er die Nacht davor gehabt hatte: „Ich nenne es einen Traum, doch es war so real und alles war so klar. Ich sah den Meister auf einer Lotusblume sitzen, die durch mein Fenster schwebte. Er berührte sehr sanft und freundlich meinen Kopf. Plötzlich erkannte ich, was ich falsch gemacht hatte. Es war falsch, meine Mitpraktizierenden zu betrügen. Wie kann ich das wieder gut machen? Der Meister wies mich an, eine Praktizierende aufzusuchen, die den gleichen Familiennamen hat wie du. Ich zögerte, bevor ich hierherkam, weil ich nicht sicher war, ob du mich sehen willst. Vor allem, nachdem alle wissen, was ich getan habe, doch mir blieb keine andere Wahl. Ich danke dir, dass du mich hereingelassen hast.“
Seitdem kommt er oft in meine Wohnung, um die Minghui Wochenzeitung und anderes Material zu lesen.
Ich tauschte dies mit anderen Praktizierenden aus. Ich erzählte ihnen die Geschichte, wie sie sich zugetragen hatte und was ich dachte. Ein Praktizierender war damit nicht einverstanden. „Wenn ich du wäre, würde ich nicht mit ihm sprechen. Was du getan hast, war sehr unvernünftig.“
Wir tauschten uns viel darüber aus. Die meisten Praktizierenden stimmten zu, dass der Meister keinen Praktizierenden zurücklassen will und dass wir John eine Chance geben sollten, das Fa mehr zu lernen.
Wegen John kam Tim vor Gericht. Während der Anhörung bestand John darauf, für Tim auszusagen. Er wollte darlegen, wie die lokale Staatssicherheit Tim in die Falle gelockt hatte. Mit Rücksicht auf Johns Sicherheit überredeten wir ihn, eine Videoaufzeichnung zu machen, die dann von Tims Anwalt vor Gericht abgespielt wurde.
Um John zu helfen, regelmäßig die Minghui-Website zu besuchen, gab ihm ein Praktizierender einen gebrauchten Computer. Von Zeit zu Zeit tauschten wir mit ihm unsere Erfahrungen aus.
Die meisten Praktizierenden in meinem Gebiet sind einverstanden, dass wir Agenten mit starken aufrichtigen Gedanken behandeln sollten. Obwohl dies bereits vor zehn Jahren passierte, half die Erfahrung mir, etwas zu erkennen und mit sehr starken aufrichtigen Gedanken viele Prüfungen zu überwinden.
Ich erkannte auch, dass wir Praktizierende, die sich auf einen schlechten Weg begeben haben, nicht zurückstoßen sollten. Wir sollten barmherzig mit ihnen verfahren. Wir müssen auch einen klaren Geist bewahren, um jene Praktizierenden daran zu hindern, an gewissen Projekten oder Veranstaltungen teilzunehmen. Wenn wir uns als Ganzes verbessern, werden solche Störungen keinen Raum zum Überleben haben.
Bitte weist mich freundlich auf alles Unangemessene hin.