(Minghui.org) Ich praktiziere seit über 20 Jahren Falun Dafa. Falun Dafa ist ein alter Kultivierungsweg für Körper und Geist, der sich auf die Erhöhung der Xinxing [Herzensnatur] konzentriert. Als das kommunistische Regime Falun Dafa verbot und anfing, Praktizierende zu verfolgen, war ich in China und kultivierte mich weiterhin standhaft. Später zog ich ins Ausland und arbeitete an Projekten, um die Menschen über die wahren Hintergründe von Falun Dafa zu informieren und die Verfolgung zu beenden.
Unter dem Druck durch die Kommunistische Partei Chinas war ich sehr fleißig und konnte spüren, wie ich mich erhöhte. Als ich im Ausland lebte, verlor meine Kultivierung jedoch irgendwie an Antrieb und das, obwohl ich die Übungen in der Öffentlichkeit frei praktizieren und sogar an Fa-Konferenzen mit dem Meister teilnehmen konnte.
Bis vor Kurzem eine Mitpraktizierende mit mir darüber sprach, konnte ich nicht verstehen, warum das so war.
Sie fragte mich, wie ich meinen Kultivierungszustand einschätzen würde, und fing an, mich auf meine Lücken hinzuweisen. Zu meiner Überraschung hatte sie mit allem recht! Ich hatte das Gefühl, dass mir der Meister durch ihren Mund etwas sagte.
Sie half mir zu erkennen, dass ich immer noch viele menschliche Anschauungen und die Parteikultur der KP hatte.
Zu Nichtpraktizierenden konnte ich sehr freundlich sein, da ich bei ihnen keinen hohen Maßstab anlegte. Im Umgang mit Praktizierenden war ich jedoch hart – manchmal sogar gemein. Immer, wenn ich ihre Fehler sah, beschwerte ich mich in meinem Herzen und schaute auf sie herab. Bei der Projektarbeit kommandierte ich sogar manchmal herum.
Bei der Praktizierenden, die mit mir gesprochen hatte, sah ich früher nur ihre Schwachstellen. Nach unserem Gespräch fing ich an, ihre vielen guten Seiten zu sehen.
„Weil du es nicht gut genug machst“, sagte diese Praktizierende, „gibt es Probleme in deinem Projekt.“
„Ich bin daran nicht alleine Schuld“, wandte ich ein. „Die Verantwortung tragen andere Praktizierende über mir. Außerdem arbeiten auch noch andere Praktizierende bei dem Projekt.“ Ich rechtfertigte mich.
„Bitte rechtfertige dich nicht. Es liegt an dir“, sagte sie in einem gütigen, aber bestimmten Tonfall. Da erkannte ich, dass es wirklich mein Problem war.
Fleißige Praktizierende denken, dass alle anderen Praktizierenden ihr Bestes gegeben haben und man nur selbst sein Bestes geben muss, um die verbleibenden Lücken zu schließen. Ich dagegen dachte nur daran, wie schlecht die anderen ihre Arbeit getan hatten.
Früher neigte ich dazu, etwas schnell zu machen und dabei die Qualität zu vernachlässigen. Manchmal behauptete ich auch einfach, etwas schon erledigt zu haben. Daher erreichten wir nicht die bestmögliche Qualität.
„Glaubst du, dass du dich gut kultivierst, solange du an einem Projekt für Falun Dafa arbeitest? Hast du einen starken Wunsch, Lebewesen zu retten?“, fragte mich diese Praktizierende.
Ich war entsetzt – sie hatte recht! In dieser Zeit folgte ich nur einer Routine: das Fa lernen, die Übungen praktizieren und etwas für das Projekt für Falun Dafa tun. Bedeutet das schon, sich fleißig zu kultivieren? Ist jeder meiner Gedanken und jede meiner Taten im Fa?
Ich hatte mich an diese Routine gewöhnt und angefangen, nach Bequemlichkeit zu streben. Ich spürte die Dringlichkeit zur Errettung der Lebewesen nicht mehr.
Eine weitere Praktizierende in unserer Wohnung war das komplette Gegenstück zu mir. Sie war die Hausmeisterin und immer beschäftigt. Sie sprach kein Englisch, brachte aber immer mal wieder einen Stapel mit Unterschriften von Menschen, die die Kommunistische Partei aufforderten, den Organraub zu beenden. Woher nahm sie die Zeit dafür? Sie machte es vor und nach der Arbeit und außerdem an ihrem freien Tag. Sie machte das, weil sie selbstlos war!
Durch meine langjährige Arbeit in der Arbeitswelt der alltäglichen Menschen hatte ich mir eine Anschauung angeeignet, wie etwas gut erreicht wird. Ich dachte, dass das Ergebnis von den organisatorischen und technischen Fähigkeiten des Einzelnen abhinge. Das stimmt vielleicht für Nichtpraktizierende. Auf Praktizierende trifft das aber mit Sicherheit nicht zu.
Diese Anschauung blockierte meine Gedanken. Das wurde mir klar, als ich bemerkte, dass ich etwas nicht gut machen konnte, wenn ich dieses und jenes nicht wusste.
Mir war nicht bewusst, dass die Kultivierung das Wichtigste ist. Sobald sich unser Kultivierungszustand verbessert, zeigt sich die Kraft des Fa und die Aufgabe wird gut erledigt.
Durch das Gespräch mit dieser Mitkultivierenden und durch Nach-innen-Schauen erkannte ich, dass wahre Kultivierung bedeutet, mich rückhaltlos dem Dafa anzugleichen und die Dinge ohne Streben zu tun. Wenn wir uns erhöhen und verändern, können wir unsere Projekte zum Erfolg führen.
Der Meister sagte:
„Alles, was ihr mit einem reinen Herzenszustand macht, ist am besten und heiligsten.“ (Li Hongzhi, Weitere Erkenntnis, 09.09.1996, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)