(Minghui.org) Der Falun Gong-Praktizierende Zhang Qingyuan, 48, aus Wuhan, ist ein ehemaliger Athlet. Er war Teilnehmer an den „Vierten Ferner Osten und Südpazifikspielen der Behinderten“ (FESPIC Games) im Jahre 1994. Damals brach er den Weltrekord im Dreisprung der Männer und gewann die Goldmedaille.
Zhang hat vor kurzem Strafanzeige gegen den ehemaligen Staatschef Chinas, Jiang Zemin, erstattet. Jiang hatte die Verfolgung von Falun Gong angeordnet und durchgesetzt. Die Folge: Zhang wurde mehrfach eingesperrt. Man hat ihn in den letzten 17 Jahren, seitdem Falun Gong verfolgt wird, insgesamt sieben Mal verhaftet, zu vier Jahren Gefängnis verurteilt und für sechs Monate in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gesteckt.
Während seiner Haft erlitt Zhang verschiedenste Folterungen: unter anderem Prügel, Schlafentzug und Zwangsernährung. Es folgt ein Auszug aus seiner Strafanzeige:
„Am 1. Januar 2001 ging ich zum Tiananmen-Platz [in Peking], um dort gegen die Verfolgung von Falun Gong zu demonstrieren, indem ich ein Transparent hochhielt. Ich wurde verhaftet, geschlagen und zur Polizeistation Huangsongyu gebracht. Während des Verhörs bedrohten die Polizisten mich und misshandelten mich körperlich, doch ich weigerte mich, mit ihnen zu kooperieren. Am nächsten Tag brachten sie mich nach Tianjin, wo ich dann freigelassen wurde.
Am 5. November 2001 verhafteten Polizisten der Staatssicherheitsabteilung der Polizei in Wuhan mich ein weiteres Mal, weil ich Briefe verschickt hatte, die die Fakten über Falun Gong erklärten.
Ich wurde in die Haftanstalt Nr. 2 in Wuhan gebracht und später in die Gehirnwäsche-Einrichtung Erdaopeng im Bezirk Jianghan überführt. Dort musste ich sechs Monate lang Gehirnwäschesitzungen über mich ergehen lassen. Jedes Mal, wenn ich mich weigerte, meinem Glauben an Falun Gong abzuschwören, entzogen sie mir den Schlaf und ich musste stundenlang mit dem Gesicht zur Wand stehen.
Anschließend wurde ich in die Haftanstalt Hongjiadawan im selben Bezirk geschickt, wo ich in einen Hungerstreik trat, um gegen die Verfolgung zu protestieren. Am 18. Tag meines Hungerstreiks kam ich frei.
Nach Peking ging ich ein zweites Mal im Januar 2003, um für das Recht zu appellieren, Falun Gong praktizieren zu dürfen. Wieder wurde ich festgenommen und zur Polizeistation Dongfeng gebracht.
Die Polizisten folterten mich und wollten mich dazu bringen, dass ich ihnen meinen Namen und meine Adresse verriet. Da ich mich weigerte, fesselten sie mich auf die „Tigerbank“ und schlugen mich. So wurde ich bis nach Mitternacht gefoltert. Außerdem beraubten sie mich meines Schlafes, indem sie mir verboten, die Augen zu schließen.
Am nächsten Tag wurde ich in die Haftanstalt Nr. 2 der Polizeistation Fangshan überführt. Ich trat in einen Hungerstreik und wurde daraufhin so oft zwangsernährt, dass die Ernährungssonde mit Blut überzogen war. 37 Tage später ließen sie mich frei. Sie warfen mich an einer Bushaltestelle raus und fuhren dann weg.
Im Juli 2005 verhaftete man mich das fünfte Mal. Zusätzlich konfiszierten die Beamten der Staatssicherheit der Polizei in Wuhan einen Computer, einen Drucker und andere persönliche Gegenstände.
Ich landete wieder in der Haftanstalt Nr. 2 in Wuhan. Wieder trat ich in einen Hungerstreik und wurde daraufhin auf brutalste Weise mit einer fingerdicken Ernährungssonde durch die Nase zwangsernährt.
Später fesselten sie mich an den Handgelenken und Knöcheln an ein Holzbett und ließen die Ernährungssonde in mir. Ich konnte meinen Körper nicht bewegen und durfte nicht zur Toilette gehen. So gefesselt musste ich mehr als 20 Tage verbleiben, bevor ich auf Kaution freigelassen wurde.
Im Dezember 2005 versuchte die Polizei, mich ein weiteres Mal zu verhaften, es gelang ihnen jedoch nicht.
Während des Qingming-Festes [1] im April 2006 wurde ich festgenommen, als ich auf dem Weg zu meinem Heimatort auf dem Land war, wo ich das Grab meiner Vorfahren besuchen wollte. Staatssicherheitsbeamte der Polizei in Wuhan brachten mich zur Haftanstalt Nr. 2 in Wuhan, und dort wurde ein Haftbefehl gegen mich erlassen.
Am 7. April 2006 verhandelte das Mittlere Volksgericht der Stadt Wuhan meinen Fall. Ich trat für 20 Tage in einen Hungerstreik, um gegen die anhaltenden Misshandlungen zu protestieren und wurde letztendlich auf Kaution freigelassen.
Am 1. Juni 2006 schickten Beamte der Staatssicherheit und des Mittleren Volksgerichtes in Wuhan ein Dokument zu mir nach Hause. Es war eine Mitteilung, dass ich zu vier Jahren Haft verurteilt worden sei. Ich war gezwungen, mein Zuhause zu verlassen, um weiterer Verfolgung zu entgehen.
2008 übten Beamte des Büros 610 und der Abteilung für Staatssicherheit Druck auf den Leiter meines Arbeitsplatzes aus. Sie forderten ihn auf, mich zu entlassen, meine Zulage als vorbildlicher Arbeiter einzubehalten und mir mein Behindertengeld zu streichen. Meine Einnahmequellen waren auf einmal alle weg.
Bevor die Olympiade 2008 in Peking stattfand, versuchten Beamte der Staatssicherheit erneut, mich zu verhaften. Sie durchsuchten die Häuser all meiner Verwandten und Freunde und nahmen einen Angehörigen von mir fest.
Ich beschloss, einen Artikel zu verfassen und die Verfolgung, die ich durchlebte, aufzudecken. Er wurde auf Minghui.org veröffentlicht. Daraufhin setzte die Polizei meinen Namen auf die Liste der Falun Gong-Praktizierenden, die sie ins Visier nehmen wollten. Und wieder musste ich mein Zuhause verlassen, um einer Verhaftung zu entgehen.
Im Februar 2011 wurde ich verhaftet, weil ich Informationsmaterial über Falun Gong in einer ländlichen Gegend verteilt hatte. Ich wurde in der lokalen Haftanstalt festgehalten. Ich kooperierte nicht mit den Wärtern und weigerte mich, ihnen meinen Namen und meine Adresse mitzuteilen. Als ich in einen Hungerstreik trat, um gegen meine Verhaftung zu protestieren, wurde ich einige Tage später wieder freigelassen.
Jiang Zemin begann im Alleingang die Verfolgung von Falun Gong im Jahr 1999. Trotz Widerspruch der übrigen Mitglieder des Ständigen Komitees des Politbüros nutzte er seine damalige Position als Chef der Kommunistischen Partei Chinas und zwang ihnen seinen Willen auf, um die Verfolgung zu beginnen.
Die Verfolgung hat in den vergangenen 17 Jahren zum Tod vieler Falun Gong-Praktizierender geführt. Unzählige wurden gefoltert und sogar wegen ihrer Organe getötet. Jiang Zemin und seine Gefolgschaft sind direkt für den Beginn, die Weiterführung und Aufrechterhaltung der Verfolgung verantwortlich.
Unter Jiangs persönlicher Anleitung gründete die Kommunistische Partei Chinas am 10. Juni 1999 ein illegales Sicherheitsorgan, das Büro 610 genannt wird. Es agiert außerhalb des chinesischen Gesetzes und führt die Verfolgungspolitik direkt durch. Mit dem Aufruf: „Zerstört ihren Ruf, ruiniert sie finanziell und vernichtet sie physisch!“ wies der damalige Präsident Chinas, Jiang Zemin, die Handlanger der Verfolgung an, vor keiner Grausamkeit zurückzuschrecken.
Das chinesische Gesetz erlaubt seinen Bürgern, Strafanzeigen zu erstatten. Viele Falun Gong-Praktizierende üben nun dieses ihnen zustehende Recht aus und zeigen das frühere Staatsoberhaupt an.
[1] Chinesisches Totengedenkfest