(Minghui.org) In dieser Spezialsammlung veröffentlichen wir in regelmäßigen Abständen Auszüge aus besonders wertvollen Erfahrungsberichten. Die Texte stellen die Essenz von Kultivierungserfahrungen zu verschiedensten Themen dar.
Als ich früher die Menschen über die wahren Umstände von Falun Gong informierte, achtete ich hauptsächlich auf die Inhalte meiner Erklärung und hörte nicht gerne zu. Manchmal unterbrach ich die Menschen sogar. Wenn ich mit anderen Praktizierenden zusammen war, redete ich gern und hörte selten zu.
Eines Tages schickte mir meine Tochter eine Nachricht und fragte mich, was das chinesische Schriftzeichen für „hören“ bedeute. Ich bemerkte, dass das Schriftzeichen für „hören“ sehr ähnlich wie das von „Tugend“ ist. Als Langzeichen hat das Zeichen für „hören“ nicht nur ein „Ohr“, sondern auch ein „Herz“. Es hat mit der Tugend zu tun. Im Zeichen für „hören“ als Kurzzeichen gibt es weder ein „Ohr“ noch ein „Herz“, sondern nur einen „Mund“ und hat mit Tugend gar nichts mehr zu tun.
Ich erkannte, dass man sich kultivieren sollte, um zuhören zu können, und dafür muss man sich selbst loslassen. Nach und nach stellte ich fest, dass ich Stärken der anderen leicht entdecken konnte, wenn ich gut zuhörte. Dann konnte ich während des Gesprächs ein gutes Thema finden, um auf die wahren Umstände von Falun Gong zu kommen – dann war meine Erklärung gezielt und effektiv.
Einmal sprach ich mit einer Praktizierenden und sagte beiläufig, dass es bei der Tonaufnahme jedes Mal wie auf dem Kampfplatz sei und dass ich immer Angst hätte. Erst am Ende der Aufnahme würde mir ein Stein vom Herzen fallen und ich sei froh, wenn der Tag vorbei sei. Sie fragte mich dann: „Hast du vielleicht Angst, dass sich das Projekt falsch entwickelt oder dass du Fehler machst?“ Ihre Frage kam überraschend und ich konnte nicht sofort darauf reagieren.
Natürlich hatte ich Angst, dass im Projekt etwas falsch laufen könnte, weil wir die Verantwortung für das Projekt haben. Aber noch mehr befürchtete ich, dass ich einen Fehler machen könnte. Bis jetzt war mir nicht aufgefallen, dass es zwischen beidem einen großen Unterschied gab. Denn wenn die anderen einen Fehler gemacht hatten – vor allem wenn es um denselben Fehler ging – machte ich mir keine so großen Sorgen. Ich passte einfach beim nächsten Mal besser auf. Aber wenn es mein Fehler war, hielt ich ihn für sehr schwerwiegend. Warum? Ich erschrak bei diesem Gedanken. Hinter dem Verantwortungsbewusstsein versteckte sich also ein anderer Eigensinn, mit dem ich nicht gerechnet hatte. Was war es genau?
Ich schaute nach innen und entdeckte die beiden Ichs. Das wahre Ich, das ohne menschliche Anschauungen war, beobachtete das gewöhnliche Ich. Es beobachtete, wie sich das Herz des zweiten Ich bewegte. Sobald sich das menschliche Herz bewegte, konnte das wahre Ich zugreifen.
Das zweite Ich suchte immer nach einer Ausrede: „Oh, das Gerät hatte ein Problem oder die Software funktionierte nicht oder die Internetverbindung war schlecht oder es war eine Störung. Mit mir hat das nichts tun.“ Sicher, oberflächlich gesehen war es nicht mein Fehler. Aber warum wurden wir gestört? War es nicht so, dass es eine Lücke in der Kultivierung und ein Problem im Herzen geben musste? Ich war ziemlich abhängig von der Technik und fand, sie sei die Materie, die ich sehen und anfassen konnte. Deshalb könne ich sie kontrollieren. An die Dinge, die ich nicht sehen konnte, glaubte ich nicht. War ich eine wahre Kultivierende?
Wenn ich die Schwächen und Fehler der anderen sah, konnte ich sie auf unterschiedliche Weise behandeln, weil ich wusste, dass ich als Kultivierende so handeln musste. Trotzdem beschwerte ich mich manchmal, warum sie es nicht so oder so gemacht hatten. Durch das Fa-Lernen erkannte ich, dass der Mangel, den ich bei anderen sah, eben mein Mangel war. Anders hätte ich ihn nicht sehen können. Wahre Barmherzigkeit und wahre Gutherzigkeit sind bedingungslos, das ist ein natürlicher Zustand. Zweifelsohne habe ich diesen Zustand noch nicht erreicht.
Die Medienarbeit erfordert es, dass ich mich jeden Tag mit den Angelegenheiten der gewöhnlichen Menschen beschäftigen muss. Wenn ich das Ziel meiner Arbeit vergesse, kann es leicht vorkommen, dass ich meine Arbeit nur erledige oder sie wie ein gewöhnlicher Mensch erledige.
Der Praktizierende sagte: „Warum betrachten wir die jetzige Führung als besonders? Sind wir nicht dabei, Menschen zu unterscheiden? Warum denken wir, dass diese Führungsperson wichtig ist und seine Mission und Wirkung groß sind? In Wirklichkeit ist er auch nur ein gewöhnlicher Mensch, der in dieser speziellen historischen Periode für sich eine Zukunft auswählen muss. Wenn er falsch auswählt, wird er von der Geschichte aussortiert. Was kann ein gewöhnlicher Mensch tun? Alles in der Menschenwelt wird von Gottheiten arrangiert und kontrolliert. Warum betrachten wir ihn als etwas Besonderes? In Wirklichkeit schaden wir ihm nur, wenn wir ihn anders behandeln. Wenn wir einen Praktizierenden als etwas Besonderes betrachten, werden wir ihm wahrscheinlich dämonische Schwierigkeiten bereiten und die alten Mächte werden ihn in Gefahr geraten lassen. Umso mehr wird das bei einem gewöhnlichen Menschen der Fall sein! Wir sollen keinesfalls die Menschen in dieser Welt als etwas Besonderes betrachten!“
Diese Worte ließen mich meinen Eigensinn sehen. Ich erkannte: Sich Hoffnung auf die gewöhnlichen Menschen zu machen, ist ein großer Eigensinn, der uns grundsätzlich bei der Erhöhung in der Kultivierung behindert. Außerdem stellen wir uns dabei auf eine niedrigere Stufe als die der gewöhnlichen Menschen. Hinter diesem Eigensinn fand ich auch noch das Streben nach Gemütlichkeit und den Egoismus. Diese Gesinnung verursacht unter den Dafa-Schülern große Unruhe. Ich muss sie wirklich beseitigen.