(Minghui.org) Ein Ehepaar, beide Lehrer, übten das ihnen zustehende Recht aus und erstatteten Strafanzeige gegen Chinas Ex-Staatschef und Vorsitzenden der Kommunistischen Partei, Jiang Zemin, weil dieser die landesweite Verfolgung von Falun Gong in Gang gesetzt hatte. Dadurch wurde ihr Leben auf den Kopf gestellt.
Als die Behörden entdeckten, dass die beiden Strafanzeige erstattet hatten, suspendierten sie sie von ihrer Anstellung als Grundschullehrer und ließen sie verhaften und verurteilen.
Letztendlich wurde die 40-jährige Ehefrau Liu Xiaolin zu fünf Jahren Haft verurteilt. Ihr Mann Xia Chenggui verließ das gemeinsame Zuhause und zog danach von Ort zu Ort, um sich vor der Polizei zu verstecken.
Liu war Lehrerin an der Grundschule Panlong in der Stadt Luzhou, Provinz Sichuan. Sie gewann viele Auszeichnungen für ihren interaktiven Unterrichtsstil und ihren Fokus auf traditionelle Werte. Ihr Mann unterrichtete an derselben Schule.
Nachdem sie die Strafanzeige erstattet hatten, ließen die Behörden dem Paar keine Ruhe mehr. Polizisten, Agenten des Büros 610 und Mitarbeiter der Bildungsbehörde zerrten sie aus ihrer Wohnung und brachten sie zur Bezirksregierung. Dort wollte man die Beiden zwingen, ihre Anzeige zurückzuziehen. Das geschah am 11. November 2015. Das Paar weigerte sich und durfte nach Hause gehen.
Eine Woche später sprachen Mitarbeiter der örtlichen Bildungsbehörde erneut mit ihnen. Als sie sich zum zweiten Mal weigerten, die Anzeige zurückzuziehen, verkündete die Behörde sofort ihre Suspendierung und leitete eine Untersuchung gegen sie ein mit der Begründung: „Verletzung der politischen Befehle basierend auf den Regeln einer Behörde“.
Am Tag danach wurde Liu zur Polizeiwache gebracht und fünf Stunden lang verhört. Die Polizisten nahmen ihr Mobiltelefon und ihr Tablet aus der Tasche gaben es ihr nicht wieder zurück. Sie setzten sie weiterhin wegen der Strafanzeige unter Druck. Sie wollten, dass sie die Strafanzeige zurücknahm und zugab, dass die Angaben darin falsch seien.
Liu weigerte sich.
Während Liu auf der Polizeiwache verhört wurde, gingen sechs Beamte in ihre Wohnung und wollten ihren Mann verhaften. Er entkam und musste seitdem in die Obdachlosigkeit gehen, um einer Festnahme zu entgehen.
Zwei Tage später, am 20. November 2015, brachten Mitarbeiter des Büros 610 Liu zu einem von der Bezirksregierung eingerichteten Gehirnwäscheverfahren. Dort verteufelten die Mitarbeiter Falun Gong und versuchten mit allen Mitteln, sie zum Zurückziehen der Strafanzeige zu zwingen.
Liu widerstand der Verfolgung und ging nach einigen Tagen nicht mehr zu dem Gehirnwäscheverfahren. Ein Agent des Büros 610 folgte ihr nach Hause und schikanierte sie weiter.
Eine Woche später wurde Liu verhaftet und in das Untersuchungsgefängnis Naxi gesperrt.
Als ihr 18-jähriger Sohn von den Schikanen gegen seine Eltern erfuhr, eilte er von der Hochschule nach Hause. Er fand das Chaos in der Wohnung vor, das die Polizisten bei der Durchsuchung hinterlassen hatten. Auch er wurde zur Polizeiwache gebracht und verhört.
Nach fast einem Jahr Untersuchungshaft verurteilte das Gericht Liu heimlich in einem behelfsmäßigen Gerichtssaal innerhalb des Untersuchungsgefängnisses am 14. Oktober 2016. Nur ihre Eltern, ihre Schwiegereltern und ihr Sohn durften dabei sein.
Ihre Eltern wollten einen Anwalt zu Lius Verteidigung engagieren, gaben das Vorhaben jedoch auf, als die Polizei drohte, den Anwalt zu verhaften und Liu zu einer noch längeren Haftstrafe zu verurteilen.
Gegenwärtig ist Liu im Frauengefängnis der Stadt Chengdu inhaftiert.